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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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selbst falteten und sich dann an den schuppigen, gepanzerten Körper legten. Sein Blick glitt über diese endlosen Reihen von Schuppen, die den gewaltigen Körper bedeckten, er nahm wahr, wie sie alle zum Ende seiner Vorderbeine hin kleiner wurden, wo sie sich zu den großen Klauen verjüngten, und an den Stellen, wo der Hals in den Kopf überging. Der Schädel des Drachen war von Knorpeln und Hörnern übersät, seine Augen lagen tief unter dicken Hautwülsten vergraben, und sein gewaltiger Kiefer war mit unzähligen, gezackten Zähnen gefüllt, die aus dem schwarzen Maul ragten.
    Aber es war die reine Größe der Bestie, die überwältigte. Der Drache war zu groß, als dass er ihn mit einem Blick hätte umfassen können, und er konnte einfach nicht glauben, dass eine solch gewaltige Kreatur tatsächlich existierte. Obwohl Pan ihn bereits einmal gesehen hatte. Und obwohl der Drache jetzt direkt vor ihm stand, ihn überragte wie eine gewaltige Klippe. Trotzdem.
    Der Drache blieb einige Herzschläge lang vollkommen ruhig sitzen, während sein Blick zwischen Panterra und Phryne Amarantyne hin und her glitt, als würde er überlegen, welchen von beiden er zuerst fressen sollte. Es war ein schrecklicher Gedanke, aber er drängte sich nun mal auf. Drachen fraßen Fleisch, das behaupteten jedenfalls die Legenden. Warum also sollte dieser hier nicht darüber nachdenken, ob er sie fraß? Allerdings schien er nicht sonderlich daran interessiert zu sein, das zu tun. Er musterte sie auf eine Art und Weise, die nahelegte, dass er eigentlich etwas anderes überlegte.
    »Oh, du wunderschöne Kreatur!«, sagte Phryne leise.
    Das waren die ersten Worte, die sie gesprochen hatte, seit der Drache vor ihnen gelandet war, das erste Anzeichen dafür, dass sie nicht vollkommen unter Schock stand. Das Zittern in ihrer Stimme jedoch veranlasste Pan dazu, sie überrascht anzublicken. Sie war keineswegs schockiert; sie war … erregt.
    Zu Pans Entsetzen machte sie einen zögernden Schritt auf die Bestie zu und streckte dabei ihre Hand aus. »Phryne!«, keuchte er.
    »Bleib, wo du bist, Pan!«, sagte sie sofort. »Rühr dich nicht. Beunruhige ihn nicht. Ich glaube, ich weiß, was passiert. Bleib einfach ganz ruhig stehen.«
    Er hielt das zwar keineswegs für eine gute Idee, aber es war ohnehin zu spät, um etwas anderes zu tun als das, worum sie ihn gebeten hatte. Sie war mittlerweile zu weit von ihm entfernt, als dass er sie noch hätte aufhalten können.
    »Du wunderschöne Kreatur, bist du die Letzte deiner Art? Bist du der Letzte, der übrig geblieben ist? Der Einzige?« Phryne lockte den Drachen, ging jetzt nicht mehr weiter auf ihn zu, sondern streckte ihre Hand aus. Zu seinem Entsetzen begriff Pan, dass sie darin die Elfensteine hielt.
    Der Drache, der sie bis jetzt aufmerksam beobachtet hatte, senkte plötzlich seinen gewaltigen Schädel, so dass seine Nüstern nur Zentimeter von Phrynes ausgestreckter Hand entfernt waren. Pan hörte das laute Fauchen seines Atems, dann ein scharfes Schnaufen und ein Grunzen, das tief aus seinem Bauch zu kommen schien.
    »Siehst du, Pan? Siehst du, wie er reagiert? Er wittert die Elfensteine! Er riecht ihre Magie! Das hat ihn zu uns geführt! Ich wusste es!«
    Ganz sicher, irgendetwas muss den Drachen ja zu uns geführt haben, dachte Pan. Er war ziemlich weit geflogen, um sie zu erreichen, war direkt zu der Stelle geflogen, wo sie das Vorgebirge durchquerten, das sich an die Berge und die Pässe schmiegte, die in ihr Heimattal führten. Also konnte er unmöglich zufällig hier vorbeigekommen sein. Phryne hatte kurz zuvor die Magie benutzt, um die Einzelheiten der Schlacht zu enthüllen, die sie in der Ferne toben hörten, und Augenblicke später war der Drache aufgetaucht.
    »Was will er mit der Magie?«, erkundigte sich Pan.
    Sie schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Aber irgendetwas will er jedenfalls.« Sie konzentrierte sich wieder auf den Drachen. »Oh, du entzückende, wundervolle Kreatur, sag mir, was es ist!«
    Der Drache hob und senkte seinen Kopf, fast als würde er ihre Frage bestätigen. Dann hielt er seine Nase unmittelbar über die Elfensteine und wartete, was sie tun würde. Er schloss die Lider über seinen gelben Augen, bis sie nur noch Schlitze waren, und seine lange schwarze Zunge zuckte aus seinem Maul.
    Impulsiv öffnete Phryne ihre Faust, hielt die Handflächen nach oben und zeigte ihm die Steine, die sie zwischen den Fingern hielt.
    Der Drache drehte seinen Kopf ein wenig,

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