Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
Vom Netzwerk:
Tempelgarde war überaus achtsam und konnte die Meuchlerinnen stellen. Es kam zum Kampf. Wir blieben siegreich. Als die Meuchlerinnen sahen, dass sie verlieren würden, stürzten sie sich in ihre Messer und Dolche. Keine überlebte. Wir nahmen ihnen die Schleier ab und sahen, dass die Meuchlerinnen von dunkler Hautfarbe waren. Sie trugen das Zeichen der Göttin Haspanarte. Es waren also Frauen aus Hestard. Es wird von einer Hohenpriesterin beherrscht. Zumindest zu einem großen Teil.«
    »Wie konnten die hestardischen Meuchlerinnen so weit vordringen? Gibt es unter uns Verräterinnen? Hatten sie Hilfe?«
    »Amas Priesterinnen sagen nein. Wir Amazonen sind weiterhin ein geeintes Volk.«
    »Glaubst du den Priesterinnen?«
    »Selbstverständlich.« Die Königin bleibt stehen. Sie atmet leise ein und aus. »Vor vier Wochen überwanden drei Frauen die dritte Ringmauer. Sie gehörten der Gilde der Diebe an und waren überaus geschickt, doch erneut bewährte sich unsere Tempelgarde. Die Diebinnen wurden entdeckt. Wir wollten sie lebend fangen, doch es gelang uns nicht. Sie schluckten Gift, das sie in ihren Mundhöhlen verborgen hatten, als wir sie aufgriffen. Augenblicke später waren sie tot.«
    »Was wollen die Diebinnen und Meuchlerinnen?«
    Die Königin klackert kurz. Dann, nach einem Moment der Stille, stellt sie ihrer Heerführerin eine Gegenfrage. »Du kennst doch den Spruch der Weisheit, oder?«
    »Selbstverständlich.« Die Heerführerin klingt ein wenig verstimmt. »Den lernt doch jedes Amazonemädchen in der Schule.«
    »Sag ihn mir!«
    »Wie du willst, meine Königin.« Die Heerführerin räuspert sich kurz. »Es gibt sechs Elemente, fünf Reliquien und vier Wahrheiten.«
    »Fünf Reliquien«, wiederholt die Königin gedankenverloren. »Sincha, ich vermute, dass die Diebinnen und Meuchlerinnen unsere Reliquie, den grünen Smaragdkelch von Ama, stehlen wollten.«
    »Wozu?« Sincha klingt angespannt. »Welchen Sinn macht es, unser Heiligtum zu stehlen?«
    »Nun, ich hoffe, die Antwort auf deine Frage von Erik Anfohrrnus zu erhalten.«
    »Der Zauberer ist hier?«
    »Ja.«
    »Vertraust du ihm? Und seiner Antwort?«
    »Kein Wesen mit Verstand sollte einem Zauberer vertrauen. Aber Erik hat sich gegenüber uns Amazonen immer loyal verhalten. Mehrmals hat er uns unterstützt und sein Wort für uns beim Rat eingelegt.«
    »Du hast schon einmal mit Erik wegen dem Smaragdkelch gesprochen«, wird Sincha Ankonski plötzlich klar.
    »Ja, das habe ich. Und Erik ist wegen König Angrias sehr besorgt. Viel zu schnell ist der Herrscher zu so großer Macht gekommen. Zu viele Länder hat er erobert. Zu sehr giert er nach Euptonien und seinen Ländern.«
    »Alles hängt mit dem Herrscher mit der dunklen Maske zusammen, nicht wahr, meine Königin?«
    »Ja, das befürchte ich.« Die Stimme der Königin wird mit einem Mal hart. Eisern. »Und darum müssen wir ihn töten.«
    »Ich werde ihn für dich auf dem Schlachtfeld stellen und meinen Krummsäbel durch sein schwarzes Herz bohren.«
    »Mein liebes Kind, Angrias wird sich in keiner Schlacht zeigen. Er ist nicht dumm. Generäle und Soldaten ziehen für ihn in den Krieg. Er bleibt im Hintergrund und plant.«
    »Aber wie sollen wir ihn dann töten?«
    »Nun, wir werden ihn feige und hinterrücks ermorden.«
    »Das ist einer Amazone unwürdig!«, begehrt Sincha Ankonski auf. Sie klingt empört. Fast wütend.
    »Meine tapfere Kriegerin, ich wünschte, die Dinge wären so einfach, wie du es gerne hättest. Aber das sind sie nicht. Als Königin muss ich alles bedenken. Jede Amazone, von der einfachsten Bäuerin bis zur huldvollsten Priesterin, muss von mir beschützt werden.« Sie spricht rasch weiter. Eindringlich und klackernd. »Würde und Ehre spielen eine untergeordnete Rolle, wenn die Existenz Amazoniens auf dem Spiel steht. König Angrias hat uns den Fehdehandschuh hingeworden. Und wir werden ihn aufnehmen.«
    Ich höre, wie sich Sincha Ankonski niederkniet. Sie unterwirft sich der Autorität ihrer Herrscherin. »Was wünscht du also von mir, meine Königin?«
    »Suche sechs Kriegerinnen aus. Die besten, die du finden kannst. Sie werden mit dir auf eine Reise gehen.«
    »Wohin wird uns die Reise führen?«
    »Wenn Ama es so will, bis zum Turm von Yestshire.«
    »Wann, meine Königin, sollen wir aufbrechen?«
    »Morgen früh.«
    »Und in Yestshire sollen wir also König Angrias ermorden.«
    »Ja, Sincha. Möge Göttin Ama uns alle beschützen.«
    Die Kriegerin erhebt sich aus ihrer

Weitere Kostenlose Bücher