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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Lederkleidung und einen Rundschild an ihrer linken Hüfte. Hinter ihrem Rücken, überkreuz, hat sie zwei Krummsäbel. Ihre linke Gesichtshälfte ist mit einem schwarzen Spinnennetz tätowiert. Schon gestern ist mir aufgefallen, dass die Tätowierungen nicht bei allen Amazonen gleich sind. Es gibt unterschiedlich große Netze, manche Fäden reichen weit über die Augenbrauen und gehen bis zum Halsansatz, andere beschränken sich auf die linke Wange, einige wenige zeigen sogar kleine Spinnen.
    »Wo sind meine Gefährten?«, frage ich die Amazone.
    »Komm mit.« Sie führt mich eine gewundene Treppe nach oben und öffnet eine Tür. Wir treten auf einen breiten Wehrgang mit hohen Zinnen. Rundum steht Kriegsgerät: Katapulte, Speerschleudern, Feuer- und Pechnasen, Triböcke, schwere Skorpione und Steinkörbe. Eine Handvoll Kriegerinnen betrachtet argwöhnisch die weite Ebene vor der Pforte. Sie sind mit Krummsäbeln und Bögen bewaffnet. An der Wehrmauer lehnen Armbrüste und Köcher voll mit Pfeilen und Bolzen. Ich sehe auch Hellebarden, Piken und Speere. Die Amazonen sind mehr als nur gut gerüstet. Ich trete an eine Zinne und lege meine krallige Hand auf die Brüstung. Es geht tief nach unten. Die Pfortenmauern sind glatt, steil, stabil und hoch. Mir erscheinen sie unbezwingbar. Das ostalische Heer hat keine Chance, Amazonien einzunehmen. Schon an der ersten Pforte wird es zerschellen.
    Die Amazone führt mich eine weitere Treppe nach oben und wir kommen in ein Turmzimmer. Meine Gefährten sitzen an einem langen Tisch und frühstücken. Es gibt dunkles Brot, gebratenen Speck, Eier, Butter, Honig, Marmelade, Ziegenkäse und Obst. Fruchtsäfte und dampfende Teekannen stehen bereit. Ich grüße meine Gefährten und setze mich zu ihnen.
    »Grumpf«, nickt Knut. Kathinka Ebensa und Prinz Romaldo ignorieren mich. Ich habe nichts anderes erwartet. Mit ausdruckslosem Gesicht häufe ich meinen Teller tüchtig voll und beginne zu essen. Bei den Skriek ist es üblich, sich den Bauch vollzuschlagen, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet. Sie sind ein Wandervolk und müssen sehen, wie sie zu ausreichend Nahrung kommen. Daher wird bei den Skriek tüchtig gegessen, wenn es Essen gibt. Ich halte es ebenso. Und mir ist aufgefallen, dass sich die meisten Menschen in diesem Punkt nicht sehr von den Skriek unterscheiden. Mehrmals fülle ich meinen Teller, bis ich endlich satt und vollgefressen bin.
    Zwei Amazonen sitzen mit uns am Tisch. Die eine, sie ist etwas älter, hat eine Spinne in ihrem tätowierten Netz. Nachdem alle aufgegessen haben, bedeutet sie uns, ihr zu folgen. Wir steigen unzählige Treppen nach unten und erreichen schließlich einen Innenhof, der an der Rückwand der Pforte errichtet worden ist. Die Amazone führt uns zum Pferdestall. Kathinka und Romaldo bekommen neue Pferde, zwei kräftige, schöne Stuten mit rotbraunem Fell. Für Knut findet sich kein Pferd, dass stark genug gebaut ist, um ihn tragen zu können. Die Amazonenkriegrinnen sind alle schlank und sehnig und benötigen keine breiten, muskelbepackten Tiere, die sich behäbig und träge bewegen. Die Amazonen setzen bei ihren Pferden auf Schnelligkeit und daher wird Knut, ebenso wie ich, laufen müssen. Trotzdem wird es kein Problem sein. Ich habe in den Zhakonischen Bergen gesehen, wie ausdauernd der kleine Kerl mit dem großen Streitkolben ist. Er wird das Tempo der Pferde für lange Zeit mithalten können.
    Die Amazone mit der tätowierten Spinne holt ihr eigenes Pferd. Dann reitet sie los. Kathinka und Romaldo folgen ihr. Knut und ich eilen hinterher. Wir verlassen die erste Pforte durch ein rückwärtiges Tor. Ich sehe links und rechts steile Felswände, die das Tal der Amazonen begrenzen. Die hohen Felsen sind ein natürlicher Schutz. Ein Einzelner könnte sie wohl besteigen, aber für eine Armee mit schweren Geräten stellen sie ein unüberwindliches Hindernis dar. Die Straße vor uns ist gut gepflastert und zieht sich schnurgerade durch die fruchtbare Landschaft. Rundum sind Felder voll Getreide. Linker Hand fließt der On. Der breite Fluss durchschneidet die Landschaft und schenkt ihr reichlich Wasser. Wir kommen an kleinen Brücken vorbei, später an einer einfachen Siedlung. Es gibt zahlreiche Fischteiche und Haine voll Weintrauben, Oliven und Feigen. Überall wird gearbeitet. Zu meinem Erstaunen sehe ich auch Männer. Ich eile nach vorne und geselle mich zu der Amazone. »Warum sind nicht alle Amazonen tätowiert?«, frage ich.
    »Das Netz ist

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