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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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sind? Wie kannst du eitler Angeber es denn jetzt ertragen, als Abschaum auf einem Kutschbock sitzen zu müssen, um nach Yestshire zu gelangen?«
    Romaldo blickt mich herablassend an. Meine herausfordernden Worte scheinen ihn nicht zu kratzen. »Skriek, du bist wahrhaftig so dumm wie Bohnenstroh. Niemals würde sich ein harbaischer Edelmann als fahrenden Händler ausgeben. Das wäre völlig unter unserer Würde.« Er hebt belehrend seinen rechten Zeigefinger. »Die harbaischen Teppichhändler hingegen sind Künstler von edlem Blut. Sie stehen nur wenig unter den Edelmännern und befinden sich auf einer Stufe mit den harbaischen Feldmarschällen.« Romaldo tritt zu dem großen Planwagen und deutet auf jenen Teppich, der ganz oben auf dem Stapel liegt. »Du, Skriek, mit deinen dumpfen Sinnen, wirst die Schönheit dieser Arbeit niemals erkennen können. Aber jeder kunstsinnige Mensch sieht sofort, dass er hier ein harbaisches Kunstwerk vor sich hat. Die feinen Muster wurden von harbaischen Teppichhändlern aus Sumanda, deren Ehrenbezeichnung übrigens Munchano ist, in einer Phase der kreativen Schöpfung ersonnen. Zarte Frauenhände haben dann in monatelanger, mühsamer Arbeit die Teppiche zu diesen Meisterwerken geknüpft.«
    Ich knurre. Meine kralligen Finger zucken. Besänftigend legt Kathinka ihre Hand auf meine Schulter. »Lass dich nicht unnötig provozieren«, flüstert sie nahe an meinem rechten Ohr. Ich nicke ihr zu und versuche, meinen Groll hinunterzuschlucken. Mittlerweile müsste ich eigentlich wissen, dass es keinen Sinn macht, sich mit Romaldo auf ein Wortgefecht einzulassen. Gegen den scharfzüngigen Prinzen werde ich bei einer verbalen Auseinandersetzung stets ins Hintertreffen geraten.
    Ich will mich schon abwenden, da höre ich Sinchas Stimme neben mir. Sie klingt ziemlich gereizt, als sie sich an Romaldo wendet. »Du willst also tatsächlich als Munchano, als harbaischer Teppichhändler, nach Yestshire reisen?«
    »So ist es, Amazone.« Er grinst schon wieder auf diese herablassend, selbstherrliche Art. Irgendetwas weiß er, das wir nicht wissen.
    Sincha scheint sich über sein höhnisches Grinsen immer mehr zu ärgern. »Du hast ja vorhin gesagt, dass die harbaischen Teppichhändler auf einer Stufe mit den harbaischen Feldmarschällen stehen, nicht wahr?«
    »Das habe ich.« Er zwirbelt erneut seinen imposanten Schnurrbart.
    »Die harbaischen Feldmarschälle und ihre lächerliche Armee wurde innerhalb weniger Tage von Angrias überrannt«, sagt Sincha und die Genugtuung in ihrer Stimme ist für meine feinen Ohren nicht zu überhören. »Angrias Sieg war dermaßen überwältigend, dass es noch immer mehr als ausreichend ist, nur eine einzige Garnison an ostalischen Soldaten in Harba zu stationieren. Außerdem hat Angrias lediglich zwei königlich Verwalter aus Vinbon eingesetzt. Das ist beinahe schön lächerlich wenig. Harbas Armee wurde auf Grund der Unfähigkeit seiner überheblichen Feldmarschälle dermaßen in den Boden gestampft, dass sich nicht mehr der geringste Widerstand erheben kann.«
    »Hüte deine Zunge, hässliche Amazone!«, knurrt Romaldo. Sein hämisches Grinsen hat sich in kalten, kaum bezähmbaren Zorn verwandelt.
    »Aber, Kinder«, geht Erik Anfohrrnus dazwischen, »wer wird denn streiten? Wir haben noch soviel zu tun!«
    Kathinka nimmt ihre Hand von meiner Schulter, da ich mich mittlerweile beruhigt und mit einiger Schadenfreude mitverfolgt habe, wie Sincha Romaldo sein großes Maul gestopft hat. Nachdenklich zieht Sincha an einem ihrer vielen dünnen Haarzöpfe und wendet sich an den Zauberer. »Erik, die Handelsstraße wird von zahlreichen ostalischen Soldatentrupps kontrolliert. Sie werden uns niemals passieren lassen.«
    »Keine Sorge, Kathinka, diese Problem dürfte ich gelöst haben.« Er schnippt mit den Fingern. »Greta, gib mir das Dokument, um das ich dich gebeten habe.«
    Greta greift in die Innentasche ihrer blauen Schürze, holt einen ledernen Umschlag hervor und überreicht ihn Erik.
    »Darin«, sagt der Zauberer und hält den ledernen Umschlag in die Höhe, »befindet sich ein Passagierschein, der von Angrias Handelsminister höchstpersönlich unterzeichnet worden ist und eine freie Durchfahrt durch Ostalien gewährt.« Er klappt den Umschlag auf und entfaltet ein gelbliches Pergamentpapier voller Stempel und Siegel. »Kein ostalischer Truppenführer wird es wagen, euch aufzuhalten.«
    Sincha nimmt Erik mit dessen Zustimmung das Pergament aus der Hand und beäugt

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