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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Licht!«
    Panterra war sich dessen nicht ganz sicher. Der Drache dachte möglicherweise nicht so. Wer wusste schon, wie Drachen denken? Aber Phryne wollte nicht hören. Sie hatte die Bestie in ihren Bann gezogen, und jetzt wollte sie offenbar etwas anderes ausprobieren. Sie ging bereits auf die Kreatur zu, furchtlos und selbstbewusst, hielt die Hand mit den Elfensteinen ausgestreckt, deren Licht zwar gedämpft war, deren Magie der Drache jedoch ganz klar wittern konnte. Er schnüffelte in der Luft, und als Phryne etwa fünf Meter vor ihm stehen blieb, legte sich diese große Kreatur auf den Boden, ließ den Kopf sinken und streckte den Hals aus, bis seine mit Hörnern besetzte Schnauze sie beinahe berührte. Sie ging weiter und blieb schließlich stehen, als sie direkt vor ihm stand. Mit der Hand, in der sie die Elfensteine hielt, liebkoste sie die Schuppen seiner großen Schnauze. Sofort schloss der Drache die Augen und rührte sich nicht mehr.
    »Phryne?« Pan achtete darauf, ruhig zu sprechen. »Was machst du da?«
    »Ich überprüfe eine Theorie«, antwortete sie, ohne ihn anzusehen. »Und ich will herausfinden, ob etwas möglich ist, etwas … Wundervolles. Kannst du mir deinen Mantel geben?«
    »Was?«
    »Deinen Umhang. Gibst du ihn mir?«
    Panterra widersetzte sich nicht. Er zog seinen Reisemantel aus, faltete ihn über seinem Arm und trat neben sie. Er bemerkte, dass ein Auge des Drachen sich öffnete und sein Blick auf ihn gerichtet war, scharf und bösartig. Ohne den Drachen aus den Augen zu lassen, reichte er Phryne den Umhang.
    »Tritt zurück«, sagte sie leise. »Du machst ihn nervös.«
    Panterra hätte fast gelacht. Er machte den Drachen nervös? Trotzdem gehorchte er, ging langsam zurück und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie viel Angst er hatte. Er würde nichts tun, was diese Bestie aufbrachte. Phryne dagegen blieb gelassen stehen. Offenbar empfand sie keine Furcht, denn sie wirkte nicht im Geringsten bekümmert. Im Gegenteil, ihrem glühenden Gesicht und ihrem strahlenden Lächeln nach schien sie eher eifrig und aufgeregt zu sein.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich das mache!«, hörte er sie flüstern. »Pan, bleib stehen, wo du bist. Rühr dich nicht vom Fleck.«
    Er sah zu, wie sie um den Drachen herumging, bis sie direkt vor dem linken Auge stand, wo er sie deutlich erkennen konnte. Sie zog ihren eigenen Umhang aus und befestigte ihn mit den Schnallen am Kragen an dem von Pan. Dann trat sie hinter den großen Schädel, wo der Drache immer noch sehen konnte, was sie tat, und warf die miteinander verbundenen Umhänge um den Hals der Bestie, dorthin, wo er zum Kopf überging und die Dornen sich teilten, um einen kleinen …
    Panterra erstarrte, als ihm das Wort einfiel.
    Sattel! Sie bildeten einen Sattel.
    »Nein, Phryne!«, schrie er und machte einen Schritt nach vorn.
    Sofort hob der Drache den Kopf und schwang ihn zu Pan herum. Er riss seine Kiefer auf und gewährte dem Jungen einen klaren, ungehinderten Blick auf die Reihen von gezackten Zähnen, die an der Spitze seiner Schnauze begannen und weit hinten in seinem dunklen Schlund verschwanden. Die Zunge des Drachen zuckte heraus, und er fauchte warnend.
    Phryne fuhr zu ihm herum. »Bleib ruhig stehen, Pan, sonst tötet er dich! Du beherrschst die Magie nicht, nach der es ihn verlangt. Ich dagegen schon. Er wird tun, was ich sage. Ich spüre es. Aber ich kann dich nicht vor ihm beschützen!«
    »Du kannst dich selbst nicht beschützen!«, fuhr Pan sie an.
    »Das bleibt abzuwarten. Und wir werden es gleich herausfinden!« Phryne trat zu dem improvisierten Sattel, hielt dem Drachen die Hand mit den Elfensteinen entgegen und bannte so seine Aufmerksamkeit. Sie hatte die Magie erneut beschworen, und sie loderte in ihrer Faust, zuckte immer wieder in Strahlen heraus. Der Drache beobachtete sie aufmerksam.
    »Mach das nicht!«, bat Panterra sie, wütend und verängstigt. »Du kannst keinen Drachen reiten!«
    »Ich glaube doch. Ich glaube, ich habe gerade meinen Weg zurück zu den Elfen gefunden. Ich glaube, so kann ich sie erreichen und auf diese Art und Weise kann ich ihnen helfen.« Sie stand direkt neben dem Drachen, blickte hinauf zu dem Polster aus Umhängen, das sie vom Boden aus nicht erreichen konnte. Schließlich warf sie Panterra einen Blick zu. »Hilfst du mir hinauf?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht.«
    »Kannst du nicht, oder willst du es nicht, Pan?«
    »Beides. Das ist verrückt!«
    »Bitte!«
    »Phryne,

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