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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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bis sie Panterra sahen; ihre Konversation erstarb augenblicklich, und sie starrten ihn nur noch an. Das bereitete ihm deutliches Unbehagen. Er konnte die Missbilligung spüren, die ihm aus den Reihen der Versammelten entgegenschlug. Gesprächsfetzen, die er aufschnappte, offenbarten eine grundsätzliche Ablehnung dessen, was er berichten wollte, und wovon sie bereits aus unterschiedlichen Quellen Kenntnis zu haben schienen. Pan rief sich zum wiederholten Male ins Gedächtnis, dass er nur der Überbringer der Nachricht war, die Nachricht selbst aber nicht von ihm stammte.
    Aber Panterra Qu war kein Narr. Er wusste, dass dies keinen großen Unterschied machen würde, ja, dass die Botschaft in dem Moment zu seiner Meinung werden würde, in dem er sie äußerte.
    Prue griff nach seinem Arm und hakte sich unter, während er sich seinen Weg nach vorn bahnte. Sie setzten sich neben Trow, der nur stumm nickte und dann seinen Blick von ihnen abwandte. Panterra war von dem Anführer der Fährtenleser schmerzlich enttäuscht. Trow hätte sie mehr unterstützen sollen, hätte sich stärker für die Männer und Frauen einsetzen müssen, die er anführte. Pan hatte den Eindruck, Trow hätte sich entschieden, gar nichts zu tun; als habe er inzwischen eine bewusste Wahl getroffen, sich von dieser ganzen Angelegenheit zu distanzieren.
    Er schaute sich nach Aislinne um, aber von ihr war nichts zu sehen. Sie wäre die einzige Verbündete gewesen, die er bei dieser Zusammenkunft hätte finden können, aber sie war nicht da. Gern hätte er Trow gefragt, wo sie sich denn aufhielt, aber er widerstand dem Impuls.
    Bis zum Beginn der Sitzung dauerte es noch eine Weile, und weitere Gemeindemitglieder drängten in die ohnehin schon überfüllte Halle. Der Lärm in dem Raum schwoll noch stärker an. Panterra versuchte wegzuhören, bemühte sich, sich auf die Weise zu beruhigen, die seine Mutter ihn gelehrt hatte: an etwas anderes zu denken. Er fixierte den Blick auf den großen Kamin und das lodernde Feuer, das hinter den Ratsmitgliedern prasselte, die sich davor scharten, und ließ sich ganz von den Flammen gefangennehmen. Er versuchte an seine Familie zu denken, als er noch klein war, an seine glückliche Kindheit. Als das nicht wirkte, versuchte er, sich die Wälder und Berge vorzustellen, sein Leben als Fährtenleser.
    Er war noch immer damit beschäftigt, sich zu beruhigen und zu sammeln, als Pogue Kray den Saal durch eine Seitentür betrat und seinen Platz in der Mitte des Tisches der Ratsmitglieder einnahm. Kray war ein großer, kräftiger Mann mit den massigen Armen und Schultern eines Schmieds und langsamen, schwerfälligen Bewegungen. Früher einmal hatte er eine imposante Figur gehabt, war muskulös gewesen und seine Haut straff. Inzwischen hatte sich jedoch sein Bauch zu seinem auffälligsten Merkmal entwickelt, was ihm ein gesetztes, verweichlichtes Aussehen verlieh. Ein schwarzer Bart umrahmte sein grobes, sonnengegerbtes Gesicht, und er sah aus wie jemand, der immer und ewig mit seinem Schicksal haderte.
    In seinem Kielwasser folgte Seraph Skeal Eile. Er war in weiße Gewänder gehüllt, hielt den Kopf hoch und ließ seine strengen Blicke über die Köpfe all derer schweifen, die sich nach ihm umgewandt hatten, um ihn zu mustern. Ihre neugierigen Mienen kümmerten ihn nicht, ja schienen ihn gar nicht zu erreichen. Er setzte sich nicht, sondern blieb hinter Pogue Kray und etwas rechts von ihm stehen.
    Der Ratsvorsitzende klopfte Aufmerksamkeit heischend mit seiner riesigen Hand auf die harte Tischplatte. Allmählich wurde es leiser.
    »Ich verlange Ruhe im Saal!«, verkündete der kräftige Mann und ließ seinen düsteren Blick über die Versammelten gleiten. »Die Ratssitzung wird nicht durch Reden außer der Reihe oder unangebrachte Kundgebungen gestört. Sollte sich so etwas zutragen, werden meine Ordnungshüter umgehend reagieren. Haben das alle verstanden?«
    Offenbar, denn niemand sagte etwas.
    »Sehr schön.« Kray war zufrieden. »Wir haben uns hier auf Bitten eines der Fährtenleser von Trow Ravenlock eingefunden, der darum ersucht hat, seinen Bericht persönlich vortragen zu dürfen. Ist dieser Fährtenleser anwesend und bereit?«
    Er schaute zu Trow, der aufstand. »Das ist er, Ratsvorsitzender.«
    »Dann möge er sprechen.«
    Alle Blicke richteten sich auf Panterra, als er sich erhob. Er warf noch einmal einen schnellen Blick durch das Langhaus, aber von Aislinne war noch immer nichts zu sehen. Deshalb zögerte er

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