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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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hat er heimlich Verbündete um sich geschart und eine schlagkräftige Armee aufgestellt.«
    »Die aber immer noch zu schwach ist, um Angrias zu besiegen.«
    »Daher, Skriek, ist Edwin ein Bündnis mit unserer Königin eingegangen.«
    »Das Bündnis allein wird nicht genügen, um den Herrscher mit der dunklen Maske zu besiegen.«
    »Ich weiß.« Sincha nickt langsam. »Daher hat auch meine Königin Erik Anfohrrnus Vorschlag zugestimmt hat, Angrias zu ermorden.«
    »Ich verstehe.« Nachdenklich nicke ich. »Und wie passen die Zwerge ins Spiel?«
    Sincha schluckt. »Die Zwerge sind gierig nach Gold. Noch ist nichts geschehen, dass meine Königin nicht mit glänzenden Talern wieder gut machen kann.«
    Ich habe in Ontron Sincha und ihre Königin heimlich belauscht und weiß daher, dass sich die Amazonen Sorgen machen, dass sich Angrias mit Edwin und den Zwergen verbinden könnte. Das belauschte Gespräch habe ich anschließend Erik Anfohrrnus erzählt; er ist aber der Meinung gewesen, dass so ein Bündnis niemals zustande kommen würde. Ich bin mir da nicht so sicher. »Was ist, wenn sich Angrias mit Edwin und dem Zwergenkönig Sinnly verbündet?«
    »Dann könnte Amazonien fallen«, schnarrt Sincha gereizt. »Aber König Edwin ist bis jetzt stets treu zu seinen Verbündeten gestanden. Er würde uns Amazonen niemals verraten.«
    »Ich glaube dir ja, Heerführerin.« Beschwichtigend hebe ich meine Arme. »Sag, meinst du wirklich, dass es Angrias eigentlich nur um die Reliquie geht? Das ist doch verrückt!«
    »Das ist es ganz und gar nicht«, entgegnet Sincha. »Diese Reliquie ist unendlich machtvoll und unsere direkte Verbindung zur Göttin Ama. Ohne Reliquie würde es keine Amazonen geben.«
    »Meine Mutter hat einst von drei Reliquien geträumt«, sage ich.
    »Erzähle mir davon.« Die Heerführerin blickt mich mit sichtlichem Interesse an.
    »Meine Mutter sah einen bärtigen Zauberer, eine dunkelhäutige wunderschöne Hohepriesterin und einen hageren Herrscher mit dunkler Maske in ihrem Traum.«
    »Oh.« Sincha ist für einen Moment verblüfft.
    »Jedes der drei Wesen hat eine Reliquie in seinem Besitz«, fahre ich fort. »Dem Zauberer gehört ein blauer Siegelring, der Hohepriesterin eine silberne Halskette und dem Herrscher ein bronzener Armreif.«
    »Es gibt sechs Elemente«, sagt Sincha in meine Erzählung hinein, »fünf Reliquien und vier Wahrheiten.«
    »Was?«
    »So lernen wir Amazonen es von den Priesterinnen: sechs Elemente, fünf Reliquien, vier Wahrheiten.«
    Bei den Worten der Heerführerin spüre ich, wie mein mahamsanazu erwacht. »Welche vier Wahrheiten gibt es?«, frage ich daher neugierig.
    »Das werde ich dir sicher nicht verraten. Es reicht, wenn du weißt, das unsere Königin die Verwalterin der vier Wahrheiten ist.«
    »Hat eure Königin eigentlich einen Namen?«
    »Nein, Skriek, sie verliert ihren Namen, wenn sie unsere Königin wird.«
    »Wieso?« Mein mahamsanazu ist immer noch da. Ich spüre, dass wir über etwas Wichtiges reden, über etwas, dass mir in ferner Zukunft vielleicht sogar einmal das Leben retten kann.
    »Jede Amazonenkönigin war vor ihrer Krönung eine Priesterin«, sagt Sincha. »Wenn die alte Königin stirbt, sucht der Smaragdkelch unter den Priesterinnen eine neue Königin.« Sie schmunzelt plötzlich. »Wir Amazonen sind den Bienen nicht unähnlich. Ich weiß nicht, ob du es weißt, Skriek, aber eine einzige, ganz bestimmte Biene aus dem Volk der honigsammelnden Arbeiterinnen bekommt eine besondere Speise und wird dadurch zu einer Bienenkönigin. Bei uns Amazonen wird eine Priesterin so sehr mit Amas Magie erfüllt, dass sie unser aller Königin wird. Sie legt ihren Namen ab, als Symbol dafür, dass sie nun keine einzelne Frau mehr ist, sondern ein von Ama erwähltes Geschöpf, das allen Amazonen als Königin dienen muss.«
    Ich denke an die Königin, die ich in Ontron gesehen habe. Sie ist unglaublich groß und hager, ihr Körper zeigt überall Spinnentätowierungen und sie hat viele spitze Zähne im Mund. »Warum ist eure Göttin eigentlich eine Spinnengöttin, wenn ihr doch eher wie die Bienen lebt?«
    »Täusche dich nicht, Skriek. Wir Amazonen haben mehr mit Spinnen gemein, als du vielleicht glaubst.« Sie blickt mich an. »Kennst du die schwarze Witwe?«
    »Der Name sagt mir etwas. Sie ist eine sehr giftige Spinne.«
    »Das ist sie«, stimmt mir Sincha zu. »Außerdem tötet die schwarze Witwe das Männchen nach der Paarung und verfüttert es an ihre Jungen.«
    »Oh.«

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