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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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damit einem direkten Befehl des Königs widersetzen, um dann auch noch mit unseren bescheidenen Kräften zu tun, was wir tun können, um die Geschichte wieder hinzubiegen.«
    Er blickte von seinem Bruder zu Phryne. »Was meinst du?«
    Phryne wusste genau, was sie davon hielt. Sie dachte, ihr Vater sei ein besserer Elf, als Tasha ihn dargestellt hatte. Er würde ganz gewiss für das einstehen, wofür seine Tochter die Verantwortung übernommen hatte. Sie wusste aber auch, wie er Menschen gegenüber empfand, und Tasha lag mit seiner Einschätzung nicht ganz daneben. Sie schüttelte zum Ausdruck ihrer eigenen Unsicherheit den Kopf.
    Tenerife zuckte mit den Schultern. »Bei dir klingt das immer alles so vernünftig, Bruder. So wie immer. Ich wüsste nicht, wie ich dir da widersprechen sollte. Also ziehe ich meinen Vorschlag zurück, dass wir unsere Freunde zurücklassen und Hilfe holen, und schlage stattdessen vor, ihnen zu folgen.«
    Er ging zu Phryne und legte ihr den Arm um die Schultern. »Wir sollten aufbrechen, bevor sie sich noch weiter von uns entfernen, findest du nicht?«
    Sie lächelte ihn zur Antwort strahlend an und küsste ihn zart auf die Wange.

KAPITEL 17
    Die restliche Nacht zogen die Trolle mit Panterra Qu und Prue Liss in nordwestliche Richtung. Gepanzerte Giganten flankierten den Karren, auf dem sich die Gefangenen befanden. Das Knarren der Räder und der Ledergeschirre mischte sich mit dem Stampfen der gestiefelten Füße und kehligem Gemurmel. Das fahle Licht von Mond und Sternen konnte die Dunkelheit kaum durchdringen. Auf der hölzernen Pritsche des rumpelnden, schaukelnden Karrens rollten der Junge und das Mädchen hilflos hin und her. Sie versuchten sich in den Ecken festzuklammern, so gut sie es mit den Fesseln vermochten. Hinter ihnen verschwanden die Berge, in denen ihr Tal verborgen lag, allmählich in der Dunkelheit, verschluckt von Zeit und Raum.
    Irgendwann schlief Prue ein. Sie lag zusammengekrümmt auf der Seite, mit ihrem Kopf in Pans Schoß. Er versuchte, es ihr so bequem wie irgend möglich zu machen. Was ihn selbst betraf, war an Schlaf nicht zu denken. Nicht solange sein Kopf so schmerzte und er vor Wut glühte. Er vertrieb sich die Zeit mit dem Versuch, seine Fessel zu lösen. Er drehte sie hin und her, verdrehte die Handgelenke und versuchte das Leder mit seinem Schweiß und dem Blut geschmeidiger zu machen, das aus den tiefen Schnitten sickerte, die er sich bei seinem Kampf mit der Fesselung selbst zugezogen hatte. Es war zwecklos. Die Trolle schauten regelmäßig nach ihm, behielten ihn im Auge, während sie neben dem Karren hergingen, und blieben jederzeit so nah, dass er keine Chance auf eine erfolgreiche Flucht gehabt hätte, selbst wenn es ihm gelungen wäre, sich von den Fesseln zu befreien.
    Außerdem würde er Prue niemals allein lassen. Es war letztlich nur eine Übung, ein Versuch, sich die Zeit zu vertreiben und seine Wut und Frustration abzulassen, die aus der niederschmetternden Einsicht in die Ausweglosigkeit seiner Lage herrührten.
    Er suchte mehrmals nach Arik Sarn, mit der Absicht, ihn in weitere Gespräche zu verwickeln, um mehr über das zu erfahren, was ihnen gerade widerfuhr. Aber von dem geheimnisvollen Troll war nichts zu sehen, und nichts wies darauf hin, wann und ob überhaupt er wieder auftauchen würde. Pan erkannte schon bald, dass von dieser Seite kaum Hilfe zu erwarten war. Dieser Troll hatte von dem jungen Hawk gewusst, er hatte gewusst, dass die Überlebenden der Großen Kriege von ihm in das Tal geführt worden waren. Pan hatte gehofft, dass sich aus diesem gemeinsamen Wissen so etwas wie eine Seelenverwandtschaft ergeben könnte. Diese Hoffnung war teilweise davon genährt worden, dass der Troll so unerwarteterweise ihre Sprache beherrschte. Und von seinen Kenntnissen, was ihre Geschichte betraf. Rückblickend fragte sich Pan aber, ob er in diese Begegnung nicht Dinge hineingelegt hatte, die gar nicht da gewesen waren. Aus der Verzweiflung erwuchsen manchmal falsche Hoffnungen. Das konnte hier durchaus der Fall sein.
    Dann fragte er sich erneut, ob die Orullians und Phryne Amarantyne wohl die leiseste Ahnung hatten, was ihnen widerfahren war, und ob seine Freunde überhaupt wussten, dass man sie fortschaffte. Angesichts der geringen Erfolgsaussichten schien ein Rettungsversuch so unwahrscheinlich zu sein, dass er es für zwecklos hielt, eine solche Möglichkeit auch nur ins Auge zu fassen. Falls es überhaupt eine Chance zur Flucht gab, würde

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