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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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versteht die ganze Situation falsch. Seine menschlichen Sinne sind nicht so scharf wie meine und daher weiß er noch nicht, dass sich uns fremde Wesen nähern. Er meint wohl wegen meiner gezogenen Kampfäxte, dass ich aus einem tierischen Antrieb heraus ihn und seinen Bruder angreifen will. Seine Augen funkeln mich bedrohlich an. »Denk an deinen Schwur, Skriek! Wir sind Gefährten!«
    »Soldaten kommen«, sage ich nur, während ich an ihm vorbeigehe. Meine Schulter stößt absichtlich und nicht gerade sanft gegen seine.
    Kathinka Ebensa springt auf. »Halt, Echsenmann!« Sie eilt zu mir, ihren Zauberstab in der Hand. »Keine Gewalt. Ich rede mit den Soldaten. Wir dürfen um keinen Preis auffallen.«
    Ich lasse die Äxte mit einer fließenden Bewegung hinter meinem Rücken in den Halteschlaufen verschwinden, nur mehr die scharfen Metallblätter meiner Waffen sind zu sehen. »Du hast hier das Kommando, Lady.« Ich gehe zurück zur Föhre und lehne mich, Desinteresse und Langeweile vortäuschend, an den knorrigen Stamm. Für einen kurzen Moment überlege ich, ob ich nicht demonstrativ gähnen soll, aber das kommt mir dann doch übertrieben vor.
    Knut und Romaldo sind hinter Kathinka getreten. Sie streicht mit ihren Fingern über ihren Zauberstab. Für kurze Zeit tanzt ein grünes Licht um ihre Fingerkuppen und der Stab beginnt sich zu verändern. Die Eisenbänder und die unzähligen eingeritzten Zeichen und Runen verschwinden, der Stab wird schmäler und kürzer, verändert Form und Aussehen und ist schließlich ein ganz gewöhnlicher Haselnusszweig.
    Jetzt bin ich beeindruckt, auch wenn ich es mir nicht anmerken lasse. Ich habe ganz vergessen, wie mächtig die Zauberer sind. Und offensichtlich verfügen auch Zauberschüler schon über erstaunliche Fertigkeiten. Es wird vermutlich deutlich schwerer als angenommen, Kathinka zu töten. Nun gut, Thurantuh liebt Herausforderungen.
    Wir warten. Nach wenigen Minuten kommen acht berittene, ostalische Soldaten des Weges. Sie sind mit Piken, Schwertern, Degen und Schilden bewaffnet. Zwei Soldaten haben Armbrüste umgeschnallt.
    Ihr Anführer, ein Leutnant, ist ein kleiner, drahtiger Mann mittleren Alters. Er trägt einen grünbraun gestreiften Kriegswams und lederne Handschuhe. Auf seiner Brust sieht man das Emblem Ostaliens. Ein goldener Adler, der ein Schwert in den Krallen hält. Die Soldaten kommen gemächlich näher. Sie fühlen sich stark, sicher und überlegen. Wenige Schritte vor uns halten sie an. Der Leutnant rückt schweigend den Gurt seines Waffengehänges zurecht und fixiert uns lange mit seinem Blick. Mir scheint es so, als würde er uns abschätzen.
    »Einen guten Tag, wünsche ich«, sagt Kathinka schließlich in das lange Schweigen hinein. Ihre Stimme klingt nicht mehr rauchig tief, sondern glockenhell und sehr mädchenhaft. Sie lächelt den Leutnant an.
    »Wie heißt du?«, will er wissen. Seine Hand senkt sich auf seinen Säbel. Seine Augen blicken gierig und gleiten über Kathinkas kurvigen Körper. Währenddessen greifen die beiden Armbrustschützen zu ihren Waffen und legen spitze Bolzen ein.
    »Ich bin Magda«, sagt Kathinka schnell, »ich reise mit meinem Mann«, sie zeigt auf Romaldo, »und unseren beiden Dienern«, sie zeigt auf Knut und mich, »zum Tor von Santanien. Meine Mutter wohnt dort. Sie ist krank und ich will sie besuchen.«
    »So, so.« Der Leutnant gafft sie weiter lüstern an. Dann wendet er sich plötzlich ruckartig und für alle überraschend Romaldo zu und deutet mit seinem rechten Zeigefinger auf ihn. »Du bist so bunt bekleidet wie ein Pfau. Und du hast weibische Klamotten an. Deine Frau hingegen«, er reckt sein Kinn in Richtung Kathinka, »trägt die Tracht eines Waldläufers.« Er grinst verschlagen. »Ich frage mich, wer von euch beiden jetzt tatsächlich der Mann ist.« Verächtlich spuckt er vor Romaldo aus. Er fühlt sich sehr sicher mit seinen Männern im Rücken. »Du eitler, südländischer Gockel kannst sicherlich keine Frau befriedigen. Wenn du überhaupt Frauen begehrst, du Schlappschwanz. Da bin ich mir bei dir nicht so sicher.« Seine Männer lachen laut und schmutzig über seine derben Worte. »Ich glaube, ich werde deiner Frau zeigen müssen, was ein richtiger Mann ist«, spottet der Leutnant weiter. Seine Männer grölen zustimmend.
    »Noch ein Wort, du kleiner Wicht«, sagt Romaldo mit wutverzerrter Stimme, »und ich schneide dir die Zunge ab.« Seine Hand senkt sich langsam auf den Griff seines Rapiers.
    »Willst

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