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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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seltsames Kribbeln in meinen Händen und Füßen. Schwarze Kreise drehen sich wie aus dem Nichts vor meinen Augen. Ich blinzle überrascht. Und dann kommt der Lichtblitz. Krachend lande ich auf meinem Hosenboden und stöhne auf. Was war das?
    »Ah«, grinst Lusona, »Kathinkas Magie hat sich wohl erschöpft.«
    »Ja«, bestätigt Basola, »der Skriek ist so hässlich wie eh und je.«
    Ich blicke verdutzt auf meine Hände. Meine Krallen und Schuppen sind wieder zurück. An den Innenseiten der Wangen spüre ich meine vier spitzen Eckzähne und meine Haut trägt wieder das vertraute Grün. »Endlich«, seufze ich und rapple mich hoch.
    Sincha betrachtet mich vom Kutschbock des Ochsenkarrens herab skeptisch. »Hast du wieder all deine Kräfte und Fertigkeiten?«
    Kurz balle ich meine Fäuste und dehne meinen Körper. »Ja, ich bin wieder ich selbst«, brumme ich.
    »Das habe ich befürchtet«, knurrt Sincha und schnalzt mit der Zunge. Unwillig setzt sich der Ochse in Bewegung. Hinter ihm treiben Basola und Lusona den zweiten Ochsen an.
    Ich gehe schweigend neben der Heerführerin einher. Da sie auf dem Kutschbock sitzt, sind wir miteinander auf Augenhöhe. Nach einer Weile richte ich mein Wort an sie. »Amazone, erklär mir eines: Warum soll sich König Edwin mit König Angrias überhaupt in Yestshire treffen? Die beiden befinden sich doch miteinander im Krieg.«
    »Skriek, du hast keine Ahnung von Politik. Das sagte ich dir doch schon. Außerdem brauchst du dir über all das nicht deinen schuppigen Kopf zu zerbrechen.«
    »Ich bin einfach in Zweifel, ob Angrias und Edwin wirklich nach Yestshire kommen.«
    »Die beiden Könige werden kommen«, behauptet Sincha mit Überzeugung.
    »Was macht dich so sicher, Heerführerin?«
    Sie streicht über ihr spitzes Kinn. »Meine Königin hat mir gesagt, dass sich Edwin und Angrias in Yestshire treffen werden. Erik Anfohrrnus ist auch dieser Meinung. Also wird es wohl so sein.«
    »Aber wozu treffen sich die Könige?«
    »Sie werden ihre Gründe haben.« Sincha spuckt erst geräuschvoll aus, bequemt sich dann aber doch zu einer Antwort. »König Angrias kann Amazonien unmöglich alleine erobern, da mag er noch so viele Truppen ausheben und Kriegsgerät heranschaffen. Da auch noch König Edwins salurische Armee mit all den Rebellen und Freiwilligen an seiner Flanke lauert, könnte es sein, dass Angrias in einen Zweifrontenkrieg hineingezogen wird. Das kann er unmöglich wollen. Also wird er König Edwin wohl so eine Art Waffenstillstand anbieten.«
    »Und warum sollte König Edwin darauf eingehen?«
    »Nun, König Angrias könnte den Angriff auf uns Amazonen ja bleiben lassen und sich direkt gegen Salur wenden.«
    »Warum tut er das nicht?«
    »Weil«, Sincha kneift die Augen zusammen, » ein Kampf gegen Edwin seine Truppen stark dezimieren würde und er dann keine Aussicht mehr hätte, auch nur unser erstes Wehrtor zu erobern.«
    »Hm.« Ich streiche über eine Schuppe meines linken Unterarms. »König Angrias setzt wohl alle Hebel in Bewegung, um Amazonien zu erobern.«
    »Er will unseren smaragdenen Kelch, das Heiligtum von Amazonien.«
    »Warum stiehlt er ihn nicht einfach?«, will ich wissen.
    Sincha zeigt ein freudloses Grinsen. »Er hat es mehrmals probiert, aber er ist kläglich gescheitert.«
    »Und jetzt will er sich den Kelch mit Gewalt holen.«
    »So ist es, Skriek.«
    »Aber du sagst, dass Angrias Armeen zu schwach sind, um Amazonien zu erobern.«
    »Ja, das sage ich.«
    »Hast du dann nicht Sorge, dass Angrias König Edwin ein Bündnis anbietet, um die Reliquie zu erobern.«
    »König Edwin kämpft für die Freiheit und die Selbstbestimmung der Völker. Aber das, Skriek, habe ich dir ja schon einmal erklärt.« Sincha treibt den Ochsen vor ihrem Karren etwas forscher an. »Außerdem ist König Edwin überaus machtbewusst. Er würde sich niemals König Angrias unterwerfen.«
    »Warum hilft Edwin eigentlich euch Amazonen?«, frage ich. »Harba hat er gegen Angrias Angriff nicht verteidigt.«
    »Und viele andere Königreichen und Fürstentümern auch nicht«, ergänzt Sincha. »Edwin ist ein schlauer Regent. Er schlägt keine Schlachten, bei denen er keine Möglichkeit sieht, zu gewinnen.« Sie blickt mich direkt an. »Harba war, wie viele andere Reiche auch, sehr klein. Es hatte kein eigenes schlagkräftiges Heer und war daher kaum zu verteidigen. Edwin hätte bei einer Schlacht nur unnötig Soldaten und Gold verloren. Anstatt sich in sinnlose Scharmützel zu verlieren,

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