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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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damit er besser sehen konnte, was sie da tat. Als er der Elfensteine ansichtig wurde, stieß er plötzlich ein lautes Geräusch aus, irgendetwas zwischen einem Husten und einem Brüllen. Die Prinzessin zuckte zwar zusammen, wich jedoch nicht zurück, als er an ihrer Handfläche schnupperte und dann den Kopf schüttelte, als kommentierte er, was sie getan hatte.
    »Es ist ihre Magie, die dich zu uns geführt hat, hab ich Recht?«, flüsterte sie. »Was willst du damit? Soll ich sie für dich beschwören? Willst du das? Bist du deshalb gekommen? Um zu sehen, wie diese Magie gewirkt wird?«
    »Phryne …«
    Panterra sprach ihren Namen leise aus, wollte sie warnen, dass es eine höchst unerwartete Wirkung auf die Kreatur haben könnte, wenn sie die Magie der Steine beschwor. Möglicherweise reagierte der Drache vollkommen anders, als sie es erwartete. Wenn er diese Magie für gefährlich hielt, sich bedroht fühlte, konnte er ihr Leben mit einem einzigen Klacken seiner gewaltigen Kiefer beenden.
    Doch Phryne achtete nicht mehr auf den Fährtenleser. Sie war ausschließlich auf den Drachen konzentriert, starrte in seine Augen, verfolgte, wie er auf jede ihrer Bewegungen reagierte. Sie war vollkommen verzückt von ihm, stand wie unter einem Bann. Pan begriff, dass ein Band zwischen ihnen existierte, das sich in dem Moment gebildet hatte, als sie die Elfensteine hervorgeholt hatte. Ein Band, das sie jetzt beide aneinander fesselte.
    Phryne schloss die Augen und versenkte sich in sich selbst, wie sie es gelernt hatte, wenn sie die Magie beschwören wollte. Pan registrierte bestürzt, dass sie genau das zu tun beabsichtigte, was er befürchtet hatte. Sie reagierte auf das, was ihrer Meinung nach der Drache von ihr wollte, aber indem sie das tat, ging sie ein schreckliches Risiko ein.
    Die Magie flammte auf, das blaue Licht strömte zwischen ihren Fingern hervor, scharf und klar. Der Drache reagierte sofort, stieß kehlige Laute aus, seine Augen waren nicht länger geschlossen, sondern weit aufgerissen, und er blähte die Nüstern. Sein langer Schwanz peitschte hin und her, woraufhin Pan unwillkürlich zurücksprang, trotz seiner Entschlossenheit. Staubwolken wirbelten auf, und Erdbrocken flogen durch die Luft, als die Stacheln an der Spitze seines Schwanzes den Boden furchten. Phryne riss die Augen auf, als sie die Erregung des Drachen bemerkte, und sie ließ noch mehr von der Magie aus ihrer Hand entweichen. Der Drache brüllte tief, fast klagend, und nickte mit seinem massigen Schädel in Richtung zu ihrer Faust.
    »Sieh doch, Pan! Er will die Magie! Er ist vollkommen verzaubert!« Sie war so aufgeregt, dass sie fast auf und ab hüpfte, als sie die Bewegungen des Drachen beobachtete. Ein strahlendes Lächeln überzog ihr Gesicht. »Oh, er ist so wundervoll, findest du nicht? Er ist einfach vollkommen!«
    Sie ließ einen Strahl des blauen Lichts zwischen ihren Fingern entkommen, nur ganz kurz. Der Drache stürzte sich sofort darauf, seine Zunge fuhr heraus, als versuchte er, es zu schmecken. Er schnappte nach dem Licht, als Phryne es versuchsweise über den Boden gleiten ließ, vollkommen fasziniert von seiner Flüchtigkeit.
    »Phryne! Hör auf mit ihm zu spielen!« Pan war außer sich vor Panik. »Er wird gleich wütend!«
    Sie lachte ihn aus, nicht abfällig, sondern fröhlich. »Nein, er mag es! Er mag es, geneckt zu werden. Sieh doch, Pan! Es macht ihm Spaß!«
    Es sah tatsächlich so aus. Der Drache sprang hierhin und dorthin, während die Blicke seiner gelben Augen den Bewegungen des Lichtes folgten, und versuchte, mit ihm Schritt zu halten. Er schnaubte und fauchte und wimmerte und klang tatsächlich wie ein Haustier.
    Schließlich jedoch schloss Phryne ihre Faust, ließ die Magie erlöschen, und die Elfensteine wurden dunkel.
    Der Drache rührte sich nicht und wartete. Als nichts passierte, als das Licht nicht wieder auftauchte, suchte er auf dem Boden umher, hielt danach Ausschau. Als das keinerlei Ergebnisse zeitigte, sah er Phryne an, breitete seine gewaltigen Schwingen aus und erhob sich in den Himmel. Er stieg hoch auf, flog in Spiralen durch das ungeheure Blau, und einen Augenblick lang glaubte Pan, dass er sie verließ. Doch dann kam er wieder herab und landete genau an der Stelle, an der er zuvor gesessen hatte.
    Phryne warf Pan einen Blick über die Schulter zu. Der Fährtenleser stand wie angewurzelt da, weil er nicht wusste, was zu tun war. »Siehst du? Er will nur ein bisschen spielen! Er will das

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