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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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ansprechen konnte. »Ich schäme mich für euch«, sagte sie ruhig, aber bestimmt. »Ich schäme mich, und ich bin enttäuscht. Was seid ihr nur für Menschen, dass ihr einen Jungen und ein Mädchen auf diese Weise angreift? Ich höre, wie ihr von Gotteslästerung redet, oder von Besessenheit. Ich höre, wie ihr vorschlagt, sie zu verstoßen, falls sie sich weigern zu widerrufen. Einen Jungen und ein Mädchen, die ihr schon ihr ganzes Leben lang kennt. Einen Jungen und ein Mädchen, die bewiesen haben, dass sie zu unseren besten Fährtenlesern gehören, die unserer Gemeinde und ihren Einwohnern immer wieder Dienste erwiesen haben und die ihre Pflichten mit Geschick und Hingabe erfüllt haben. Ihre Taten waren nie zweifelhaft, und sie haben nie etwas getan, für das sie eure Verachtung verdient hätten.«
    Sie hielt inne und schaute direkt zu Skeal Eile. »Aber jetzt, wo sie nichts anderes tun als uns eine Botschaft zu übermitteln, die für uns alle bedeutsam sein könnte, um ein Versprechen einzulösen, das sie einem Mann gegeben haben, der ihnen das Leben gerettet hat… jetzt würdet ihr all das beiseitefegen? Dafür würdet ihr sie zu Schurken erklären, oder zu noch Schlimmerem?«
    »Genug, Frau!«, unterbrach Pogue Kray sie gereizt. »Du hast deinen Standpunkt klargemacht. Aber du musst auch unseren Standpunkt bedenken. Diese Botschaft ist ein Angriff auf unseren Glauben. Sie zieht alles in Zweifel, was wir seit fünfhundert Jahren für wahr erachtet haben. Das können wir nicht so einfach hinnehmen.«
    »Das habe ich auch nicht verlangt, Mann «, erwiderte Aislinne spitz. »Übrigens bin auch ich Mitglied dieses Rates. Man sollte von dir erwarten können, dass du mich informierst, wenn eine derartige Zusammenkunft stattfindet.«
    »Wie wir alle wissen, warst du in Woodstone Glen… und das liegt zwanzig Kilometer entfernt.« Trotzdem sah man Pogue Kray an, dass er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte.
    »Das ist dann wohl zu weit, um mir jemanden zu schicken, der mich abholt, vermute ich.« Sie schaute wieder zu Skeal Eile. »Es hat mich aber jemand abgeholt, deshalb bin ich hier, und deshalb wird man mich auch anhören. Seraph, was der Junge zu sagen hatte, schien bedrohlich auf dich zu wirken. Kann das sein? Sind seine Worte zu gefährlich, um sie anzuhören?«
    »Seine Worte stehen in direktem Widerspruch zu den Lehren unserer Sekte«, entgegnete der Angesprochene, dessen Stimme jetzt wieder sanft und gefällig klang. »Wir wissen, dass unsere Lehren wahr sind. Seine Worte müssen deshalb Lügen sein.«
    »Es gibt keinen objektiven Maßstab, um Wahrheit zu überprüfen, wenn sie nicht niedergeschrieben wurde, Skeal Eile. Was wir haben sind Lehren, die seit Jahrhunderten mündlich überliefert werden. Dabei können sich Fehler eingeschlichen haben.«
    Sofort begann wieder das Gemurmel, ein tiefes und verdrossenes Getuschel, und Aislinne drehte sich zur Menge um. »Ah! Haltet ihr mich jetzt auch für eine Ketzerin? Müssen wir die Dogmen der Sekte kritiklos glauben, ohne sie je zu hinterfragen, oder dürfen wir vielleicht auch unseren Verstand benutzen? Diejenigen, die Hawk in dieses Tal geführt hat, waren schlau und stark und konnten für sich selbst denken, sonst wären wir nicht hier. Sollen wir, ihre Nachfahren, uns etwa anders verhalten?«
    Die Zwischenrufer verstummten, und es breitete sich bedrückendes Schweigen aus. »Niemand will hier jemandem das Recht streitig machen, seinen Verstand zu benutzen, Aislinne Kray«, sagte Skeal Eile milde und zog mit seiner sanften, beruhigenden Stimme wieder alle in seinen Bann. »Aber wir haben weder das Recht noch den Spielraum, einfach blindlings zu akzeptieren, wofür es nicht die geringste Grundlage gibt. Ich will die Geschichte des Jungen nicht leugnen. Ich stemple ihn auch nicht zum Ketzer. Ich stelle nur das Offensichtliche fest. Seine Botschaft steht im Widerspruch zu unseren Lehren, und sie wurde von einem Mann überliefert, der schon seit vielen Jahren nicht mehr zu uns gehört.«
    »Dann sollte diese Ratssitzung hier und jetzt enden, ohne den jungen Panterra weiter zu drangsalieren!«, fauchte sie. »Er hat sein Versprechen gehalten und die Botschaft überbracht, und damit wäre der Fall erledigt. Falls noch irgendetwas getan werden muss, wird sich unser Ratsvorsitzender darum kümmern. Dessen bin ich mir sicher.«
    »Du wirst nicht entscheiden, wann sich dieser Rat vertagt oder wann alles erledigt ist!«, polterte Pogue Kray. Sie warf ihm einen Blick

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