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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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nicht länger ertragen. »Was genau haben wir bei den Amazonen vor? Und wie kommen wir unbeschadet zum Turm von Yestshire? Wird der Herrscher mit der dunklen Maske tatsächlich dort sein?« Ich beuge mich ein wenig nach vorne. »Ich habe das Gefühl, dass unsere Mission nicht so geheim ist, wie der Zauberer das gerne glauben möchte. Meine Instinkte sagen mir, dass im Dunkeln noch ein weiterer Gegenspieler lauert. Und meine Instinkte täuschen mich nur höchst selten.«
    Sie schnaubt verächtlich. »Skriek, du hast die Instinkte eines niederen Tieres. Einer blutrünstigen Bestie. Deine Instinkte besagen gar nichts.«
    Ich schlucke die Beleidigungen. Kühl, überlegt und berechnend! »Ich sollte mehr über unser Vorhaben wissen.«
    »Du weißt genug«, sagt sie und blickt mir direkt ins Gesicht. »Halt jetzt deinen Mund, ich will in Ruhe die Sterne betrachten.«
    »Na schön, Lady.« Ich stehe auf. »Dann will ich dich nicht länger mit meiner Gegenwart belästigen.«
    Sie sagt darauf kein Wort, sondern ignoriert mich völlig.
    Ich gehe und suche mir einen Weg durch die Dunkelheit. Nach ein paar Schritten wende ich mich nach links, da ich weiß, dass Romaldo und sein Bruder nach rechts gegangen sind und ich nicht mit den beiden zusammen treffen will. Doch schon nach wenigen Schritten höre ich ihre Stimmen. Sie unterhalten sich flüsternd und leise. Mein mahamsanazu erwacht. Vorsichtig schleiche ich näher, um noch besser zu verstehen, was sie sagen.
    »Und, Bruder«, flüstert Romaldo soeben, »dieser Kathinka Ebensa traue ich in keinster Weise. Sie ist nie und nimmer ein Zauberlehrling. Nicht die kleinste Rune trägt sie auf ihrer Kleidung. Und ihre Finger schmückt kein einziger Siegelring. Da stimmt doch was nicht.«
    »Grumpf«, stimmt Knut leise zu.
    »Ich habe ein ganz eigenartiges Gefühl bei ihr. Sie hat nichts von einer Zauberin an sich. Keine übermenschliche Macht, keine Erhabenheit. Kathinka wirkt zerrissen, hasserfüllt und traurig.«
    »Grumpf.«
    »Eben«, sagt Romaldo. »Wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen. Ist sie wirklich eine Verbündete? Können wir uns auf sie verlassen?«
    »Grumpf.«
    »Ja, ich traue Erik Anfohrrnus auch nicht. Einem Zauberer kann man nicht trauen. Sie kochen stets ihr eigenes Süppchen. Aber wer, wenn nicht Erik, hat die Möglichkeiten und die Kühnheit, einen Anschlag auf König Angrias zu planen?«
    »Grumpf.«
    »Ja, du hast recht, Bruder. Es ist eine Frage der Ehre, unseren Vater zu rächen. Und das werden wir auch tun.« Romaldos Stimme wird noch leiser. »Das Ansehen von Harba wird wieder hergestellt werden, das verspreche ich bei unserem Gott Ganthron, dem Allmächtigen.«
    »Grumpf, grumpf.«
    »Ja, auch Thurantuh, der Gott dieses hässlichen Schuppenkopfes, scheint recht mächtig zu sein.« Romaldo spuckt aus. »Aber am Ende wird immer Ganthron siegen.«
    »Grumpf.«
    »Natürlich ist der Skriek ein gefährlicher Kämpfer. Äußerst gefährlich sogar. Ich kenne nur wenige, die einen Riesen besiegen können. Auch wenn der Riese noch jung und unerfahren war, so war er eben doch ein Riese.« Romaldo schüttelt den Kopf. »Nein, einen Riesen zu töten, gelingt nur sehr, sehr wenigen.«
    »Grumpf. Grumpf.«
    »Ja, der Zauberer sagte, er braucht den Skriek nur zum Klettern. Aber das glaube ich nicht.«
    »Grumpf?«
    »Möglich, möglich. Vielleicht ist er wirklich ein gedungener Mörder. Vielleicht kennt er Erik ja auch schon länger und die beiden haben uns bei der Höhle etwas vorgespielt.«
    »Grumpf.«
    »Natürlich hasst Kathinka den Skriek. Sie hält ihn für ein primitives, mordlustiges Vieh.«
    »Grumpf.«
    »Das brauchst du nicht extra zu erwähnen, Bruder. Selbstverständlich ist der Skriek mehr als er scheint.«
    »Grumpf?«
    »Nein, bei Ganthron, wahrhaftig nicht. Er ist mir zutiefst unsympathisch.«
    »Grumpf. Grumpf.«
    »Na ja. Natürlich vertraue ich deinen Gefühlen. Aber der Skriek bleibt mir trotzdem unsympathisch. Er hat einfach keinen Stil. Kein Niveau. Und keine Klasse.«
     
    Einige Stunden später brechen wir auf, noch bevor der Morgen dämmert. Wir eilen durch die Dunkelheit. Langsam wird es heller. Es kündigt sich wieder ein schöner Frühlingstag an, doch wir achten nicht darauf. Wir wollen nur endlich die Amazonen erreichen. Kathinka Ebensa hat sich über Nacht erstaunlich gut erholt. Sie wirkt frisch und ausgeruht. Ich vermute, dass sie einen Zauber gesponnen hat.
    Mehrmals sehen wir aus der Ferne ostalische Patrouillen. Sie sind ein

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