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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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mir noch nie jemand mit deinem Talent begegnet. Du bist der erste.«
    Der Junge blickte verunsichert. »Prue ist viel talentierter als ich.«
    »Vielleicht wirkt das so, aber das ist sie nicht. Außerdem ist sie zu jung. Sie verlässt sich auf dich. Du verlässt dich nur auf dich selbst. Du bist viel begabter, auch wenn du es nicht glaubst. Es ist die Wahrheit.«
    »Naja, aber ich verstehe nicht…« Der Junge unterbrach sich mitten im Satz und starrte Sider an. »Worüber reden wir hier eigentlich? Worauf willst du hinaus?«
    »Ich will dir mitteilen, dass ich glaube, du solltest der Nächste sein, der diesen Talisman hier trägt.« Er hob den Stab ein paar Zentimeter hoch und lenkte den Blick des Jungen auf den runenbedeckten Schaft. »Ich denke, du solltest mein Lehrling werden und bei mir lernen, um meinen Platz einzunehmen, wenn ich nicht mehr bin.«
    Panterra lächelte und hätte fast gelacht. Sider sah, wie der Jüngling den Impuls unterdrückte. »Ich will den Stab nicht tragen«, sagte er dann rasch. »Ich möchte einfach nur ein Fährtenleser sein.«
    »Du würdest ein Fährtenleser bleiben. Du würdest deine Fertigkeiten behalten und sie oft anwenden. Aber du würdest noch viel mehr tun. Du würdest einer größeren Sache dienen als Trow Ravenlock und die Leute aus Glensk Wood.«
    »Aber mir reicht das schon. Außerdem ist da noch Prue. Ich muss auf sie aufpassen.«
    Sider holte tief Luft. Das war er… der entscheidende Punkt in der ganzen Geschichte. Er lächelte den Jungen an. »Ja, da ist Prue. Du betrachtest sie als deine beste Freundin, oder?«
    »Ja. Das weißt du.«
    »Liebst du sie?«
    Panterra zögerte. Die Frage traf ihn unvorbereitet. Wahrscheinlich hatte sie ihm noch niemand gestellt. Vermutlich hatte er noch nicht einmal darüber nachgedacht. Es wirkte, als wüsste er nicht, was er sagen sollte. »So wie eine Schwester, ja«, erwiderte er schließlich.
    »Nicht mehr?«
    »Nicht so, wie du meinst.«
    »Liebt sie dich?«
    Wieder zögerte er. »Auf dieselbe Weise. Wie einen Bruder.«
    »Dann steht meinem Vorschlag eigentlich nichts im Wege. Ihr könnt euch auch weiterhin als Freunde und Geschwister lieben und so oft zusammen sein, wie ihr wollt. Den schwarzen Stab zu tragen hindert dich absolut nicht daran. Aber…«
    Er hob die Hand, die Handfläche zu dem Jüngling gedreht, als wollte er ihn hindern, das zu sagen, was er gerade zu sagen im Begriff war. »Aber etwas anderes könnte das verhindern. Und zwar nicht nur, wenn du mein Nachfolger und der nächste Träger des Stabes wirst, sondern auch, wenn du beschließt, ein einfacher Fährtenleser aus Glensk Wood zu bleiben. Was du dir einst für euch beide ausgemalt hast, ist vorbei. Diese Zukunft wird sich nicht erfüllen. Diese Zukunft ist gewesen. Sie ist mit dem Niedergang der Magie verschwunden, die das Tal beschützt hat. Sie ist verschwunden, als sich die Tore zur äußeren Welt geöffnet haben und das Überleben der Leute, die in den Nachwehen der Großen Kriege hergebracht wurden, zu einem viel riskanteren Unterfangen wurde.«
    Der Junge sah ihn an, und Sider musste unwillkürlich lächeln. »Ich weiß, wie das klingt. Aber ich sage das nicht nur, weil die Nebelbarriere gefallen ist und die Pässe offen sind. Ich sage das, weil ich, als ich aus dem Tal heraus war, einen Mann traf, der mir erzählt hat, wie die Welt dort draußen ist. Er hat sie mir im Detail beschrieben. Sie ist kein Ort, der Schwäche oder Unentschlossenheit verzeiht. Sie wird von gefährlichen Kreaturen bevölkert, ist durchsetzt von den Rückständen der Gifte und den davon hervorgerufenen Mutationen aus den Großen Kriegen. Die Mitglieder der menschlichen Art, die überlebt haben, überlebten, weil sie härter und stärker waren als die, die es nicht geschafft haben. Die Trolle, die das Tal belagern, sind nur ein Vorgeschmack auf das, was sonst noch dort draußen lauert.«
    Er machte eine Pause, um dem Jungen Gelegenheit zu geben, darüber nachzudenken. »Es ist doch nicht so schwer nachzuvollziehen, was ich zu sagen versuche, oder? Uns steht eine Schlacht ums Überleben bevor, und sie verlangt mehr, als jeder Einzelne von uns jemals aufs Spiel setzen wollte. Das Leben wird nicht mehr einfach oder sicher sein. Es wird hart werden, und gefährlich, und jedem von uns eine Menge abverlangen. Du hast schon jetzt bessere Chancen, dich zu behaupten, als die meisten anderen. Aber die Chancen werden sich verhundertfachen, wenn du mein Angebot annimmst. Und das gilt nicht nur

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