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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Amazonenkriegerinnen ins Innere des Turms. Die Amazonen werden sich als Bedienstete verkleiden, sich an Angrias heranschleichen und ihn töten.«
    »Das ist der Plan?« Ich zeige erneut meine Eckzähne. »Einen größeren Schwachsinn habe ich bis jetzt noch nicht gehört.«
    »Das ist aber der Plan«, bestätigt der Zauberer.
    »Du musst zutiefst verzweifelt sein«, stelle ich fest.
    »So ist es.«
    »Wo ist dieser Turm von Yestshire?«
    »In der Nähe von Barius. Yestshire ist eine riesige Handelsstadt und liegt zwischen dem ostalischen Reich und dem Königtum Salur. Angrias wird dort mit König Edwin zu Verhandlungen zusammentreffen.«
    »Wann?«
    »In ein paar Monaten.«
    »Das weißt du also.«
    »Ich habe meine Informationen«, sagt Erik. »Also, Skriek, bist du dabei?«
    »Niemals!« Ich versuche ein freundliches Lächeln zu zeigen, um sie nicht zu verschrecken. Schließlich muss ich sie in Sicherheit wiegen, um dann zu einem geeigneten Zeitpunkt zuschlagen zu können.
    Der Zauberer seufzt, dieses Mal besonders tief. »Mein lieber Freund, ich war sehr offen und ehrlich zu dir. Und ich habe dir gefährliches Wissen anvertraut. Du wirst doch wohl nicht annehmen, dass ich dich damit leben lasse, wenn du dich nicht unserer Sache verschwörst.«
    »Du willst mich töten?«, frage ich scheinbar ruhig, während meine linke Hand langsam Richtung Axtstiel wandert. Da hebt Kathinka Ebensa ihren Stab und zeigt direkt auf mich.
    »Lass deine Hand, wo sie ist«, sagt sie kalt. Ich halte inne.
    Erik Anfohrrnus hebt nun ebenfalls seinen Stab. Ein blauer Strahl löst sich blitzschnell und für mich völlig überraschend aus einem Ende, saust gedankenschnell über den freien Platz vor meiner Höhle und schlägt in einer Jungbuche ein. Der Baum zerplatzt. Holzsplitter, Blätter und Zweige wirbeln durch die Luft.
    Ich atme keuchend aus.
    »Nun, Skriek«, sagt der Zauberer völlig ruhig, »meine bezaubernde Schülerin hat zwar noch nicht ganz meine Macht, aber glaube mir, sie kann deinen Schädel wie eine reife Melone zerplatzen lassen.«
    Ich glaube ihm. »Was willst du?«, knurre ich Erik an, Kathinka und ihren Stab nicht aus den Augen lassend.
    »Schwöre bei deinem Gott, dass du alles in deiner Machtstehende unternehmen wirst, um Angrias zu töten.« Er senkt seine Stimme. »Und schwöre weiters, dass du niemandem etwas über unsere Gemeinschaft verraten und jeden von uns nach besten Wissen und Gewissen beschützen wirst.«
    Ich lächle listig. »Habe ich denn eine Wahl, Zauberer?«
    »Die hat man immer.« Er klingt irgendwie traurig und ich glaube, ihn zu verstehen. Er hasst das, was er hier machen muss, aber aus irgendeinem Grund glaubt er zutiefst, dass er so handeln muss.
    »Dann treffe ich meine Wahl«, sage ich und forme das heilige Zeichen des Mondes. »Ich schwöre bei meiner Göttin Bahluna, nicht eher zu ruhen, bis König Angrias tot ist. Niemanden werde ich von unserem Bündnis erzählen. Und alle aus unserer Gruppe werde ich beschützen. Das schwöre ich bei meiner Göttin Bahluna.«
    Erik Anfohrrnus lacht herzlich. Dabei klopft er sich mit seiner rechten Hand auf den Oberschenkel. »Raffiniert, mein Freund, sehr raffiniert.« Er lacht noch einmal auf. »Du glaubst doch nicht, dass ich ernsthaft glaube, ein Wesen wie du würde Bahluna anbeten.« Er wischt eine Lachträne aus seinem rechten Augenwinkel. »Schwöre bei deinem Gott Thoranton, oder sei bereit, zu sterben.«
    Ich blicke mehr als nur überrascht von ihm zu seiner Schülerin Kathinka. Am Ende ihres Stabes, der immer noch auf meinen Kopf zielt, leuchtet ein blauer Funke.
    »Entscheide dich«, fordert der Zauberer und seine Stimme klingt mit einem Mal hart wie Stahl.
    Also entscheide ich mich. »Ich schwöre bei meinem Gott Thoranton ...«
09
    Nach meinem Schwur habe ich ein Fass kühles Bier geöffnet. Es wäre mir falsch vorgekommen, die Vier weiterhin mit Wasser abzuspeisen. Nun kreisen die Trinkhörner und es wird ordentlich gezecht. Ich spüre, wie mir der Alkohol in den Kopf steigt und ich genieße es. Endlich gibt es für mich andere Wesen, mit denen ich mich unterhalten kann. Die Dunkelheit in mir weicht für einen kurzen Moment ein wenig zurück und ich glaube tatsächlich, dass ich nicht länger alleine bin. Wahrscheinlich, gestehe ich mir in meiner Bierlaune ein, hätte ich auch ohne bindenden Schwur die Jagd auf Angrias mitgemacht. Immerhin haben ostalische Soldaten meine Mutter ermordet, Ostalien ist daher ein zutiefst verhasster Feind von mir.

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