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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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konnten eine weit größere Streitmacht in Schach halten, weil es keine Möglichkeit gab, sich durch bloße Übermacht durch diese Bastionen zu kämpfen, ohne sich bei jedem Schritt einem vernichtenden Kreuzfeuer aus Pfeilen, Speeren, Steinschleudern und Wurfspießen auszusetzen.
    Dahinter fielen die Hänge vom schmalen Eingang des Aphalionpasses zur Ebene und den Hügeln der Alten Welt ab. Die Elfen kämpften bereits dort, um zu verhindern, dass die Trolle hier sicher Fuß fassten. Sie waren in Reihen quer über die Rampen aufgebaut, standen drei- und vierfach gestaffelt, die Speerträger ganz vorn, hinter ihnen Bogenschützen und Steinschleudern und zuletzt eine Reihe von Schwertkämpfern, die sie verteidigen sollten. Sie hatten die besten Verteidigungspositionen besetzt, sich tief in Felsformationen und hinter schmalen Kämmen verschanzt.
    Doch selbst Xac Wen, der keine Ausbildung oder taktische Erfahrung in der Kunst des Krieges besaß, sah auf den ersten Blick, dass all dies nicht genügen würde, um die Drouj aufzuhalten.
    Zunächst einmal, weil es Tausende und Abertausende von ihnen gab; sie waren den Elfen, die den Aphalionpass verteidigten, zahlenmäßig bei weitem überlegen. Zudem waren sie gepanzert, hatten gewaltige Streitäxte und drei Meter lange Speere. Sie führten Rammböcke mit sich und geschützte Wagen auf Holzrädern, unter denen sie sich vor den Pfeilen der Langbögen der Elfen duckten. Sie rückten in Karree- und Keilformationen vor, hatten ihre Schilde miteinander verhakt, und ihre Phalanx starrte förmlich vor Speerspitzen auf langen Eichenschäften, mit denen sie versuchten, ihre Feinde in Schach zu halten, während sie sie abschlachteten. Die vordersten Kampfformationen befanden sich bereits im Nahkampf mit den Elfenjägern, und ihr gnadenloser, unaufhörlicher Vormarsch schob die Elfen zurück und zertrampelte die Gefallenen unter ihren Füßen. Überall auf den Hängen lagen Leichen, und obwohl der Marsch bergauf ungeheuer viel Kraft und Ausdauer erforderte, lagen deutlich mehr tote Elfen auf dem Schlachtfeld als Trolle.
    Xac Wen sah zu, wie die Bogenschützen Feuerpfeile in die Rammböcke feuerten, aber die Brände wurden rasch mit Wasser und schweren, wassergetränkten Segeltuchlappen gelöscht. Schluchten und zu Barrieren verflochtene Äste von totem Holz hielten zwar einige der Belagerungsmaschinen auf, und die unaufhörlichen Salven der Langbögen der Elfen verlangsamten andere. Insgesamt jedoch ging der Angriff unerbittlich weiter und gewann stetig an Boden.
    Über kurz oder lang würden die Trolle die Verteidiger im Pass erreichen. Auf der rechten Flanke waren sie bereits fast bis zu den ersten Schilden gekommen, die sich quer über den hart umkämpften Eingang zum Aphalionpass erstreckten.
    Der Junge schob sich bis zur Barrikade selbst vor, drängte sich zwischen Elfenjäger, die bereits Position bezogen hatten, und betrachtete die Schlachtreihen der angreifenden Trolle und die der Elfen, die sie aufhielten.
    Da sah er die Orullianbrüder.
    Tasha und Tenerife führten gerade einen Gegenangriff an. Sie leiteten ein schwer bewaffnetes Kontingent von elfischen Schwertkämpfern aus einem Spalt in den Felsen, etwa hundert Meter hangabwärts vom Eingang des Passes; sie führten es mitten hinein in das nächste Karree der Trolle. Woher sie gekommen waren, konnte er nicht sagen, aber der Junge vermutete, dass sie einen Weg über die Flanken der Klippen in dem Pass gefunden hatten, dort aufgestiegen und dann irgendwo draußen wieder heruntergestiegen waren. Jedenfalls war es ihnen gelungen, und sie konnten jetzt einen verzweifelten Versuch unternehmen, den Vormarsch der Drouj zu stoppen.
    Xac Wen wäre vor Aufregung beinahe über die Barrikade geklettert, weil er beim Anblick der Brüder einen Moment seine Furcht überwand und ihn ein plötzlicher, spontaner Mut durchströmte. Nur die Erkenntnis, dass er keine Waffen für einen Nahkampf besaß, hielt ihn von dieser vollkommen schwachsinnigen Entscheidung ab. Also kletterte er wieder herunter und hielt seine Position.
    Auf der rechten Seite hatten die Elfen mittlerweile das Karree der Trolle erreicht und griffen immer zu zweit die ausgestreckten Lanzen an; sie benutzten dünne Metallschilde, auf denen sie die tödlichen Stahlspitzen auffingen. Sobald die eisernen Spitzen in den Schilden steckten, konnten die Trolle sie nicht mehr zurückziehen, und die Elfen stürmten zwischen den nun nutzlosen hölzernen Schaften in einem wirbelnden

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