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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Skriek das erste Mal traf, hielt ich meinen transformierten Haselnusszweig an seinen Kopf und blaue Flammen schlängelten sich um sein Ende. Erik behauptete, ich könnte damit Skrieks Kopf wie eine Melone zerplatzen lassen.« Sie zeigt ein müdes Lächeln. »Das war eine Lüge. Ich kann keine Strahlen abschießen. Keine Magie schleudern. Keine Feuerkugeln werfen.« Sie berührt vorsichtig die Klinge von Sinchas Krummsäbel. »Ich kann nur transformieren. Und auch nur die Dinge, die ich mit meiner Hand anfasse.« Magie ist plötzlich zu spüren.
    Sinchas Säbel glüht, transformiert und verändert sich. Und plötzlich hält die Amazone eine Rose in der Hand. Sie schnauft überrascht.
    Kathinka spricht ruhig weiter. »Es dauert einige Augenblicke, bis meine Magie wirkt. Das ist leider viel zu lange, um in einem Kampf effektiv zu sein. Bevor ich einen Säbel transformieren kann, habe ich ihn schon zwischen meinen Rippen.« Kathinkas Stimme wird leiser. »Ich tauge nicht für den Kampf.«
    »Warum will Erik Anfohrrnus dich dann unbedingt dabei haben?«, fragt Sincha, während sie immer noch verblüfft auf die Blume in ihrer Hand starrt. Kathinka berührt kurz die Rose und sie beginnt sich wieder in den Krummsäbel zurückzuverwandeln. »Erik hat seine Gründe. Und du wirst sie noch früh genug erfahren.«
    »Na schön.« Sincha hat sich wieder im Griff. Sie strahlt jene Ruhe und Klarheit aus, die ich an ihr kenne. Von ihrer Wut ist nichts mehr zu bemerken. Bedächtig schiebt sie ihren Krummsäbel in die Rückenhalterung. Da ruft Emmensa Masuka nach ihrer Heerführerin. »Clarina atmet noch!«
    Sincha eilt schnell zu ihr Kriegerin. Wir anderen folgen. Tatsächlich! Clarina lebt. Aber sie ist bewusstlos und schwer verletzt. Mehrere Rippen sind gebrochen. Sie hat eine riesige Beule am Hinterkopf und blutet stark aus einer Beinwunde. Sie braucht dringend Hilfe und so greife ich als guter, wenn auch nur halber, Skriek in meine Gürteltaschen, suche nach den richtigen Kräutern und verbinde die Wunde.
    »Wir müssen weg«, sagt Romaldo. »Unser Kampf wird andere Zwerge anlocken.«
    »Du hast Recht«, nickt Sincha. »Ausnahmsweise«, fügt sie verächtlich hinzu. »Wir müssen unsere Toten mitnehmen und irgendwo unterwegs vergraben. Wenn die Zwerge die Leichen finden, kann es zu ernsthaften Irritationen zwischen ihnen und uns Amazonen kommen.«
    »Willst du die Leichen vielleicht tragen?«, höhnt Romaldo.
    »Ich nicht.« Sincha baut sich vor ihm auf. »Du und Knut. Ihr zwei tragt die Leichen.«
    »Niemals, Amazone!«
    »Bist du zu schwach, um eine tote Frau zu tragen, Prinz aus Harba?«
    »Wage es nicht, mich zu beleidigen!«
    »Dann zeig, wie stark du bist!«
    »Grumpf«, mischt sich Knut besänftigend ein und Romaldo lenkt schon wieder ein. Mittlerweile frage ich mich ernsthaft, wer von den beiden so ungleichen Brüdern tatsächlich das Kommando über hat.
    Sincha kommt zu mir. »Skriek, du trägst Clarina. Sei vorsichtig und schütze sie vor Stößen.« Sie klopft auf meine Schulter. »Und stolpere nicht.«
    Behutsam hebe ich Clarina hoch. Sie ist schlank und hat kein überflüssiges Fett am Körper. Doch ihre Muskeln und Sehnen machen die bewusstlose Amazone deutlich schwerer, als sie aussieht. Ich bette ihren Kopf in meiner linken Armbeuge und bin ein wenig irritiert. Erst vor wenigen Stunden wollte Clarina meine Schuppen berühren und nun liegt sie in meinen Armen. Sie ist mir ganz nahe. Ich kann sie flach atmen hören. Ihr von Natur aus blasses, sommersprossiges Gesicht ist noch bleicher. Die dunkle Spinnennetztätowierung auf ihrer linken Wange tritt überdeutlich hervor.
    Da höre ich Kathinka rufen. Sie deutet hinter mich. Schnell wende ich meinen schuppigen Kopf. Drei große, schwarze Raben hocken auf einen Felsen in der Nähe und starren zu uns.
    »Die schwarzen Boten.« Kathinka eilt zu mir. »Wegen des starken Regens konnten sie gestern nicht fliegen. Aber jetzt haben sie uns gefunden.«
    Knut ergreift einen Stein, grumpft kurz und wirft kraftvoll. Die Vögel weichen mühelos aus, krächzen höhnisch und erheben sich in die Luft.
    »Vielleicht sind es einfach nur Raben«, sage ich zu Kathinka.
    Sie schüttelt den Kopf. »Nein, es sind schwarze Boten. Ich kann ihre Magie spüren.«
    Sincha wird ungeduldig. »Raben hin oder her. Wir müssen endlich weg von hier.«
     
    Wir eilen dahin. Hastig und schnell. Clarina liegt schwer in meinen Armen. Den Kampfstab habe ich am Rundschild befestigt. Er drückt gegen meine

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