Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
Nachfahren von dem Jungen und dem Mädchen, die man Panther und Cat nannte und die mit Hawk nach Osten gekommen waren, um den Nachwirkungen der Großen Kriege zu entgehen. Ich habe die Geschichte von den Karriak selbst gehört, als ich sie besucht habe. Sie waren stolz darauf, stolz auf ihre Abstammung. Viel genützt hat es ihnen nicht.«
    Panterra dachte über die Worte des Drouj nach, sagte jedoch nichts.
    »Was kümmert es dich?«, wollte Arik Siq dann plötzlich wissen. »Wer dein Volk einst gewesen ist, spielt kaum eine Rolle. Was zählt, ist, wer sie jetzt sind. Wer du bist.«
    »Aber deine Geschichte bietet manchmal auch eine Möglichkeit, deine Gegenwart zu verstehen«, widersprach Pan. »Man ist seine Geschichte.«
    Der Drouj schnaubte verächtlich. »Kein Wunder, dass ich dich so einfach übertölpeln konnte. Du verstehst überhaupt nichts. Die Vergangenheit ist gar nichts. Die Vergangenheit ist eine tote Welt, sie ist vorbei. Alle diese Geschichten über diesen Hawk und seine Kinder, dieser Unsinn über das Tal und die Auserwählten, das alles bedeutet gar nichts.«
    Er blieb unvermittelt stehen und zwang Pan, ebenfalls stehen zu bleiben und sich umzudrehen. »Dein Volk wird dasselbe Schicksal erleiden wie die Karriak. Die Drouj werden euch auslöschen. Das ist die Lektion, die dich die Vergangenheit lehrt, Junge. Ihr seid nicht stark genug, um uns zu überleben. Deshalb verdient ihr es nicht zu leben.«
    Panterra riss wütend an der Kette. »Diese Entscheidung triffst nicht du. Ebenso wenig dein Vater oder irgendein anderer Drouj. Jetzt halt den Mund und geh weiter.«
    Arik Siq senkte den Kopf und schwieg. Den Rest des Weges bis zu ihrem Ziel sprach keiner von beiden auch nur noch ein Wort.

KAPITEL 6
    Es war bereits später Nachmittag, als Panterra Qu die Außenbezirke von Glensk Wood erreichte, seinen widerstrebenden Gefangenen im Schlepptau. Es war ein ungewöhnlich heller und sonniger Tag, keine einzige Wolke stand am Himmel, nicht einmal um die Gipfel der Berge ringsum. Ein ungewöhnlich warmer Wind aus dem Norden hatte Wolken und Nebel vertrieben. Die Dorfbewohner, die ihn kommen sahen, blieben stehen, unterbrachen ihre Tätigkeiten und sahen ihm überrascht nach. Pan war klar, dass das ebenso an seinem zerlumpten und heruntergekommenen Aussehen lag wie an dem Troll, den er an der Kette hinter sich herzog. Etliche Dorfbewohner winkten und grüßten ihn unsicher, und er erwiderte ihren Gruß, mal mit einer knappen Geste oder auch mit einem Wort.
    Mittlerweile war er beinahe zwei Tage lang, ohne zu schlafen, gewandert, und diese Kombination aus körperlichem und geistigem Stress, mit der er sich bei der Gefangennahme von Arik Siq verausgabt hatte, erschöpfte ihn vollkommen. Er funktionierte nur mittels seiner Instinkte und den reflexiven Muskelbewegungen, an die sein Körper sich erinnerte, konnte jedoch weder klar denken noch sehen wie sonst. Trotzdem war er noch nicht bereit zu ruhen, bis diese Angelegenheit beendet war. Welche Defizite er auch haben mochte, wonach es ihn auch verlangte, all das musste warten, bis er geklärt hatte, was mit dem Drouj geschehen sollte.
    Er führte Arik Siq durch die Mitte des Dorfs zu dem Gebäude, in dem die Gemächer des Rats lagen, und betrat es mit ihm im Schlepptau.
    Es war niemand da.
    Einen Moment lang blieb er stehen und überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Dann schob er seinen Gefangenen auf eine Bank und rief laut.
    Keiner antwortete.
    »Vielleicht wollen sie dich gar nicht sehen, Junge«, höhnte der Drouj. »Vielleicht haben sie weit weniger für dich übrig, als dir klar ist.«
    Pan ignorierte ihn. Er ging zur Tür und winkte der ersten Person, die er sah. Zufällig war es Collwyn, ein Freund von früher und jemand, auf den er sich verlassen konnte.
    »Collwyn!«, rief er. »Kannst du mir helfen?«
    Der andere Junge, der genauso alt war wie Pan, aber erheblich kleiner, lief hastig die Stufen hinauf und umarmte ihn. »Was ist denn mit dir passiert, Pan? Du siehst ja schrecklich aus!«
    Pan nickte und rang sich ein Lächeln ab. »Du musst Pogue Kray und den Seraph suchen und sie hierherbringen. Schaffst du das? Es ist sehr wichtig, dass sie sofort kommen.«
    Collwyn nickte und stürmte davon. Er stellte weder Fragen noch widersprach er. Pan sah ihm nach und warf dann einen Blick über die Schulter auf Arik Siq, der auf der Bank zusammengesunken war. Dann trat er wieder hinein und bezog Position an einem Fenster, wo er beobachten konnte, wer

Weitere Kostenlose Bücher