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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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schwarzen Vollbart. In seiner Linken hält er einen großen Streitkolben, mit seiner rechten die Zügel seines grauen Pferdes. Das Tier ist ungemein breit und muskulös, mit dicken Fesseln und einem starken Rücken.
    Neben dem grauen Pferd tänzelt ein edler, weißer Hengst. Seine Zügel hält ein schlanker, großer Mann. Er ist wie ein Geck gekleidet. Bunt, beinahe grell. Seine weißen Stiefel reichen bis zur Mitte der Oberschenkel und sind blankgeputzt. Er trägt eine hellblaue Hose aus feinstem Leinen. Sein Wams ist blutrot. Die Puffärmel seines Rüschenhemdes sind gelb und grün gestreift. Sein langer Mantel ist violett, ebenso sein breitkrempiger Hut mit der langen, weißen Schwanenfeder, die in seinem Hutband steckt. Er hat graue Augen, hohe Wangenknochen, braune Haare und ein schmales Gesicht. Die langen Enden seines Schnurrbartes sind nach oben gedreht. Sein Kinnbart ist zu drei schmalen Zöpfen geflochten, in denen kleine, goldene Ringe funkeln. An seinem Gürtel hängt ein Rapier. Die Parierstange und das Heft sind mit Edelsteinen besetzt. Auf den ersten Blick wirkt er schwach, eitel und weibisch, doch davon lasse ich mich nicht täuschen. Ich habe seine starken Handgelenke gesehen. Und er bewegt sich schnell wie eine Natter. Dieser Mann ist gefährlich. Das weiß ich.
    Der Zauberer legt seinen Kopf in den Nacken und sein Blick schweift über die Felsenwand nach oben. »Skriek!«, ruft er. Seine Stimme ist tief und ruhig. »Wenn du uns vier lange genug betrachtet hast, dann komm heraus.«
    Ich erstarre. Hat er mich gesehen? Und warum nennt er mich Skriek? Was weiß er von mir?
    »Skriek«, ertönt es erneut von unten, »ich will mit dir reden. Du hast von uns nichts zu befürchten.«
    Ich denke nach. Woher kennen sie mich und wie haben sie zu meiner Höhle gefunden? Mir wird klar, dass ich sie alle töten muss. Aber das wird nicht leicht werden. Ich habe noch nie gegen einen Zauberer gekämpft. Die junge Frau und den geckenhaften Mann kann ich bezwingen, das spüre ich. Aber der seltsame kleine Mann, der ebenso breit wie hoch ist, macht mir Sorgen. Eine seltsame Kraft geht von ihm aus. Ich beschließe daher zu einer Finte zu greifen und mich freundlich zu stellen. Vielleicht werden sie dann unachtsam und ich kann sie so leichter töten. Ich verlasse mein Versteck und trete zu einem Felsvorsprung. »Was wollt ihr?«
    »Ich sagte es schon: Reden.« Der Zauberer deutet mit seinem Stab zum Wasserfall. »Das ist ein hübscher Platz zum Verweilen. Komm herunter und setz dich zu mir.«
    Einen Moment bin ich versucht, zu fliehen. Die vier würden mich nicht erwischen. Aber soll ich wirklich meine Höhle aufgeben? Ich muss mehr über sie erfahren. Sind sie die Einzigen, die von mir wissen, oder gibt es noch andere? Bedächtig klettere ich nach unten. Nicht einen Moment lasse ich die Vier aus den Augen. Sie haben sich auf den Steinen vor dem Wasserfall niedergelassen. Die Sonne scheint sie nicht zu stören. Ich trete zu ihnen.
    »Hast du was zu trinken, Skriek?«, fragt der Zauberer.
    In meiner Höhle lagern kühle Bierfässer und über ein Dutzend Flaschen Rotwein, aber ich weigere mich, den ungebetenen Besuchern etwas anzubieten. Daher deute ich auf den Wasserfall. »Da ist Wasser.«
    Der geckenhafte Mann nickt dem kleinen zu. Dieser erhebt sich und geht zu den Pferden. Nach wenigen Augenblicken kommt er mit vier ledernen Schläuchen zurück und verteilt sie. Alle schöpfen Wasser und trinken. Die Sonne macht durstig.
    Ich überlege, ob der kleine Mann der Diener des anderen ist. Wahrscheinlich wird es so sein.
    »Setz dich«, sagt der Zauberer und deutet vor sich auf den Boden.
    Ich gehorche ohne zu murren, da ich friedlich und kooperativ erscheinen will.
    Der Zauberer seufzt. »Ich bin Erik Anfohrrnus vom Rat der Zauberer.« Er deutet zu der Frau. »Sie heißt Kathinka Ebensa und ist meine gelehrigste Schülerin.«
    Sie nickt mir zu. Knapp und mürrisch.
    Also ist sie doch eine Zauberin, denke ich.
    Der Zauberer zeigt auf den geckenhaften Mann. »Darf ich vorstellen? Prinz Romaldo von Harba.«
    Prinz Romaldo verbeugt sich und zieht schwunghaft seinen Hut mit der Schwanenfeder. Um seine Mundwinkeln spielt ein höhnisches Lächeln. Ich mag ihn nicht. Er wirkt arrogant, selbstsicher und überheblich.
    »Und der Mann neben Prinz Romaldo ist sein Bruder Knut«, fährt der Zauberer fort.
    »Bruder?«, frage ich erstaunt. Der vierschrötige Knut und der elegante Romaldo sind äußerlich so verschieden, wie es zwei

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