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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Mal. »Ich befürchte, dass Erina ohne einen Augenblick zu zögern eingreifen wird.«
    Ich brumme etwas Unverständliches, da mir nicht ganz klar ist, wo Erik das Problem sieht.
    »Weißt du, Skriek, ich hätte mir gewünscht, dass es nicht ausgerechnet Erina ist, die die Amazonen tötet.«
    Ich bin verwirrt. »Du glaubst, dass Erina den Anschlag auf Angrias verhindern wird?«
    »Den Anschlag kann sie wohl nicht verhindern. Zumindest hoffe ich das. Aber sie wird versuchen , die Amazonen aufzuhalten, nachdem sie Angrias ermordet haben. Und das hätte ich ihr gerne erspart. Wie gesagt, sie ist eine der wenigen aus dem Rat, deren Herz und Verstand noch nicht völlig verknöchert sind.«
    »Die Amazonen werden also unweigerlich sterben.«
    »Zumindest die beiden, die im Ratsaal den Anschlag verüben werden. Aber das war von Anfang an klar, nicht wahr?«
    Ich nicke. Erik hat recht: Das war immer klar. Ich habe es nur verdrängt. Plötzlich spüre ich einen Knoten im Hals. Es ist seltsam mit jemanden zu reisen, von dem man weiß, dass er in wenigen Tagen tot sein wird. »Was meinst du, Zauberer? Welche zwei Kriegerinnen wird Sincha bestimmen?«
    »Es werden wohl Basola und Lusona sein.«
    »Ja, das glaube ich auch.« Ich weiß nicht warum, aber ein Teil von mir ist plötzlich erleichtert. Um Clarina, der sturen, rothaarigen Amazone, die mir immer noch ein wenig grollt, tut es mir mehr leid, als um Basola und Lusona. Die beiden sind sehr verschlossen und distanziert. Ich mag sie zwar auch, aber ich habe auf unserer Reise meist recht wenig mit ihnen zu tun gehabt.
    »Noch eines, Skriek.« Erik tritt einen Schritt näher zu mir. »Wenn du den alten Brunnenschacht für die anderen wieder geschlossen hast, beeile dich. Du solltest so schnell wie möglich den Turm verlassen, wenn du überleben willst.« Seine Stimme wird eindringlicher. »Klettere über die Nordseite des Turmes ins Freie.« Er blickt mir direkt in die Augen. »Merke es dir gut. Wenn du leben willst, dann klettere über die Nordseite zurück.«
    »Die Nordseite. Ich werde es mir merken, Zauberer.«
    Bevor ich noch ein weiteres Wort sagen kann, wird das Scheunentor zur Seite geschoben. Die vier Amazonen und Kathinka treten mit wackeligen Beinen und wenig anmutig ins Freie. Sie haben schmale, spitz zulaufende Schuhe mit sehr hohen Absätzen angezogen. Das ungewohnte Schuhwerk bereitet ihnen sichtlich Probleme und verleiht ihnen diesen unsicher watschelnden Gang. Über den Schuhen tragen sie seidigblaue Pluderhosen, die bis knapp unter dem Nabel reichen. Ihre Oberkörper sind äußerst spärlich bekleidet, lediglich ihre Brüste bedecken knappe, goldbestickte Büstenhalter. Um ihre Köpfe haben sie bunte Stofftücher geschlungen, ihre Gesichter werden durch einen Schleier verborgen, nur die Augen sind zu sehen.
    Ich denke bei mir, wie klug Erik Anfohrrnus doch alles bedacht hat. Durch die Schleier, die die Gesichter beinahe völlig verhüllen, kann niemand die Tätowierungen der amazonischen Kriegerinnen erkennen.
    Neben mir grumpft Knut und ein breites Grinsen stiehlt sich in sein Gesicht, während sein Blick begierig über die kaum verhüllten Frauen gleitet. Auch der Zauberer ist von dem, was er sieht, recht beeindruckt und seufzt anerkennend. Ich kann meine Verblüffung ebenfalls kaum verbergen. So lange Zeit habe ich die Amazonen nur in ledernen Hosen, Stiefeln und Wamsen und bis an die Zähne bewaffnet gesehen, dass ich ganz vergessen habe, dass sie nicht nur eisenharte Kriegerinnen, sondern auch Frauen sind. Ihr Anblick als Haremsdamen ist für mich daher völlig ungewohnt und ich weiß gar nicht, wie ich reagieren soll. Kurz senke ich den Kopf. Schließlich wende ich ihn nach rechts und blicke zu Kathinka, die mir unsicher und recht langsam entgegenstöckelt.
    »Ich hasse das alles«, knurrt sie. Man kann deutlich die Narben von all den Misshandlungen, die sie hat ertragen müssen, über ihren schlanken Hüften und auf ihrem Rücken erkennen, da sie nur einen schmalen Büstenhalter trägt, der sehr wenig von der bloßen Haut ihres Oberkörpers verhüllt.
    Ich gehe ihr ein paar Schritte entgegen.
    »Ich hasse meine Narben«, raunt sie leise mit belegter Stimme, sodass nur ich sie hören kann. »Niemand sollte sie zu sehen bekommen. Sie sind ein Zeichen meiner Schande.«
    »Die Narben machen dich stark und helfen dir, zu überleben.«
    Sie betrachtet mich skeptisch mit ihren veilchenblauen Augen. »Glaubst du, was du da sagst?«
    Ich nicke.
    Da dringt Romaldos

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