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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Nachricht wird, wenn sie zutrifft, das Leben aller Bewohner im Tal radikal umkrempeln. Aller Leute, aller Rassen. Ich will keinem die Gelegenheit geben, davon zu profitieren, bevor der König und der Hohe Rat nicht auf sämtliche Ereignisse und Reaktionen vorbereitet sind. Das ist alles.«
    Phryne verzog das Gesicht. »Gegen deine Argumente kann ich kaum etwas einwenden. Sehr schön, Cousin, ich mache es. Aber nur unter einer Bedingung: Ich werde euch begleiten.«
    Sie hatte sich spontan dazu entschlossen, ohne die ganze Sache im Detail zu überdenken. Doch in einem war sie sich sicher, sie wollte unbedingt mitmachen. Wenn diese vier sie schon für sich einspannen wollten, dann mussten ihre Cousins sie auch zu einem vollwertigen Mitglied ihrer Verschwörung machen.
    »Das wirst du ganz bestimmt nicht«, erklärte Tasha ohne Umschweife.
    »Was glaubst du wohl, wie schnell und endgültig uns der König abweisen wird, wenn er hört, dass du mitkommst?«, ergänzte Tenerife.
    Sie schaute ihn nur an. »Überlasst das mir. Ihr traut mir zu, dass ich zu euren Gunsten mit meinem Vater sprechen kann. Dann müsst ihr mir auch zutrauen, dass ich ihn davon überzeugen kann, mich mitgehen zu lassen.«
    Sie starrten einander eine Weile hitzig an, und ihre Mienen waren beredter als alle Worte.
    »Ich halte das für eine sehr gute Idee«, unterbrach Prue schließlich die Stille. »Und wenn ich gehen kann, sollte Phryne auch dazu in der Lage sein.«
    Es gab eine ganze Reihe von Argumenten, die gegen diese Auffassung vorzubringen gewesen wären, aber niemand tat es. Tasha warf die Hände in die Luft, und sein Bruder sackte grimassierend auf seinem Stuhl zusammen. Panterra folgte einfach nur seiner Eingebung und lächelte Phryne Amarantyne ermutigend zu. Sie erwiderte das Lächeln.
    Sie stellte fest, dass ihr der Junge und das Mädchen aus Glensk Wood von Minute zu Minute besser gefielen.
    Phryne wartete bis zum nächsten Morgen, ehe sie bei ihrem Vater vorstellig wurde, denn sie wollte ihn nicht stören, falls er schon schlief. Sie hatte ihm immer sehr nahe gestanden und seine Bedürfnisse respektiert. Am meisten in den Wochen nach dem Tod ihrer Mutter. Aber in den Monaten, die dann folgten, begannen Vater und Tochter, sich einen neuen Weg durchs Leben zu suchen, und entfernten sich allmählich voneinander. Es geschah nicht mit Absicht, und zu Beginn begriffen sie noch nicht einmal richtig, dass es geschah. Zumindest Phryne nicht. Was ihren Vater anbetraf, war sie sich nie ganz sicher. Aber Tatsache war, dass er nach und nach immer weniger Zeit mit ihr verbrachte. Dafür gab es einleuchtende Gründe. Er war der König und als solcher mit den Angelegenheiten des Elfenvolkes beschäftigt. Nach dem Tod ihrer Mutter hatte er sich in die Arbeit gestürzt, um zu verhindern, dass ihn die Trauer unter sich begrub. Dasselbe hatte sie schließlich auch getan. Und sie wusste auch nur zu gut, wie schwierig es für ihren Vater war, mit ihr zusammen zu sein. Sie erinnerte ihn beständig an das, was er verloren hatte, so sehr kam sie nach ihrer Mutter. Sie war feingliedrig mit zart geschnittenem Gesicht, ihr kastanienbraunes Haar passte perfekt zu ihren Zügen, und ihre Art sich auszudrücken hatte sie von ihrer Mutter gelernt. Wahrscheinlich fand ihr Vater ihre Anwesenheit zu schmerzhaft, um sie länger als nur für kurze Augenblicke ertragen zu können. Eigentlich hätte es umgekehrt sein müssen, sagte sie sich, als sie begriff, was vor sich ging. Aber manchmal entwickeln sich die Dinge anders, als man es sich wünscht.
    Das wurde ihr klar, als aus dem Nichts plötzlich Isoeld Severine auftauchte. Sie war jung, schön und die Tochter eines Bäckers aus Kelton Mews. Einem Ort mit einer verschwindend niedrigen Einwohnerzahl, ganz weit im Westen gelegen, der es kaum auf sechs große Familien brachte. Wie ihr Vater ihre Bekanntschaft gemacht hatte, wurde nie wirklich beantwortet. Er gab ständig eine neue Version zum Besten, denn er fand die Idee charmant, dass es nur ihrer beider Geheimnis sei. Isoeld besaß ebenso gute Manieren wie Grazie und Schönheit, und sie zog alle Zweifler schneller auf ihre Seite, als es bei nüchterner Betrachtung ratsam gewesen wäre. Denn schließlich war es der König, der hier betört wurde, und es gab viele Gründe, sich darüber zu wundern, wie das vonstattenging. Phryne dagegen hatte sich nie täuschen lassen. Schon von Anfang an hatte sie kritisch hinterfragt, was vor sich ging. Der Altersunterschied war

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