Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen
Nebelbarriere verschwinden würde?«
Sie nickte. »Das stimmt.«
»Ich glaube nicht, dass wir noch sehr viel länger im Tal bleiben können, selbst wenn die Drouj wieder abziehen sollten. Wir müssen es verlassen und nachsehen, was es da draußen gibt. Wir müssen in Erfahrung bringen, welche Kreaturen überlebt haben und wie wir mit ihnen umgehen sollten. Wir müssen uns weiterbilden. Fährtenleser verstehen etwas davon. Wann immer etwas Neues entdeckt wird, müssen wir es sofort studieren. Ein neuer Platz, ein neues Geschöpf oder eine neue Pflanze. So erweitern wir unser Wissen. Und es wird nicht anders für uns sein, wenn wir jetzt die Welt außerhalb des Tals studieren müssen.«
»Ich will jedenfalls genau das tun. Ich möchte so sein wie du. Ich will an Orte reisen, Dinge sehen und alles darüber erfahren. Ich will nicht in einem Palast herumsitzen und Königin sein. Das wollte ich früher nicht, und ich will es auch jetzt nicht. Welchen Nutzen hat das schon? Manchen Leuten gefällt es vielleicht, Entscheidungen zu fällen, Befehle zu geben und das Leben anderer Leute zu kontrollieren. Sogar Vater hat das gefallen, glaube ich. Aber mir gefällt es nicht. Ich will das nicht.«
»Wer wird dann den Thron besteigen, wenn du es nicht tust?«, erkundigte er sich. »Bist du nicht die Letzte deiner Familie?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Es gibt Cousins, andere Familien, die mit den Amarantynes verwandt sind. Oder mit dem Geschlecht der Belloruus. Soll doch einer von ihnen diese Aufgabe übernehmen. Sobald wir wieder in Sicherheit sind und ich mit Isoeld und ihren Handlangern abgerechnet habe, werde ich die Elfensteine abgeben und verschwinden.«
So wie sie es sagte, klang es ziemlich einfach, aber Panterra fragte sich insgeheim, ob jemand, der Thronfolger für den Elfenthron war, einfach so davonspazieren konnte. Würde man es ihr überhaupt erlauben? Er hatte noch nie gehört, dass jemand so etwas getan hätte.
»Aber wir brauchen uns jetzt nicht darüber den Kopf zu zerbrechen«, erwiderte er schließlich. »Erst einmal müssen wir lange genug am Leben bleiben, damit es überhaupt notwendig wird, sich über das andere Gedanken zu machen.«
»Ich weiß.« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das musst du mir nicht sagen. Ich weiß, was für Schwierigkeiten wir überwinden müssen.«
Sie schien sich in sich zurückzuziehen, starrte in die Dunkelheit und rückte gerade so viel von ihm ab, um ihm mitzuteilen, dass sie nicht über die Gegenwart nachdenken wollte. Über die Zukunft zu reden, über ihre Möglichkeiten und ihre Träume war ihre Art der Flucht. Er hörte, wie sie langsam ausatmete, sich dann vorbeugte und den Kopf sinken ließ, als wäre die Bürde, die auf ihren Schultern lag, plötzlich zu groß, um sie weiter tragen zu können.
»Es ist so unfair. Dass all das auf einmal passiert … die Invasion der Drouj, der Tod meines Vaters und meiner Großmutter, dass ich die Verantwortung für die Elfensteine übernehmen muss und mich dann außerhalb des Tals wiederfinde, gejagt wie ein Flüchtling. Das bedrückt mich alles sehr.«
Er beugte sich vor und neigte seinen Kopf, bis er neben ihrem war. »Das ist jetzt nicht leicht, und es wird auch später nicht leicht werden, aber wir stehen das durch, Phryne. Du und ich. Wir passen aufeinander auf. Wir kümmern uns umeinander, und dann wird schon alles gut ausgehen.«
Er wusste nicht einmal, ob er das wirklich glaubte, aber er sagte es trotzdem, weil es den Anschein machte, als müsste das gesagt werden. Wenn sie beide sich nicht so weit verpflichten konnten, dann sah er auch keinerlei Hoffnung, dass sie alles andere durchstehen konnten … die größeren Bedrohungen, den Verlust ihrer Heimat, die Vernichtung ihrer Völker. Er glaubte nicht, dass irgendeine Form von Magie überleben würde, wenn sie die ihre verloren. Das, was von der Zivilisation übrig geblieben war, würde ebenfalls zusammenbrechen, und alles würde rasch in Anarchie versinken.
Sie schob den Kopf auf die Seite, bis sie seinen berührte. »Ich könnte mit dir gehen, wenn die Zeit kommt, Pan. Wenn du beschließt, in die größere Welt hinauszuziehen, das Tal zu verlassen und die Neue Welt zu erforschen, dann könnte ich mit dir gehen. Das würde mir gefallen. Ich könnte lernen, Fährtenleserin zu werden. Du weißt, dass ich das könnte. Du hast gesehen, was ich bewerkstelligen kann. Ich bin stark genug dafür.«
Er legte seinen Arm um sie und zog sie an sich. »Ich glaube
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