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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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knienden Position.
    Die Königin tritt zu ihr. »Es gibt da noch etwas, das ich mit dir besprechen muss. Es wird dir nicht gefallen.«
    »Was ist es?«
    »Wir werden später darüber reden. Du brauchst jetzt deinen Schlaf. Und ich habe noch zu tun.«
    »Sehr wohl, meine Königin.«
    Ich verlasse meinen Lauschplatz und mache mich auf den Rückweg. Behände klettere ich über Balkone und entlang der Simse. Schließlich schwinge ich mich etwas außer Atem durch das offene, zweiflügelige Fenster in mein dunkles Zimmer und erstarre. Ein Mann sitzt auf meinen Bett. Ich spreize meine kralligen Finger und fauche drohend. Augenblicke später erkenne ich ihn an seiner Silhouette. Es ist der Zauberer Erik Anfohrrnus.
    »Immer kampfbereit, mein schuppiger Freund«, lächelt er.
    Ich senke meine Arme und lächle zurück. Ich mag den alten Mann. Er klopft mit der flachen Hand neben sich auf die Bettdecke und ich setze mich zu ihm.
    »Zauberer, was machst du hier?«
    »Wie ich dich kenne, bist du voller Fragen.« Er seufzt. »Also, bin ich hier, um sie zu beantworten.«
    »Nun, ich habe tatsächlich die eine oder andere Frage.«
    »Das dachte ich mir doch.« Er kratzt seine so ungewöhnlich lange Nase. »Und deswegen bin ich jetzt hier.«
    »Und du bist nur wegen mir gekommen?«
    »Natürlich nicht. Aber ich habe eine Stunde Zeit und die will ich nicht sinnlos verschwenden. Was nützt mir ein Krieger, dessen Kopf voll mit Unsinn ist? Gar nichts. Bei all deinem Nachdenken wirst du wahrscheinlich nie den Turm von Yestshire erreichen. Und wenn du wie durch ein Wunder doch ankommst, wirst du beim Klettern abstürzen.« Er klopft mit seinem Zauberstab leicht gegen meine Stirn. »Du hast zuviel krause Ideen hinter deinen Schuppen. Also, frag endlich?«
    »Ich halte unser Unternehmen nicht für sonderlich geheim«, sage ich und merke, dass ich etwas unsicher bin, da ich den Zauberer nicht kritisieren möchte; aber es wäre dumm, meine Vorbehalte geheim zu halten.
    »Ach, ja?«
    »Nun, wir bewegen uns hier in Ontron recht offen. Da meine Gefährten und ich keine unauffällige Gruppe sind, werden wir über kurz oder lang jemandem auffallen, der uns nicht wohlgesonnen ist. Und jetzt bist du auch noch da.«
    »Es wäre wesentlich auffälliger, wenn ich nicht hier in Ontron wäre.«
    »Wieso?«
    »Der Rat der Zauberer hat mich hierher geschickt. Es geht um einen alten Handelsstreit zwischen Trollen und Amazonen.«
    »Der Rat der Zauberer schickt dich?«
    »Ja, das tun die ziemlich gern. Sie schicken mich dorthin und dahin.« Er seufzt. »Weißt du, Skriek, dem Rat stehen die Fünf Vorsitzenden vor. Sie sind sozusagen unsere Befehlshaber und werden auf viele Jahre von den anderen Ratsmitgliedern gewählt. Der Rat selbst ist in den oberen, mittleren und unteren Rat unterteilt.«
    »Und du gehörst ...?«
    »... dem unteren Rat an.« Vervollständigt er meinen Satz und seufzt erneut. Dieses Mal besonders tief und lang. »Ich bin nicht besonders gut angesehen bei den meisten meiner Kollegen. Deswegen schicken sie mich auch kreuz und quer durch die Lande, damit ich ihnen im Bastolischen Schloss nicht zu sehr auf die Nerven gehe. Und dieses Mal bin ich eben zu den Amazonen nach Ontron geschickt worden.«
    »Ist es nicht verdächtig, wenn Kathinka, deine Schülerin, mit uns reist, während du alleine unterwegs bist?«
    »Ich hoffe doch sehr, dass der Rat nichts davon weiß, dass die schöne Kathinka meine Schülerin ist?«
    »Oh!«
    »Eben, mein Freund, eben.« Er lächelt nur kurz, dann wird er mit einem Schlag sehr ernst. »Ich gehe davon aus, dass du Kathinka vorher weinen gehört hast.«
    »Äh, ja.«
    »Pass mir gut auf mein kleines Mädchen auf. Sie ist nicht so unverletzbar, wie sie erscheint.«
    »Kathinka hasst mich!«
    »Ja, das tut sie vermutlich.« Er hebt seinen rechten Zeigefinger. »Aber das darf dich nicht davon abhalten, gut auf sie aufzupassen. Sie ist sehr wichtig.«
    »Woher kommt denn Kathinkas Leid? Es geht so tief. Ungewöhnlich tief.« Ich atme aus. »Sie wurde von ostalischen Soldaten missbraucht, nicht wahr?«
    Eriks Augen blicken traurig. »Wenn es nur das allein wäre, würde Kathinka nicht so knapp davor sein, zu zerbrechen. Nein, sie ist stark. Sehr stark. Aber sie wurde von ihrer eigenen Familie an die ostalischen Soldaten verraten und verkauft. Es ist der reine Hass, der sie antreibt.« Erik seufzt. »Und am Leben erhält, befürchte ich.«
    Ich bin betroffen. Von der eigenen Sippe betrogen zu werden, ist für mich,

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