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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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nicht länger und begann mit seiner Rede, bevor ihn noch der Mut verließ. Er berichtete von den Ereignissen des vorangegangenen Tages. Während er sprach, hielt er seine Augen auf Pogue Kray gerichtet und schaute nicht zu Skeal Eile. Allerdings war er sich bewusst, dass sich der Seraph absichtlich hinter den Stuhl des Ratsvorsitzenden gestellt hatte, um ihn zu mustern. Er versuchte, seinen Bericht nicht zu schnell vorzutragen und ihn auch nicht zu sensationell klingen zu lassen, sondern achtete darauf, die Ereignisse korrekt und ohne Abschweifungen zu schildern. Er fing damit an, wie Prue und er auf die Spuren der Kreaturen gestoßen waren… Spuren, die sie nicht identifizieren konnten, und wie sie sich darangemacht hatten, ihnen zu folgen. Dann fuhr er mit der Entdeckung der Überreste von Bayleen und Rausha fort, beschrieb, wie sie den Spuren der Mörder ihrer Freunde gefolgt waren; er berichtete von dem Hinterhalt und dem Angriff der Kreaturen, und wie sie der Graue gerettet hatte. Zum Schluss wiederholte er die Warnung Sider Aments. Als er zu Ende gesprochen hatte, brach die Hölle los. Die Anwesenden schrien durcheinander, und ihre Stimmen mischten sich zu einer Kakophonie aus Wut, Zweifel und Furcht.
    Pogue Kray erhob sich. Sein massiger Körper überragte alle. Er wartete einen Augenblick, dann verlangte er brüllend Ruhe und schlug noch einmal mit der Faust auf den Tisch. Diesmal dauerte es länger, bis Stille einkehrte, aber schließlich legte sich das Geschrei.
    »Das reicht!«, polterte der Ratsvorsitzende und starrte mit seinen dunklen, zornigen Augen den Leuten vor ihm ins Gesicht. »Ich habe euch gesagt, was bei einer solchen Unbotmäßigkeit passieren wird! Falls es hier noch einmal so einen Ausbruch gibt, lasse ich den Saal räumen und werde den Rest der Geschichte nur vom Rat anhören lassen!«
    »Vielleicht wäre das ohnehin das Beste?«, schlug Skeal Eile vor. Er sprach mit tiefer, fordernder Stimme über die Schulter des anderen hinweg.
    Pogue Kray schüttelte den Kopf. »Die Sitzung wird unverändert fortgesetzt. Junger Mann… du heißt Panterra Qu, nicht wahr? Du scheinst dir deiner Sache ziemlich sicher zu sein. Allerdings habe ich einiges von dem, was du da geschildert hast, zwar gehört, aber noch nicht so recht verstanden. Bitte kläre mich doch über ein paar Punkte auf. Wie kann es angehen, dass Sider Ament dich gefunden hat, obwohl er doch schon seit Monaten nicht mehr hier im Tal gesehen wurde?«
    »Er hat die Kreaturen ebenfalls verfolgt, von der Stelle aus, an der sie durch die Nebel gebrochen waren«, antwortete Panterra. »Er hat uns gerade noch rechtzeitig erreicht, um zu verhindern, dass wir umgebracht wurden.«
    »Du und dieses junge Mädchen hier?«, sagte der große Mann. Er wandte sich an Prue. »Entspricht die Geschichte des Jungen auch deiner Erinnerung? Oder gibt es Dinge, die du hinzufügen oder einschränken willst?«
    Prue erhob sich und stellte sich neben Pan. »Alles geschah genau so, wie er es gesagt hat. Ich habe daran nichts zu ändern.«
    »Trotzdem ist es eine recht zweifelhafte Geschichte mit Konsequenzen, die meiner Einschätzung nach keiner von euch beiden so recht begreift«, führte Pogue Kray aus. »Vielleicht braucht ihr noch etwas mehr Zeit, um euch selbst zu prüfen, wie zuverlässig eure Erinnerungen wirklich sind.«
    Skeal Eile trat einen Schritt nach vorn. »Das ist ein wohlerwogener Vorschlag, Ratsvorsitzender«, sagte er. »Dies sind junge Menschen, die nur wenig Welterfahrung haben. Sie erzählen eine wilde Geschichte, die zu ihrem Alter und zu ihrer Unerfahrenheit passt, die zu glauben uns Älteren aber schwer fällt. Woran sie sich zu erinnern glauben, muss nicht das sein, was sie wirklich gesehen haben. Gibt es irgendeinen handfesten Beweis für das, was sie uns erzählen?«
    Pogue Kray nickte Panterra zu. »Antworte.«
    Panterra schüttelte zögernd den Kopf. »Nein, wir können keine Beweismittel vorlegen. Die Kreatur, die getötet wurde, ist im Sumpf versunken, und die andere ist geflohen. Sider Ament ist ihr gefolgt.«
    »Dieser Wilde, der als Eremit in den Hochlagen unseres Tales lebt, der Mensch, der die Gesellschaft anderer Menschen verschmäht und so tut, als wäre er unser Wächter? Der, der dieses Relikt herumträgt, das möglicherweise, aber auch nur vielleicht aus einer anderen Zeit stammt?« Der Seraph schüttelte sorgenvoll den Kopf. »Noch nie hat jemand gesehen, dass der Stab solche Dinge getan hat, wie du sie beschreibst,

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