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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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wär’s damit?«
    Der Hüne nahm Siders Stillschweigen als Zustimmung, machte sich daran, ein Feuer zu entfachen, und kochte eine Mischung aus Bohnen, Gemüse und Pökelfleisch, das er aus seinem Rucksack zutage gefördert hatte. Es war eine der besten Mahlzeiten, die Sider jemals zu sich genommen hatte, und er aß trotz seiner schmerzenden Wunden alles auf. Er nahm auch ein wenig von der Wurzel an, die ihm der Mann anbot. Dieser meinte, dass diese Wurzel seine Schmerzen lindern würde, man es aber auf vollen Magen einnehmen musste, um Krämpfe zu vermeiden. Sider spürte die Wirkung der Wurzel sofort.
    »Ich bin Deladion Inch«, stellte der Mann sich vor, nachdem sie die Mahlzeit beendet hatten und sich weiter unterhielten.
    »Sider Ament«, erwiderte der Graue und streckte seine Hand aus.
    Inch schüttelte sie. »Und wie nennst du nun das schwarze Stück Holz, das du dabeihast? Ich habe versucht, es dir aus der Hand zu nehmen, als ich mich um dich gekümmert habe… nur um die Versorgung deiner Wunden zu vereinfachen, nicht um dir den Stock zu stehlen, verstehst du? Aber du hast ihn festgehalten, als hinge dein Leben daran. Und er fing an zu leuchten, als ich ihn berührt habe. Das schien mir kein gutes Zeichen zu sein. Außerdem habe ich ja gesehen, was er mit dem Agenahl gemacht hat.«
    Der Graue zögerte. Er war sich noch nicht sicher, wie viel er seinem neuen Gefährten erzählen wollte, obwohl der immerhin sein Leben gerettet hatte. Es war nicht seine Art, freiwillig mehr preiszugeben, als unbedingt nötig war. Instinktiv mochte er den Mann, aber eigentlich wusste er gar nichts über ihn. Und Leuten zu vertrauen, die man nicht kannte, hatte er noch nie für eine gute Idee gehalten.
    »Oh, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass du irgendetwas Geheimes ausplaudern könntest«, meinte Inch, noch bevor Sider zu einem Entschluss gekommen war. »Ich erkenne Magie, wenn ich sie sehe. Es gibt sie immer noch, sogar noch nach all diesen Jahren, in denen die Menschen wie Tiere gehaust und sich gegenseitig mit Keulen totgeprügelt haben. Ich selbst traue ihr nicht sonderlich. Andere jedoch tun es, und bei etlichen von ihnen scheint sie auch zu funktionieren. Du musst wohl einer von ihnen sein. Was an dir anders ist, ist dieser Stab. Der hat mich neugierig gemacht, das ist alles.«
    »Den Stab hat mir mein Vorgänger gegeben. Einer in einer langen Reihe von Trägern«, erwiderte Sider, der sich entschlossen hatte, Deladion Inch zumindest einen Teil der Geschichte anzuvertrauen. »Es ist ein bisschen kompliziert. Früher hätte man die Stabträger Ritter des Wortes genannt. Kennst du den Namen?«
    Der große Mann schüttelte den Kopf. »Von denen habe ich noch nie gehört. Die Leute haben mal erzählt, was ›das Wort‹ früher bedeutet hat. Ein paar reden immer noch davon, sind aber nicht mehr viele. Es gibt keinen Anlass mehr dafür. Aber erzähl mir mehr von dem Stab.« Er hielt inne. »Hör mal, ich weiß, du denkst, ich wäre viel zu neugierig wegen einer Sache, die mich eigentlich gar nichts angeht. Ich habe einfach was für Waffen übrig. Bei meiner Arbeit benutze ich sie ständig und erlebe auch, wie andere ihre Waffen einsetzen, aber so etwas wie diesen Stab habe ich noch nie gesehen.«
    Sider zuckte mit den Schultern. »Soweit ich weiß, gibt es so etwas wie ihn auch kein zweites Mal. In dem Tal, in dem ich lebe, gab es zwei davon, aber einer wurde zerstört. Jetzt gibt es nur noch diesen hier, und ich bin der Einzige, der damit umgehen kann. Deshalb würde er jemand anderem auch nichts nützen.«
    Es sah aus, als würde der andere Mann einen Moment lang darüber nachdenken. Dann grinste Deladion, griff über seine Schulter nach hinten und zog aus einem Halfter hinter seinem Rücken eine teuflisch aussehende Waffe mit einem schwarzen Lauf hervor. »Hast du so etwas schon einmal gesehen?«
    Der Graue schüttelte den Kopf. »Aber ich habe gehört, dass solche Waffen aus der Zeit der Großen Kriege stammen. Regierungsarmeen verwendeten sie, und als sie schließlich vernichtet worden waren, bemächtigten sich ihrer die Schurkenmilizen. Damit verschießt man irgendwelche Metallprojektile, richtig?«
    »Patronen, die mit Metallstückchen gefüllt sind.« Der große Mann fasste in seine Tasche und zog eine Patrone hervor. Sie war nicht ganz zehn Zentimeter lang und zweieinhalb Zentimeter dick, metallummantelt und mit roten Kreisen umringt. »Eine einzige davon, aus diesem Gewehr gefeuert, pustet ein faustgroßes

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