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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Ein wenig verwirrt kratze ich an meinem Spinnensiegel am Unterarm und merke, wie mein mahamsanazu deutlich nachlässt. »Du sagtest, dass es fünf Reliquien gibt«, murmle ich. »Wo ist die fünfte?«
    »Das weiß niemand. Aber die Legende besagt, dass sich die fünfte und mächtigste Reliquie offenbaren wird, wenn die vier anderen Reliquien wieder vereint sind.«
    Ich schnaufe. »Zumindest wird mir immer klarer, was Angrias vor hat.«
    Sincha betrachte mich eine Weile. »Skriek, was hat deine Mutter noch geträumt?«
    »Nun«, ich räuspere mich, »es ist ein wenig seltsam, aber im Traum meiner Mutter hatten die drei Wesen edle Motive für ihr Tun.«
    »Welche?«
    »Die Hohepriesterin strebte nach Glaube und Gehorsam, der Zauberer nach Frieden und Harmonie und der Herrscher nach Macht und Ordnung.«
    »Wenn der Traum deiner Mutter stimmt, Skriek, dann stehen wir wohl auf der falschen Seite«, brummt Sincha und schnalzt mit den Zügeln.
    Ich zucke mit den Schultern. Es kümmert mich kaum, ob ich auf der falschen oder richtigen Seite stehe. Mein Schwur bindet mich, und nur das ist es, was für mich zählt.
    Sincha wirkt ein wenig mürrisch. »Skriek«, knurrt sie, »von all dem Gerede über Reliquien, Zwerge und Bündnisse schwirrt mir der Kopf.« Sie deutet mit dem Daumen ihrer rechten Hand auf die beiden überkreuzten Krummsäbel auf ihrem Rücken. »Ich bin froh, wenn Angrias endlich tot ist. Dann lösen sich alle Probleme wie von selbst.«
    Ich stimme ihr zu und weiß jetzt wieder, warum mir die Amazonen grundsätzlich sympathisch sind: sie bevorzugen ebenso wie ich einfache Lösungen.
     
    Die Sonne steht schon hoch am Himmel, als wir endlich bei der alten Schmiede ankommen. Kathinka eilt uns entgegen und ist sichtlich froh, dass wir alle wohlauf sind. Mir schenkt sie ein Lächeln und eine kurze Umarmung. Dann betrachtet sie mit einigem Widerwillen die beiden toten Hexen und spuckt schließlich verächtlich aus. Sincha tritt zu ihr. »Wie geht es Romaldo?«, will sie von Kathinka wissen.
    »Unverändert. Das metallische Gift des Hexers wütet in seinem Körper. Jeder normale Mensch wäre längst an dieser Schulterwunde gestorben. Aber die harbaische Magie in Romaldo kämpft gegen die Hexenmagie an und erhält ihn am Leben.«
    »Für wie lange?«
    Kathinka zuckt mit den Achseln. »Die beiden Magien sind annähernd gleich stark. Der Kampf kann noch viele Wochen andauern.«
    »Kannst du ihn wirklich nicht heilen, Formwandlerin?«, fragt Sincha.
    »Nein, Heerführerin. Ich sagte es schon, dafür reichen meine Kräfte nicht aus.«
    Sincha presst ihre Zähne auf die Unterlippe. »Hier können wir nicht bleiben. Wir müssen schnellstmöglich weiter.«
    »Wir können Romaldo auf die Ladefläche eines Ochsenkarrens legen«, schlägt Kathinka vor.
    »Wird er das Holpern des klobigen Ochsenkarrens überleben, Formwandlerin?«
    »Es spielt keine Rolle, ob Romaldo in einem weichen Bett liegt oder auf einem Karren. Allein die Magie entscheidet über sein Leben.«
    »Nun gut.« Sincha erteilt ihre Befehle.
     
    Basola, Lusona und Clarina verscharren die Leichen der zwei Hexen und des hageren Hexers hinter dem Haupthaus. Ich schlachte einen der beiden Ochsen und zerlege ihn in kleine Teile. Kathinka kocht das Ochsenfleisch ein, anschließend salzt sie es ausgiebig und wickelt es zusammen mit frischen Kräutern in große rundliche Blätter, die sie aus dem nahen Wald geholt hat. Das Fleisch wird einige Tage halten. Bevor wir aufbrechen, durchstöbern wir den Handkarren des Hexers und suchen uns Stoffe und neue Bekleidungen heraus. Romaldo hätte seine helle Freude an den Röcken, Hosen, Hemden, Strümpfen, Schuhen und Stiefeln gehabt. Zu meiner Überraschung ist auch ein neuwertiger Kapuzenmantel im Karren. Er ist zwar nicht schwarz, wie mein alter, sondern von einem dunklen Grau, aber ich freue mich trotzdem sehr. Hier in dieser abgeschieden Einöde sollte man, was die Bekleidung angeht, nicht allzu wählerisch sein. Kathinka greift sich eine braune Jacke mit langen Fransen, zwei Lederhosen, ein Paar neue Stiefel und ein blaues, luftiges, knielanges Kleid, das ihr, da bin ich mir sicher, ganz ausgezeichnet stehen wird. Die Amazonen decken sich ebenfalls mit Jacken, Hosen, Stiefeln und Stoffen ein. Sincha findet einen breiten Gürtel mit bronzener Schnalle. Lusona sucht sich ein grünes, ärmelloses Gilet heraus. Clarina und Basola probieren zwei dunkelblaue, dünne Wamse an und nicken zufrieden. Bei dieser Hitze sind sie sicher

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