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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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noch immer bei sich und konnte auch jetzt nicht ganz begreifen, was geschehen war. Er hätte wohl doch auf seinen Instinkt hören sollen, den Maturen und seinen heimtückischen Sohn umzubringen, als er die Gelegenheit dazu hatte.
    »Wir müssen weitergehen«, sagte er zu der Kleinen. »Sie werden hinter uns her sein, und jetzt haben wir keinen Geschwindigkeitsvorteil und auch keinen Schutz mehr. Nun hängt alles davon ab, dass wir schlauer sind.«
    Sie schaute ihn an und nickte. »Wir sind schlauer. Aber Angst habe ich trotzdem.«
    »Das solltest du auch«, erwiderte er. »Wenn du Angst hast, konzentrierst du dich auf das, was notwendig ist. Wie war noch dein Name?«
    »Prue.«
    »Pass auf, Prue. Wir haben immer noch die hier.« Er tätschelte die Kolben der Maschinenpistole und der Flechette. »Und die.« Er berührte die Blendgranaten, die Messer und den Rest. »Das Einzige, was sie meinen Waffen entgegensetzen können, ist ihre Überzahl. Wir haben immer noch eine Chance zu entkommen. Also los.«
    Sie machten sich auf den Weg durch die düstere, vom Regen aufgeweichte Landschaft. Der Regen und die Nacht gewährten ihnen kaum mehr als zehn Meter Sichtweite. Inch hatte gedacht, der Regen würde allmählich nachlassen, aber bis jetzt sah es nicht danach aus.
    Wenigstens half das, ihre Spuren zu verwischen und so die Route zu verbergen, die sie eingeschlagen hatten.
    Er war zunächst in Richtung Berge gegangen, den Richtungsangaben auf der Karte folgend, die Sider Ament gezeichnet hatte, um zum Pass zu kommen. Aber schon nach wenigen Minuten wechselte er abrupt die Richtung und wandte sich gen Süden. Die Drouj würden Skaithhunde einsetzen, um sie aufzuspüren. Zweifellos war Grosha für die Verfolgung zuständig und würde seine mörderischen kleinen Schoßhunde auf sie hetzen. Solange es regnete, würden die Hunde Schwierigkeiten haben, ihre Witterung aufzunehmen, aber sobald er aufhörte, sah es anders aus. Bis dahin jedoch würde Grosha davon ausgehen, dass er auf dem Weg zu den Bergen und dem dahinterliegenden Tal war. Schließlich hatte er das Mädchen gerettet, und man würde annehmen, dass er vorhatte, es zu ihrem Volk zurückzubringen… vielleicht gegen eine satte Belohnung. Deshalb würde sich Grosha nach Osten wenden und hoffen, sie einzuholen oder unterwegs wenigstens auf ihre Fährten zu stoßen.
    Aber er würde natürlich am falschen Ort suchen und es mit etwas Glück erst merken, nachdem sich Inch und das Mädchen in Inchs Unterschlupf in der Festungsruine in Sicherheit gebracht hätten. Waren sie erst einmal dort, konnte sich Inch ein wenig erholen, seine Verletzungen auskurieren und das Mädchen später zurück nach Hause bringen.
    Es war zwar kein großartiger Plan, aber der einzige, der irgendwie Erfolg versprach. Das Problem war nur, dass er sich darauf verlassen musste, dass sich Grosha irrte und die beiden Flüchtigen Glück hatten. Auf beides hatte Deladion noch nie große Hoffnungen gesetzt. Aber in diesem Fall machte er eine Ausnahme, denn er hatte gar keine andere Wahl. Wegen seiner Rippen und des Arms konnte er sich nur noch eingeschränkt verteidigen, von dem Mädchen ganz zu schweigen, und eine zweite Chance zur Flucht würden sie nicht bekommen. Die Trolle mochten nicht besonders intelligent sein, dafür waren sie aber stark und ausdauernd, und nach dem Aufruhr, den er veranstaltet hatte, waren sie auch mehr als nur leicht verstimmt.
    Sie hatten erst eine kurze Strecke zurückgelegt, als Prue merkte, wie er zusammenzuckte. »Bist du verletzt?«, fragte sie.
    »Meine Rippen sind gebrochen. Mein Arm auch, glaube ich.« Er wollte nicht darüber reden. Er wollte einfach in Bewegung bleiben. »Wird schon wieder.«
    »Nein, das wird es nicht«, sagte sie, fasste ihn an seinem gesunden Arm und hielt ihn zurück. »Lass mich dich anschauen. Ich verstehe etwas vom Heilen.«
    Sie kümmerte sich nicht um die Rippen, wahrscheinlich weil sie sich weder die Zeit nehmen noch die Mühe machen wollte, seine Panzerungen abzunehmen, und weil sie wusste, dass sein Körper ohnehin schon so gut wie möglich geschützt war. Aber sie nahm sich ein paar Minuten Zeit für den Arm, drückte ihn, beobachtete seine Reaktion und fragte ihn, wo es weh tat. Als sie damit fertig war, sagte sie ihm, dass die Knochen seines Unterarms mindestens angesplittert, vielleicht sogar gebrochen waren, und dass sie ihn schienen würde. Sie fand ein paar gerade Stöcke, schnitt Stoffstreifen aus dem Saum ihres Umhangs und legte ihm

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