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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Herrscher hält sich die Anzahl der Kriege in Grenzen, nicht wahr? Du, Skriek, glaubst wahrscheinlich«, er deutet mit seinem rechten Zeigefinger auf mich, »dass nach Angrias Tod das Chaos in Euptonien ausbrechen wird, da es keine ordnende Hand mehr gibt.«
    Ich nicke.
    »Und du hast recht, Skriek.« Der Zauberer seufzt. »Nach Angrias Tod werden bestialische Kriege, Seuchen und Hunger Euptonien heimsuchen. Aber«, seine Stimme senkt sich, »die Alternative wäre noch schlimmer. Angrias will ganz Euptonien unterwerfen, dann wird er sich Allunien zuwenden, um schließlich auch noch den Kontinent Hestard zu erobern.«
    »Es geht also um deine Sicherheit, alter Mann.« Ich spucke aus.
    »Nein, mein Freund. Es geht um die Zerstörung der Welt.«
    »Selbst wenn Angrias über die drei Kontinente herrscht, wird dadurch unsere Welt noch lange nicht zerstört. Ein Herrscher ist so gut wie ein anderer.«
    »In diesem Fall leider nicht.« Erik wischt einen Schweißtropfen von seiner Stirn. Die Sonne steht immer noch hoch am Himmel. »Was glaubst du, Skriek, wie es einem zwanzigjährige Jüngling innerhalb weniger Jahre gelungen ist, zum mächtigsten Mann Euptoniens aufzusteigen?«
    »Glück.«
    »Magie. Unglaublich mächtige Magie.«
    »Und, Zauberer, wo ist das Problem?«
    »Ich vermute, dass die alten Reliquien im Spiel sind. Und das Angrias nicht alleine handelt. Er hat starke Verbündete.«
    »Ich sehe das Problem noch immer nicht«, sage ich. Doch auf einmal erinnere ich mich an den Traum meiner Mutter. Sie sah einen Herrscher mit Maske. Und einen Zauberer. Und eine Hohepriesterin. Ist Erik der Zauberer aus dem Traum meiner Mutter? Ich glaube es nicht. So weit ich mich erinnere, hat sie mir stets erzählt, dass der Zauberer aus ihrem Traum einen langen dichten Bart hatte. Erik Anfohrrnus Kinnbart hingegen ist sehr kurz und ordentlich gepflegt. Nun, man kann einen Bart natürlich kürzen, dennoch, ich halte Erik Anfohrrnus nicht für den Zauberer aus dem Traum. Außerdem wäre es ja auch widersinnig, wenn er sich gegen seinen Verbündeten wenden würde? Doch der Traum bringt mich auf eine Idee.
    »Warum tötet ihr Zauberer nicht einfach Angrias?«
    Er seufzt. »Nun, um ganz ehrlich zu sein, mein Freund, der Rat der Zauberer hat eine etwas andere Sicht der Dinge als ich. Niemals würde ich eine Mehrheit im Rat finden, die bereit wäre, Angrias zu töten. Ganz abgesehen davon, dass der Rat der Zauberer den Frieden bewahren muss und nicht zu Meuchelmördern werden darf. Das würde jede Ordnung zunichte machen.«
    »Ihr Zauberer schaut wieder einmal weg.« Tiefe Verachtung liegt in meiner Stimme.
    »Ich nicht«, entgegnet Erik.
    »Aber du handelst gegen den Rat. Im Geheimen.«
    »So ist es.« Ein müdes, fast trauriges Lächeln huscht über sein Gesicht. »Ich stelle mich gegen meine Brüder und Schwestern und schicke Meuchelmörder aus. Weit ist der einst so vielversprechende Erik Anfohrrnus aus dem Dorfe Siminzin gekommen!«
    »Du bist doch ein Zauberer«, sage ich. »Reite nach Vinbon, der Hauptstadt Ostaliens, und töte Angrias.«
    Er seufzt erneut. »Ich fürchte, ich bin zu gut bekannt. Man wird mich nicht zu Angrias durchlassen. Außerdem wird er von einer Schar Hexer beschützt.«
    »Hexer?«, frage ich.
    »Ja, es sind abtrünnige Magier, die niemals die Aufnahme in den Rat der Zauberer geschafft haben. Sie lassen sich für lumpige Goldtaler von Angrias kaufen.«
    »Und von denen lässt du dich aufhalten?«, stichle ich. Schön langsam beginne ich, Erik Anfohrrnus zu mögen.
    »Zwei, vielleicht sogar drei, könnte ich jederzeit besiegen. Aber zwei dutzend Hexer. Niemals.«
    »Dann hol dir doch ein paar Zauberer zur Unterstützung. Es werden ja wohl nicht alle vor dem Rat kuschen.«
    »Ich bin allein.« Er blickte zu seiner Schülerin. »Bis auf Kathinka.«
    Ich sehe ebenfalls zu ihr. Sie ist wirklich sehr schön und ich spüre, dass ich sie eigentlich nicht töten möchte. Bedächtig balle ich meine Fäuste, sodass meine scharfen Krallen ein wenig gegen meine Handflächen drücken. Das lässt mich klarer denken. Ich kann mir jetzt keine sentimentalen Gefühle leisten. Die vier müssen sterben, auch wenn Erik und Kathinka mir sympathisch sind. Hier geht es um mein Überleben.
    »Was willst du von mir, Zauberer?«, frage ich.
    »Du musst auf den Turm von Yestshire klettern.«
    »Was?«
    »Du kletterst auf den Turm von Yestshire, dringst in den Innenhof vor, öffnest den verschlossenen Brunnen und lässt mehrere

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