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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Form der Einmischung würde er nicht dulden.«
    Darauf schauten sich alle schweigend an. Tasha trank noch mehr Bier und betrachtete versonnen die Tischplatte. Tenerife schaute unablässig in den Himmel, und Prue starrte auf ihre Hände, die gefaltet vor ihr lagen. Panterra ertappte sich beim Spekulieren darüber, was wohl in den anderen vor sich ging.
    »Was wir brauchen, ist ein Umweg«, sagte Tenerife plötzlich.
    Und nachdem er erklärt hatte, was er damit meinte, lächelten alle.

KAPITEL 12
    Vier Stunden später saß Phryne Amarantyne stumm an einem Tisch. Ihr gegenüber saßen die Orullian-Zwillinge sowie der Junge und das Mädchen aus Glensk Wood. Sie betrachtete ihre Gesichter. Phryne ließ sie zappeln. Sie wollte nicht übereilt reagieren. Ihre Geschichte war befremdlich und gefährlich, und sie hatte noch nicht entschieden, wie viel sie davon glauben sollte. Hätten nur die Orullians sie erzählt, dann hätte sie einfach abgewunken. Mochten sie nun Cousins sein oder nicht, man kannte ihre Lügengeschichten und ihre geschickten Streiche nur allzu gut, und es wäre nicht das erste Mal, dass die beiden ihr einen Bären aufbanden.
    Die Geschichte kam aber von Panterra Qu, einem Jungen, den sie zuvor erst einmal gesehen hatte und über den sie nicht viel wusste. Dass er sich mit den Orullians so gut verstand, vergrößerte zwar nicht gerade seine Glaubwürdigkeit. Aber sein Gebaren und sein Charisma legten den Schluss nahe, dass er sich nicht mit Lügengeschichten oder geschickten Streichen befasste. Deshalb hatte sie zugehört, bis er am Ende seiner Geschichte angelangt war. Das Mädchen gefiel ihr auch. Prue Liss. Ein zartes Ding, aber offenkundig sehr selbstbewusst und begabt. Und auch die Kleine wirkte nicht wie eine, die sich auf solchen Blödsinn einließ.
    Inzwischen war es Abend geworden. Die Sonne war vor zwei Stunden untergegangen, der Mond stand am Himmel, an dem auch die Sterne bereits funkelten. Es war eine sternenklare Nacht ohne jede Wolke oder Nebel. So etwas war äußerst selten. Phryne genoss es, selbst unter den gegebenen Umständen und obwohl sie wusste, dass sie womöglich ihre Zeit verschwendete. Aber sie verschwendete Zeit, die ihr selbst gehörte, und sie hatte schon vor ein paar Jahren herausgefunden, dass eine Elfenprinzessin so ziemlich alles tun konnte, wonach ihr der Sinn stand. Ihre Eltern hatten ihr zwar etwas anderes erzählt, aber sie war schnell dahintergekommen, wie die Lage wirklich war. Solange sie diskret blieb und keinen Schaden anrichtete, so lange war sie niemandem Rechenschaft schuldig.
    Sie seufzte, als sie so in die Bäume schaute, und ließ die anderen warten. Die Sache war natürlich nicht einfach. Einfach war es aber noch nie gewesen. Und war es auch jetzt nicht, nach dem Tod ihrer Mutter und der neuerlichen Heirat ihres Vaters mit dieser Stiefmutter aus dem finstersten Loch der Hölle. Manchmal konnte sie selbst kaum glauben, wie sich die Dinge entwickelt hatten. Sie hatte ihre Mutter geliebt und verehrt. Und ihren Vater liebte und verehrte sie noch immer, sogar nach seiner Wiederheirat. Ihre Stiefmutter dagegen stand auf einem gänzlich anderen Blatt.
    »Und das ist alles wahr?«, fragte sie unvermittelt Panterra Qu und schaute ihm prüfend in die Augen. »Ganz und gar wahr?«
    Er zuckte nicht mit der Wimper. »Das ist es.«
    »Ich wäre nicht sehr erfreut, wenn sich herausstellen sollte, dass die Orullians einmal mehr auf meine Kosten einen ihrer Streiche spielen wollen.«
    Pan sah sie verwirrt an. »Das würde ich nie tun.«
    »Es ist die reine Wahrheit, Cousine«, versicherte Tasha Orullian und beugte sich vor, um noch ein wenig Bier in ihre Humpen zu gießen. »Das ist kein Scherz.«
    Sie dachte noch eine Weile darüber nach. Die Aussicht, dass die Nebelbarriere nachgeben könnte, war überwältigend. Das Tal wäre plötzlich schutzlos allem ausgeliefert, was jenseits davon lebte und die Schrecken der Großen Kriege überstanden hatte.
    Sie war ein Mädchen, das sich zu helfen wusste. Na schön, der Begriff Mädchen traf vielleicht nicht mehr so ganz zu. Sie war also eine junge Frau, die sich zu helfen wusste. Umso mehr, seit ihre Mutter verstorben war und sich ihr Vater neu verheiratet hatte. In der neuen Umgebung war sie schnell erwachsen geworden, und sie hatte gelernt, wie mit unliebsamen Situationen und schwierigen Leuten umzugehen war. Außerdem hatte sie begriffen, dass auch unangenehme Dinge einen Teil des Lebens ausmachten, den sie akzeptieren musste,

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