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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Menschenmänner nur sein können.
    »Genau genommen sind sie Zwillinge.« Zauberer Erik wedelt ungeduldig mit der Hand, ganz so, als ob er andeuten wolle, dass das keine Rolle spiele. »Irgendein seltsamer harbaischer Blutschwur hat Knut zu dem gemacht, was er ist.«
    Knut neigt den Kopf in meine Richtung.
    »Grumpf«, lallt er.
    Ich sehe, dass er keine Zunge hat.
    »Ach ja, er ist stumm.« Der Zauberer lächelt. »Und wie ist dein Name, Skriek?«
    »Ich bin kein Skriek«, antworte ich grimmig.
    »Nun, zumindest bist du ein Halbskriek.«
    »Mein Name ist Hamalalenno«, sage ich.
    »Kleiner Sonnenschein«, übersetzt der Zauberer meinen Namen in die Neue Sprache. »Deine Mutter gab dir einen schönen Namen.«
    Prinz Romaldo grinst höhnisch. Ich mag ihn immer weniger. Niemand macht sich über meinen Namen lustig. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass auch Kathinka Ebensa verächtlich die Mundwinkeln verzieht. Nun, das wird sie bereuen. Keiner von den vieren wird überleben. Ich wende mich wieder dem Zauberer zu. »Du sprichst die Sprache der Skriek?«
    »Ich spreche viele Sprachen.« Er seufzt. »Hamalalenno werde ich dich aber nicht nennen. Denn du bist alles andere als ein kleiner Sonnenschein. Für mich und die anderen bist du einfach Skriek.«
    »Ich bin ein Bastard. Kein Skriek.« Ich spüre, wie ich langsam ärgerlich werde.
    »Mein Freund, du bist mehr Skriek als du dir derzeit noch vorstellen kannst.«
    »Ich bin nicht dein Freund«, knurre ich. Was meint er damit, dass ich mehr Skriek wäre, als ich mir vorzustellen mag? Was weiß der Zauberer, was ich nicht weiß?
    »Wir werden noch Freunde«, prophezeit Erik Anfohrrnus.
    »Was willst du von mir?«, will ich wissen.
    »Ich will, dass du uns begleitest.«
    Ich zeige ihm meine vier spitzen Eckzähne, dann spucke ich aus.
    Erik Anfohrrnus seufzt und beugt sich vertraulich nach vorne. »Ich werde ganz ehrlich mit dir sein.« Er seufzt erneut. Ich habe den Eindruck, dass der Zauberer sehr oft seufzt. »Hör zu, Skriek. Wir brauchen dich, weil wir König Angrias, den Herrscher Ostaliens, töten wollen.« Ich lache auf. Erik ignoriert es und spricht mit ruhiger Stimme weiter. »Vor über fünfzehn Jahren hat sich in Ostalien Dramatisches ereignet. Und alles hing mit Angrias zusammen. Er war damals noch keine zwanzig Jahre alt und lebte in einem armseligen, kleinen Schloss. Angrias war ein unwichtiger Neffe zweiten Grades des damaligen Herrschers, eines Königs namens Gunther. Unglücklicherweise starben König Gunther und seine drei leiblichen Söhne innerhalb eines Monats. Es herrschte Aufruhr in Ostalien. Viele begehrten die Königsmacht. Und ausgerechnet der unbedeutende Angrias bat Julissa, die einzige Tochter König Gunthers, um ihre Hand. Ein Aufschrei ging durch Ostalien. Wie konnte ein unwichtiger Neffe zweiten Grades sich nur erdreisten, die Tochter des Königs zu freien? Doch wie erstaunlich, der Kronrat stimmte der Hochzeit zu.« Die Stimme des Zauberers trieft vor Ironie. »Da fragt man sich natürlich, woher ein unwichtiger Neffe von kaum zwanzig Jahren all die Unsummen Goldtaler her hat, die man benötigt, um einen Kronrat bestechen zu können.« Eriks Blick gleitet in die Ferne. »Nun, wie auch immer. Angrias heiratete Julissa. Leider verstarb sie zwei Monate später. Ein unglücklicher Jagdunfall, wie man so sagt.« Erik räuspert sich. »Aus Trauer um den Tod seiner jungen Gattin band sich Angrias ein schwarzes Tuch vor sein Gesicht und wurde zum Herrscher mit der dunklen Maske. Den Rest kennst du ja.«
    »Und?« Ich verstehe nicht, warum mir der Zauberer das alles erzählt.
    »Angrias überzog den Kontinent Euptonien mit einem nie zuvor gesehenen Krieg. Er hob Truppen aus, kaufte Söldner, darunter auch Kobolde, Trolle und Gnome aus Allunien. Sogar Riesen kämpften für ihn. Und so fiel Königreich um Königreich in Angrias Hand. Mittlerweile herrscht er über zwei Drittel des Kontinents und nur mehr der tapfere König Edwin aus Salur mit seinen beiden edlen Söhnen leistet noch mit einigen anderen Königreichen, die sich ihm angeschlossen haben, Widerstand. Aber auch er wird unter Angrias Stiefeln zertreten werden.«
    »Wen kümmert es?«, werfe ich ein.
    »Mich«, sagt der Zauberer. »Ich weiß, wie du denkst, Skriek. Menschen töten Menschen. Das war schon immer so. Und das wird auf immer so blieben. Womöglich ist es daher sogar besser, wenn es nur einen einzigen Herrscher gibt, mag er auch noch so ungerecht und grausam sein. Denn bei einem

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