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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Schiff hatte schon lange abgelegt; er winkte stattdessen Panterra zu sich und verschwand mit dem Jungen zwischen den Bäumen.
    »Siehst du, wie vertraut sie miteinander tuscheln?«, flüsterte Skeal Eile. Er stand direkt neben Pogue Kray am Fenster. Dicht genug, um den Zorn des Ratsvorsitzenden zu spüren, als dieser beobachtete, wie seine Frau mit dem Grauen redete. »Siehst du, wie sie ihre Köpfe so weit vorbeugen, dass sie sich fast berühren?«, fuhr Eile fort.
    Trow Ravenlock war schon gegangen. Er hatte es eilig, zu seinen Fährtenlesern zurückzukommen, und plante schon, was er am folgenden Tag unternehmen musste. Der Sektenführer hatte die günstige Gelegenheit gewittert und war geblieben.
    »Sie hat gesagt, es habe nichts zu bedeuten«, erklärte Pogue Kray ohne rechte Überzeugung.
    »Das musste sie wohl, oder? Sie hätte alles gesagt, was nötig ist, damit du bleibst, wo du bist. Ich habe dich gewarnt, Pogue. Ich habe dir schon einmal gesagt, dass sie eine Heuchlerin ist. Ich habe dir klargemacht, dass sie dich nicht so sehr liebt, wie du glaubst. Und jetzt das.«
    Der Hüne hatte die ganze Zeit seine Augen nicht von der Szene am Rand der Bäume abgewandt und tat es auch jetzt nicht. »Ich glaube ihr«, erwiderte er.
    »Deine Loyalität ist wahrhaft bewundernswert.« Skeal Eile ließ den Moment verstreichen und sah zu, wie das ehemalige Liebespaar sich verabschiedete und Aislinne wieder zum Haus kam.
    »Nun gut, die Pflicht ruft. Heute Nacht gibt es noch eine Menge zu erledigen.«
    Er ging rasch zur Tür hinaus, trat auf die Veranda und kehrte der herannahenden Frau den Rücken zu. Sein Ziel war das Dorfzentrum. Er hatte getan was er konnte, um die Saat des Misstrauens in Pogue Kray zu pflanzen. Der Rest musste warten. Er spürte bereits, wie der Hüne schwächer wurde, wie seine Zweifel wuchsen und er immer weniger von der Treue seiner Frau überzeugt war. Er würde sie weiterhin verdächtigen, auch wenn er sich selbst dafür hasste, und ihr schließlich irgendwann überhaupt nicht mehr vertrauen. Der Sektenführer würde dafür sorgen. Und im selben Maß, in dem ihre Glaubwürdigkeit bei ihrem Ehemann dahinschwand, wurde sie auch verwundbarer, bis sie schließlich keine Bedrohung mehr darstellte. All das würde ihm erlauben, seine frisch überarbeiteten Pläne voranzutreiben und die Vorherrschaft über alle Bewohner des Tals zu erlangen, ohne dass ihm die Krays dabei in die Quere kommen konnten.
    Aber das alles musste warten. Im Augenblick forderten dringendere Angelegenheiten seine Aufmerksamkeit.
    Er eilte weiter durch die Nacht, verließ die großen Straßen zugunsten kleinerer, verborgener Pfade, wobei er sorgsam darauf achtete, nicht erkannt zu werden. Schon bald hatte er die kleine Stadt durchquert und näherte sich dem Rand der Siedlung, wo es weniger Häuser und entsprechend weniger Menschen gab. Er wiederholte aus seinem Gedächtnis die Worte Sider Aments und dachte darüber nach, wie sie sich in seine Pläne einfügten. Er war froh, schon vorher gewusst zu haben, dass der Graue und der Junge auftauchen würden. Deshalb war er auf sie vorbereitet und in der Lage gewesen, schon zuvor sorgfältig zu durchdenken, wie er auf sie reagieren sollte.
    Jeder Rückschlag bot neue Möglichkeiten. So verhielt es sich auch hier. Er musste lediglich seine Fähigkeiten und seine Erfahrungen einbringen, um seine Vorteile aus der neuen Situation zu ziehen.
    Erst tief im Wald ging er langsamer und sammelte seine Gedanken von Neuem. Er wollte vorsichtig sein, behutsam vorgehen. Er hatte nicht vor, seine Gefühle zu offenbaren… die Erregung, die Euphorie und das ganz starke Gefühl, dass sich ihm Möglichkeiten eröffneten, die seinen Ambitionen Aufwind gaben. Nichts davon vor dem Jungen, seinem Mordinstrument. Nicht vor ihm.
    Er erreichte die heruntergekommene Hütte, trat auf die zusammengesackte Veranda und blieb stehen. Der alte Mann war nirgendwo zu sehen, und die Hütte war so dunkel und still wie immer. Aber es war jemand da. Es war immer jemand da. Selbst der alte Mann verstand es, alles im Auge zu behalten, obwohl er blind war. Er wusste mit Sicherheit bereits, dass Skeal Eile da war.
    Diesmal jedoch war es der Junge, der ihm öffnete. Er trat leise durch die offene Haustür, um ihn zu begrüßen. »Eminenz«, sagte er erwartungsvoll und lächelte strahlend. »Ist alles gut für Euch gelaufen?«
    »Du wusstest also von dem Treffen?«
    Das Lächeln wurde noch breiter. »Erzählt mir doch, was dort

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