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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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haben es trotzdem getan. Ihre Freundschaft mit meinen Cousins bedeutet ihnen etwas, verstehst du?«
    »Ich glaube schon. Du schlägst also vor, ihre Anwesenheit vor denen geheim zu halten, die etwas dagegen haben?«
    »Genau. Ich möchte nicht die Verantwortung dafür übernehmen, wenn der Anführer der Sekte erfährt, wie sehr sie ihm trotzen. Dir habe ich es erzählt, weil ich auf deine Verschwiegenheit vertraue.«
    »Aber nicht auf die von Isoeld?«
    »Du bist mein Vater.«
    Er schaute ihr einen Moment lang ins Gesicht, und sie konnte nichts aus seinen dunklen Augen herauslesen. Langsam nickte er. »In Ordnung. Du hast mein Wort.« Plötzlich verengten sich seine Augen. »Diese Expedition… die ist doch nicht gefährlich, oder? Du verheimlichst mir doch wohl nichts über das, was ihr vorhabt, oder? Ich würde dieser Sache nicht zustimmen, wenn ich glauben müsste, dass es dabei irgendwelche Risiken gibt.«
    Sie hatte keine Ahnung, ob es ein Risiko, gleich welcher Art, gab. Aber sie hoffte darauf. Wenigstens ein ganz kleines Risiko. Doch das würde sie ihm natürlich nicht erzählen. »Ich bin sicher. Die Zwillinge werden schon auf mich aufpassen.«
    Er nickte. »Dann will ich es dabei belassen. Aber vergiss nicht, ihnen mitzuteilen, dass ich sie zur Verantwortung ziehen werde, wenn irgendetwas Schlimmes passiert. Sie sollen sich keine Dummheiten einfallen lassen. Die beiden können manchmal ziemlich leichtsinnig sein, und ich will nicht, dass sie es auch sind, wenn es dabei um dich geht.«
    Sie schenkte ihm ihr vertrauenswürdigstes Lächeln. »Du weißt doch genau, dass ich nie etwas Leichtsinniges tun würde.«
    Es war die größte Lüge aller Zeiten, aber ihr Vater wollte ihr gern glauben, und deshalb beließ er es dabei.

KAPITEL 13
    Am nächsten Morgen kurz nach Sonnenaufgang machte sich der kleine Trupp aus Arborlon auf den Weg. Sie gingen nordwestlich in Richtung der aufragenden Gipfel, die den Aphalionpass flankierten. Sie verließen das Hochplateau, kamen hinunter in die Niederungen des Seengebietes von Eldemere, die Pan und Prue auf ihrem Weg zu den Elfen durchquert hatten, und bogen dann nach Norden zu den oberen Ausläufern der Meres ab. In der Nacht war das Wetter umgeschlagen; von den Randzonen des Tals drängten Wolken herein und bedeckten den grauen und diesigen Himmel. Kurz nach ihrem Aufbruch setzte feiner Sprühnebel ein, der ihre Kleidung schon bald mit Wassertröpfchen überzog, die wie winzige Edelsteine funkelten.
    Panterra Qu atmete den klaren, süßen Duft der Morgenluft, die nach Erde, Pflanzen und reifendem neuen Leben roch. Er hatte einen klaren Kopf und war nach dem tiefen, festen Nachtschlaf gut erholt. Die Aussicht, den Pass zu erforschen, war aufregend, und Phrynes Erfolg bei ihrem Vater machte ihm Mut. Sie ging jetzt neben ihm, ihr hageres Gesicht strahlte voller Erwartung, und ihre Blicke schweiften ständig umher, um alles in sich aufzunehmen. Ihr Gang war kräftesparend, es war eine gemessene Art zu gehen, die bewies, dass sie auch vorher schon große Distanzen gewandert war und mit ihrer Energie haushalten konnte. Es gefiel ihm, wie sie jegliche Hilfe mit ihrem Rucksack abgelehnt und darauf bestanden hatte, ihn selbst zu tragen. Sie hatte außerdem klargestellt, dass sie sich an allen Arbeiten und Aufgaben beteiligen und bei Bedarf auch Wache halten würde, und dass sie es vorzöge, wenn man sie bei ihrem Vornamen riefe und nicht mit ihrem Titel. Und dann hatte sie auch noch erklärt, dass sie gemeinsam mit ihnen vor ihren Vater treten würde, was ihre Nachforschungen auch immer ergeben mochten, seien die Neuigkeiten nun gut oder schlecht.
    Sie hatte offenkundig vor, sich als vollwertiges Mitglied ihres Trupps zu erweisen und zu schultern, was zu schultern war, wortwörtlich und im übertragenen Sinn.
    Er ertappte sie, als sie ihn lächelnd anblickte. »Was?«, fragte er und erwiderte ihr Lächeln.
    »Ich habe nur gerade daran gedacht, was ich meinem Vater erzählt habe, um ihn zu überreden, mich mit euch auf diese Expedition gehen zu lassen.«
    »Erzähl es uns. Du hast noch mit keinem Wort erwähnt, wie du es bewerkstelligt hast.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das würde dich nicht interessieren.«
    »Doch, würde es«, setzte er nach. »Ich glaube, du musst es ziemlich schlau angestellt haben.«
    Sie schaute ihn an, als ob sie vermutete, er wollte sich über sie lustig machen. Dann schien sie ihre Meinung zu ändern. »Na schön. Ich habe ihm gesagt, ich wollte

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