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Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Bürgermeister japsend. »Wir verhalten uns ruhig und warten ab, was sie tun. Es sind nur ein Dutzend und die Aklán, daher werden sie unsere Stadt sicherlich nicht niederbrennen. Ich vermute, sie werden Nachforschungen im Verborgenen anstellen, möglicherweise ein paar von uns umbringen, wie sie es meistens zu tun pflegen, und danach wieder verschwinden.«
    »Wissen wir denn, wo Elben stecken?« Der Magistrat klang unsicher.
    Firûsha lächelte freudig.
    »Stellst du diese Frage allen Ernstes?«, fuhr ihn Trowain an.
    »Was tun wir denn, wenn die Schwarzaugen anfangen, unsere Einwohner in großem Maße umzubringen oder doch Feuer zu legen oder … was weiß ich? Vielleicht lassen sie einen Felsen auf uns stürzen«, verteidigte sich Münzler. »Wollen wir für die Elben sterben oder geben wir den Albae einen Hinweis, wenn sie zu grausam zu unseren Bewohnern sind?«
    Der Hauptmann blieb vor dem Magistrat stehen. »Hast du jemals von Dankbarkeit gehört, sobald von Schwarzaugen und ihren Taten gesprochen wird?«
    »Nein«, räumte Münzler ein.
    »Und was denkst du, was die Aklán unternehmen wird, wenn wir ihr erst nach einiger Zeit gestehen, was wir wissen?«
    »Uns umbringen«, flüsterte er ängstlich und setzte sich. »Sollten wir ihr dann vielleicht nicht gleich …«
    »Wir schweigen und warten ab«, unterbrach ihn der Bürgermeister hustend. »Noch haben wir uns nichts vorzuwerfen, denn sie fragten uns nicht nach dem Verbleib von Elben.«
    »Und wenn doch?«, ließ Münzler nicht locker. »Oh, nun leide ich grässliche Angst! Wir sollten sofort zu ihr gehen und es ihr sagen!«
    Das musst du nicht. Firûsha nahm sich vor, ihn auf dem Rückweg abzupassen und zu befragen. Es würde nicht lange dauern, und es sprudelte aus ihm wie aus einem Geysir. Ein bisschen Furcht, ein paar leichte, schmerzhafte Schnitte …
    Im Zimmer herrschte Stille. Die drei Barbaren dachten anscheinend nach, was sie im schlimmsten Fall unternahmen.
    »Ich werde die Truppen bereit machen«, verkündete Trowain nachdenklich.
    »Seid ihr verrückt?«, schrie der Magistrat mit schriller Stimme »Was glaubt ihr, was wir gegen die Schwarzaugen ausrichten? Außerdem wittern sie den Verrat sofort.«
    »Ich werde behaupten, es sei wegen des Kordrion«, hielt der Hauptmann dagegen. »Ich bin bereit, den Kampf aufzunehmen.«
    Doch du wirst ihn niemals gewinnen, dachte Firûsha.
    »Bürgermeister! Du musst den Wahnsinn aufhalten. Die Schwarzaugen … sie werden Güldenwand in Schutt und Asche legen! Es muss nur einer von ihnen entkommen und sich nach Dsôn Bhará durchschlagen, und wir sind verloren!« Münzler war nicht mehr zu beruhigen.
    Haugar wollte etwas erwidern, doch ein Hustenanfall erstickte seine Worte. Es dauerte lange, bis er zu Luft kam. »Bereite die Garde vor, aber zum Kampf wird es erst kommen, wenn die Albae ihn beginnen«, mahnte er. »Die Gewalt darf nicht von uns ausgehen.«
    »Als ob das einen Unterschied macht.« Trowain schien nicht einverstanden zu sein. »Ohne Überraschung wird es schwer werden, gegen sie zu bestehen.«
    »Ich fordere, dass wir noch in dieser Nacht zur Aklán gehen und ihr sagen, was wir wissen«, beharrte Münzler. »Was scheren uns die Elben? Wir leben hier, wir haben unsere Kinder hier!«
    »Du hast keine Kinder«, verbesserte ihn der Hauptmann verächtlich. »Ich bin bereit, mein Leben und das meiner Söhne aufs Spiel zu setzen. Du hingegen bist nur feige.«
    Firûsha musste das Lachen unterdrücken. Wie recht er hat.
    »Genug mit euch beiden. Warten wir den Sonnenaufgang ab«, schaltete sich der Bürgermeister ein. »Wenn sie uns nach den Elben fragen, werden wir ihnen sagen, dass wir nichts wissen. Sollten die Schwarzaugen daraufhin beginnen, Menschen zu töten, leisten wir Widerstand. So entscheide ich.«
    Die beiden anderen stimmten zu, doch sie waren nicht glücklich damit. Der eine hätte gerne alles gestanden, der andere sofort losgeschlagen.
    Firûsha sah, wie sich die Versammlung auflöste und die Männer nacheinander aufbrachen.
    Sie folgte Magistrat Münzler hoch oben über seinem Kopf von Dach zu Dach. Der Barbar war von einfacher Statur und in teure Gewänder gehüllt.
    Er schien ein Kaufmann zu sein, der Schmuck an seinen Fingern und um seinen Hals zumindest legte Reichtum nahe. Gold, Silber und Edelsteine blinkten im Schein der Gestirne auf. Die Garde von Güldenwand musste so zuverlässig sein, dass sich ein Mann mit solcherlei Geschmeide ohne Angst durch die dunklen Straßen bewegen

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