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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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und der den Kopf im Todeskampf zurückgeworfen hatte. Er starrte die Überreste der Bestie einen Moment lang an, versuchte zu begreifen, was er da sah, und überlegte, welche Waffe derartige Verletzungen bewirken konnte.
    Dann bemerkte er die Schienen und die Bandagen, die um verschiedene Teile seines eigenen Körpers gewickelt waren. Seine zerschlissenen grauen Gewänder waren an manchen Stellen aufgeschnitten worden, entblößten einen Teil seines Oberkörpers und seinen bandagierten linken Arm. Den stärksten Schmerz verspürte er hauptsächlich dort, aber der Rest seines Leibes war auch nicht verschont geblieben.
    Neben ihm lag sein Bündel. Unberührt.
    Und in seiner rechten Hand hielt er immer noch den schwarzen Stab.
    »Aha, endlich aufgewacht?«, dröhnte eine Stimme. »Willkommen zurück im Land der Lebenden.«
    Der Sprecher trat um ihn herum und schob sich in sein Blickfeld. Der Mann war groß und muskulös, er hatte ein von Sonne und Wind gegerbtes, braunes Gesicht, das von zahlreichen Narben zerfurcht war. An den Händen fehlten ihm etliche Finger. Sein Alter zu bestimmen war schwierig, aber er hatte seine Jugend ganz offensichtlich bereits eine Weile hinter sich. Er war ganz schwarz gekleidet; seine Kleidung bestand aus viel Leder mit schweren Metallverschlüssen. Das Material war ebenso mitgenommen und zerkratzt wie er selbst.
    Er lächelte Sider freundlich an und kniete sich neben ihn. Sein langes, schwarzes Haar fiel ihm in verfilzten Strähnen ins Gesicht. »Ich dachte schon, du würdest gar nicht mehr aufwachen. Dachte, ich hätte dich vielleicht nicht gut genug verbunden, um dich zu retten.«
    Sider befeuchtete seine Lippen. »Das ist gut genug, danke. Hast du etwas Wasser?«
    Der große Mann stand auf, verschwand wieder aus Siders Blickfeld und kehrte mit einem weichen Lederschlauch in den Händen zurück. Er hielt ihn an Siders Lippen und ließ das Wasser in seine Kehle rinnen. »Nicht zu viel«, sagte er. »Bis ich mir sicher bin, ob deine Verletzungen nicht doch schwerer sind, als sie aussehen. Wir wollen doch nichts überstürzen.«
    Sider nickte und trank dankbar.
    »So, das reicht«, sagte der andere und nahm den Lederschlauch fort. Dann setzte er sich auf die Hacken zurück. »Du müsstest eigentlich tot sein, weißt du das? Trotz meiner Hilfe. Ich habe gesehen, was das Mistvieh mit dir angestellt hat. Üble Sache, das. Du hast da ein paar Schläge weggesteckt, die einen gewöhnlichen Mann zerschmettert hätten. Aber du hast nicht mal gezuckt. Du bist nicht gerade ein gewöhnlicher Mann, oder?«
    Sider schloss die Augen. »Wie nennst du das Wesen, das ich getötet habe? Hat es einen Namen?«
    »Man nennt es Agenahl. Es ist nur ein primitives Raubtier, aber gerissen genug, um einen reinzulegen, wenn man nicht aufpasst.«
    »Das habe ich gemerkt. Gibt es viele davon?«
    Der große Mann schüttelte den Kopf. »Mittlerweile nicht mehr. Es sind Missgeburten, Mutanten, die von den Großen Kriegen übrig geblieben sind. Ich und noch ein paar andere wie ich arbeiten hart daran, dass sie aussterben. Aber das ist nicht so leicht.« Er machte eine Pause. »Normalerweise jagen sie paarweise. Es ist seltsam, ein erwachsenes Agenahl zu sehen, das allein unterwegs ist.«
    Sider nickte. »Ich habe seinen Gefährten vor ein paar Tagen getötet und dann nach dem hier gesucht, um die Sache zu Ende zu bringen. Ich wollte nicht, dass es später irgendwelche andere seiner Spezies dorthin führt, wo ich herkomme.«
    »Sehr schlau von dir. Wenn es ihnen irgendwo gefällt, wenn sie einen Platz gefunden haben, wo es viel Beute für sie gibt, holen sie alle ihre Freunde und Verwandten zum Festschmaus.« Er hielt inne. »Du kommst von irgendwo aus den östlichen Bergen, oder?«
    Sider zögerte, dann nickte er. »Ein ganzes Stück weit weg.«
    »Dort war ich noch nie. Es gab keinen Grund für mich hinzugehen. Hier habe ich genug Arbeit, auf den Ebenen und in den Wäldern. Ich arbeite für die Zitadellen. Du siehst so aus, als ob deine Arbeit ganz ähnlich wäre.«
    »Welche Art von Arbeit meinst du?«
    »Söldner. Tagelöhner. Machst du so etwas auch? Schon gut, brauchst nicht zu antworten. Ich bombardiere dich mit Fragen, dabei sollte ich eigentlich daran denken, dir etwas zu essen anzubieten. Hast du Hunger? Möchtest du ein bisschen was kauen? Der Sturm ist schon vor einiger Zeit über uns hinweggezogen, in nördlicher Richtung, deshalb brauchen wir uns jetzt erstmal nicht um einen Unterschlupf zu kümmern. Na, wie

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