Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01
mehr dabei sein, um es herauszufinden. Komm, Panterra.«
Er trat an Pogue Kray vorbei und steuerte auf die Tür zu. Nach kurzem Zögern folgte Panterra ihm verblüfft.
»Sider, warte!« Trow Ravenlock stellte sich ihm in den Weg. Er war zwar kleiner als der andere Mann, behauptete jedoch trotzig seinen Platz. »Geh nicht! Sag ihm, er soll bleiben, Pogue!«
Der Ratsvorsteher stand stumm und wie angewurzelt auf seinem Platz.
»Tu es«, riet ihm Skeal Eile ruhig. Er hüllte sich fester in seine weißen Gewänder und reckte ein wenig den Kopf, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Jetzt ist nicht die Zeit, deinen verletzten Stolz zu hätscheln, indem du dich benimmst wie ein Kind. Wir müssen erfahren, wovon er spricht.«
Wieder sprach aus ihm die Stimme der Vernunft, und wieder spürte Panterra, dass etwas nicht in Ordnung war. Aber er vermied es, Eile anzusehen und mied den Blick des anderen. Aislinne ging zu ihrem Ehemann, baute sich direkt vor ihm auf und legte eine Hand auf seine Schulter. »Ich habe getan, was ich tun musste, um euch alle hier in diesem Raum zusammenzubringen. Und jetzt, bitte, hör Sider an.«
Pogue Kray holte tief Luft. »Also gut, Aislinne.« Er drehte sich um und begegnete Siders Blick. »Sprich. Wir hören uns an, was du zu sagen hast.«
Diese Worte kosteten ihn sichtlich Überwindung, und Panterra vermutete, dass er sich nur wegen seiner Gefühle für Aislinne dazu durchgerungen hatte, sie zu äußern. Aber auch Sider Ament schien sich wohl zusammenzureißen, und auch bei ihm war offenbar Aislinne die treibende Kraft dahinter.
»Der Jüngling und ich haben Folgendes herausgefunden«, begann Sider ohne lange Vorrede. Er stand immer noch an der Tür, hatte sich jedoch zu den anderen herumgedreht. »Wir haben den Pass bei der Declan-Schlucht und den Aphalionpass durchquert und selbst festgestellt, dass die Nebelbarrieren gefallen sind. Ein paar Elfen haben uns begleitet; sie wissen es ebenfalls. Die äußere Welt steht uns offen, und wir sind für sie zugänglich. Da draußen lauern gefährliche Wesen, von denen schon einige in das Tal eingedrungen sind, worüber euch der Jüngling hier ja bereits unterrichtet hat. Und es werden bald mehr kommen.«
Er berichtete ihnen von der Trollarmee unter Taureq Siq und schilderte ihnen Panterras Begegnung mit dem Trollführer. Nur dass Prue als Geisel festgehalten wurde, ließ er aus. Er sagte einfach, dass die Trolle den Jungen freigelassen hätten, nachdem sie herausgefunden hatten, wer er war und woher er kam. Er sollte dorthin zurückkehren und ein Treffen arrangieren, an dem der Maturen und die Anführer der Talbewohner teilnehmen sollten. Er fügte hinzu, dass die Drouj auf der Suche nach einer neuen Heimat umherzogen. Es war folglich nicht unwahrscheinlich, dass Taureq Siq glaubte, dieses Tal mit seinen Gebirgshängen und seinem natürlichen Schutz könnte ihm genau die Heimat bieten, die er brauchte.
Trow Ravenlock fixierte Panterra mit einem scharfen Blick und zog eine Braue hoch. »Du hast ihnen gesagt, wo unser Tal liegt, Panterra? Du hast ihnen diese Information bewusst gegeben?«
Die Zurechtweisung ließ den Jungen erröten. »Ich war ihr Gefangener, und sie haben mir Gewalt angedroht. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, was sie vorhatten. Ich wusste nicht einmal, dass sie eine neue Heimat suchten.«
»Es ist nicht seine Schuld. Sie hätten die Wahrheit auch ohne seine Hilfe herausgefunden. Ihr solltet dankbar sein, dass der Jüngling geistesgegenwärtig genug war, sie über eure Zahl und eure Kampfbereitschaft zu täuschen«, schob der Graue die Vorwürfe vom Tisch. »Konzentriert euch auf das, was jetzt getan werden muss. Ihr drei seid die Führer dieser Gemeinde. Der Junge und ich haben uns dazu entschlossen, zuerst zu euch zu kommen, weil die Gefahr für Glensk Wood am größten ist. Falls die Trolle versuchen, das Tal zu erobern, kommen sie entweder über die Declan-Schlucht oder über den Aphalionpass. Die Elfen werden den Aphalion verteidigen, und ihr solltet hier dasselbe tun.«
»Aber wir haben keine Armee«, betonte Pogue Kray. »Wir sind keine ausgebildeten Kämpfer. Wir sind einfache Leute, Bauern oder Händler. Was könnten wir schon gegen sie ausrichten?«
»Alles, was nötig ist.« Sider hielt seinem Blick stand. »Andere werden zu Hilfe kommen, wenn sie erst von der drohenden Gefahr erfahren, aber während ihr auf Hilfe wartet, solltet ihr besser tun, was ihr könnt, um euch vorzubereiten. Befestigt den Pass!
Weitere Kostenlose Bücher