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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Chance bot Aislinne. Aber sie dazu zu bringen, ihnen zu helfen, würde einiges Geschick erfordern. Es war unmöglich, ihr Verhalten vorherzusehen. Vielleicht entschied sie sich dafür, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um ihnen zu helfen. Oder aber sie würde überhaupt nichts tun.
    Die Stunden verstrichen, es wurde Mittag, dann Nachmittag, und schließlich brach die Abenddämmerung an. Als sie die höheren Regionen verlassen und das Flachland am westlichen Ende des Tals erreicht hatten, war die Sonne schon hinter den Berggipfeln versunken, und der Himmel färbte sich golden und rosa. An anderen Tagen hätten der Junge und das Mädchen Halt gemacht, um ihn zu bewundern. Aber die Kunde, die sie vom Tod ihrer Freunde überbringen mussten, erlaubte ihnen keine Rast. Ebenso wenig wie die ihnen übertragene Aufgabe, die Gemeinschaft von den bevorstehenden Gefahren zu überzeugen.
    So durchquerten sie das grasbewachsene Vorgebirge bis zu den dichten Waldgebieten und zogen noch weiter hinunter, bis sie die vertrauten Pfade zu ihrem Ziel erreichten. Schon lange vor ihrer Ankunft leuchteten die Lichter der Höfe und Langhäuser wie Glühwürmchen zwischen den Bäumen. Beim Näherkommen hörten sie den vertrauten und behaglichen Klang von Stimmen und den abendlichen Arbeiten.
    »Ich könnte etwas zu essen vertragen«, stellte Prue fest.
    »Gleich nachdem wir Bericht erstattet haben«, willigte Panterra ein.
    Sie betraten das Dorf und gingen an verschiedenen Gebäuden vorbei bis zum Langhaus, das zugleich als Versammlungshaus der Fährtenleser von Glensk Wood und als Residenz ihres Anführers Trow Ravenlock diente. Es war früher Abend. Am Eingang brannten Fackeln, und im Inneren flackerten Kerzen. Aber als sie die Stufen zur Veranda erklommen hatten und durch die Tür spähten, stellten sie fest, dass der Gemeinschaftsraum bis auf Trow Ravenlock leer war.
    Der Anführer der Fährtenleser saß an einem Tisch und studierte gerade eine Sammlung handgezeichneter Landkarten, als die beiden durch die Tür traten. Sein kurzer, magerer Körper war konzentriert vornübergebeugt, sein hageres Gesicht angespannt. Aber als sie hereinkamen, blickte er rasch auf. Er zögerte nur einen Herzschlag lang, bevor er aufstand. »Was ist passiert?«
    Er musste es in ihren Mienen gelesen haben. Sie gingen zu ihm und blieben vor ihm stehen. »Bayleen und Rausha sind tot«, sagte Panterra. »Getötet vor Sonnenaufgang, wahrscheinlich im Schlaf.«
    »Vor Sonnenaufgang«, wiederholte Trow. Er schaute von Gesicht zu Gesicht. »Ihr habt die Mörder verfolgt?«
    Pan nickte. »Seit dem frühen Morgen. Wir haben zuerst die Fährten der Mörder aufgespürt und dann den Schauplatz der Morde. Wir sind ihnen gefolgt, bis wir entdeckten, wo sie zwischen den Überresten gelagert hatten. Gegen Mittag haben wir sie schließlich erreicht.«
    Er machte eine Pause, um sich zu vergewissern, dass Trow alles verstanden hatte. Der Anführer der Fährtenleser strich mit der Hand durch sein stahlgraues Haar und blinzelte mit den Augen. »Sie haben sie umgebracht und dann gefressen ?«, fragte er langsam. »Willst du das sagen?«
    »Sie haben sie so zerstückelt, dass man sie nicht mehr wiedererkennen konnte«, antwortete Prue. »Zeig’s ihm, Pan.«
    Panterra griff in seine Tasche und zog Bayleens Armband heraus. »Deswegen wissen wir, um wen es sich handelte«, sagte er.
    Trow Ravenlock setzte sich langsam wieder hin. »Aber was für Geschöpfe würden so etwas tun? Waren es Koden?«
    Pan schüttelte den Kopf. »Das haben wir zunächst angenommen, aber es waren keine. So etwas wie diese Wesen haben wir zuvor noch nie gesehen. Und auch niemand sonst im Tal. Wir haben ihre Fährte aufgenommen, Trow, aber sie haben uns gewittert oder gehört. Sie haben uns eine Falle gestellt und im Hinterhalt auf uns gewartet. Wir sind fast gestorben. Aber jemand hat uns gerettet.«
    Sie berichteten dem Anführer der Fährtenleser von ihrer Begegnung mit Sider Ament und wie der Graue den Kampf mit den Kreaturen aufgenommen hatte. Wie er eine getötet und die andere verscheucht hatte. Und sie erzählten ihm auch von der Warnung des Grauen, dass die Barriere aus Nebeln, die sie fünf Jahrhunderte lang beschützt hatte, allmählich zusammenbrach. Prue fügte sogar hinzu, dass Sider Ament ihrer Meinung nach Recht hatte und dass die Wesen, die ihre Freunde umgebracht hatten, nicht aus dem Tal gekommen seien, sondern von irgendwo außerhalb, aus der Welt, die ihre Vorfahren aufgegeben

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