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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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vermutet, dass sie ihm eine Falle gestellt hatten, hatte einen Bogen durch die Mere geschlagen und sich von hinten an sie herangeschlichen. Hätte Prue nicht geschrien …
    Plötzlich blitzte im Licht der Sterne eine Klinge auf und bannte alle anderen Gedanken. Er fing den Hieb mit seinen Stab ab, gerade in dem Moment, in dem die Magie zum Leben erwachte. Alles passierte innerhalb weniger Sekunden. Er blockierte den Schlag, und die Magie zuckte aus dem Stab und schleuderte seinen Angreifer zurück. Aber er war sofort wieder auf den Beinen. Er gab den Angriff auf Pan auf und drehte sich zu Prue herum, die sich aufrappelte, weil sie ihm helfen wollte, und sich dadurch verriet. Pan blieb vor Entsetzen fast das Herz stehen.
    »Prue!«, schrie er.
    Aber der Angreifer hatte sich bereits auf sie gestürzt, riss sie zu Boden und hob sein Messer. Dann stach er zu. Pan rannte zu ihnen, obwohl er sich bewusst war, dass er zu spät kam, um sie zu retten. Zu seinem Erstaunen jedoch war es ihr irgendwie gelungen, dem Angriff auszuweichen und sich unter dem Angreifer herauszurollen. Sie war aufgesprungen und hielt ihren Wanderstock bereit. Der Mann stürzte sich erneut auf sie, aber sie holte nach einem kurzen Blick auf ihn mit ihrem Stock aus, zielte jedoch nicht auf seinen Kopf, sondern auf die Beine und schlug sie ihm unter dem Körper weg. Er stürzte mit rudernden Armen zu Boden. Pan hatte mittlerweile die Magie beschworen. Sie loderte auf seinen Fingerspitzen und über die ganze Länge des Stabes, aber er konnte sie nicht einsetzen, solange Prue und ihr Angreifer so dicht zusammen waren.
    Sie schien das zu spüren und warf sich zur Seite, als der Mann sie erneut mit dem Messer angriff. Sie rollte sich weg, aus seiner Reichweite, und Pan griff den Mann mit allem an, was er hatte. Er zielte gut, und die Magie hämmerte mit einer solchen Wucht in ihren Verfolger, dass er fast zehn Meter durch die Luft flog und gegen einen Baumstamm prallte. Er rutschte daran herunter und brach am Fuß des Baumes zusammen, ohne sich zu rühren.
    Pan stand da, keuchend vor Schreck und Erleichterung, als ihm nach der Aufregung des Angriffs schmerzhaft bewusst wurde, wie knapp sie diesmal den Tod entronnen waren.
    Vorsichtig näherten sie sich dem am Boden Liegenden. Pan ging einen Schritt vor Prue, bereit sie zu verteidigen, falls das nötig war. Aber ihr Angreifer war bewusstlos und rührte sich nicht einmal, als Pan ihn mit seinem Stiefel anstieß.
    Also lehnten sie ihn gegen den Baumstamm, nahmen ihm das Messer und alle anderen Waffen ab, die sie finden konnten, insgesamt eine recht beträchtliche Anzahl. Auf jeden Fall war es weit mehr, als ein gewöhnlicher Jäger mitnehmen würde; versteckt in seinen Stiefeln, seinen Ärmeln, den Taschen, raffiniert eingenäht in die Säume seiner Kleidung, in seinen Gürtel und sogar in seinem breiten, goldenen Armband. Einige Waffen waren ihnen unbekannt, Dinge, die wie Wurfsterne aussahen, gekrümmte Klingen, winzig und mit Zähnen versehen. Am Ende schnitt Pan ihm Ärmel und Hosenbeine ab, zog ihm Gürtel und Stiefel aus, um nicht zu riskieren, möglicherweise eine versteckte Waffe zu übersehen. Dann banden sie ihn an den Baum und nahmen ihm die Maske ab, die er sich über den Kopf gezogen hatte.
    Keiner von beiden hatte ihn je zuvor gesehen.
    »Er sieht nicht so aus, als würde er in die Wildnis gehören«, bemerkte Prue.
    Pan stimmte ihr zu. Der Mann war jung und ziemlich blass, wirkte fast ein bisschen verweichlicht. Er hatte glatte Hände, keinerlei Schwielen und wies auch keine sichtbaren Narben auf. Ganz gewiss war er weder Jäger noch Fährtenleser. Nichts an ihm ließ darauf schließen, dass er viel Zeit im Freien verbrachte oder überhaupt körperlicher Arbeit nachging.
    »Das ist ein Meuchelmörder«, erklärte Pan. »Man hat ihn uns hinterhergeschickt.«
    Prue schüttelte den Kopf. »Aber wer? Wer würde uns töten wollen?« Sie zögerte, als Pan ihr einen vielsagenden Blick zuwarf. »Skeal Eile? Ich dachte, dieser Zwist wäre begraben. Hat Sider dem nicht einen Riegel vorgeschoben?«
    »Sider ist tot.« Pan trat von der zusammengesunkenen Gestalt zurück und setzte sich mit gekreuzten Beinen auf den Boden. »Wenn er aufwacht, werden wir ja hören, was er dazu zu sagen hat.«
    Prue sprang bei seinen Worten auf, ging zu ihrem Rucksack, nahm die Pfanne heraus, trug sie zum See, füllte sie mit Wasser, kam wieder zurück und schleuderte das Wasser dem bewusstlosen Mann ins Gesicht.
    Der wurde

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