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Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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den Namen zusammen und ging matt lächelnd zu seinen Geschwistern. Er fühlte sich besser, weil sie ihm vermittelten, nicht länger in ihrer Schuld zu stehen.
    Er hakte sich bei ihnen ein, und gemeinsam gingen sie die Stufen hinauf in den Palast.
    Es stimmt. Die Zhadár sind bald schon mehr als nur ein Hirngespinst, dachte er zufrieden. Und ich werde dafür sorgen, dass sie mir gehorchen. Er fiel in die ansteckende Heiterkeit von Firûsha mit ein, die eben über eine Bemerkung von Tirîgon zum erstochenen Unterirdischen lachte. Am besten nur mir.

Der Wind dreht
    auf Endlichkeit.
    Harsch und klingenkühl
    weht er über die leeren Felder
    und tötet,
    was nicht weilt in sicherem Zuhause.
    Krähen ziehen mit ihm,
    wissen sich sicher vor seiner Macht
    und singen
    mit rauer Stimme
    das Lied des Vergehens.

Die Ode an die Zehn
    (unbearbeitet, unvollendet, mangels Nachricht)
    »Hinauf, in die Welt des Eises,
    wider Felsgestein und Bergesmacht!
    Dem Feinde nach,
    mit Tions schwarzhartem Herz
    und Inàstes tödlicher Anmut.
    Doch der Felsen Zorn
    erdrückte das erste Leben.
    Hinterhalt half gegen Tapferkeit,
    der erste Sieg ward teuer bezahlt.
    Die Leben schwanden.
    Der Wille ungebrochen,
    von Hass gestärkt
    Schonungslos gegen sich,
    geeint und einig:
    Die Elben mussten fallen!
    Tapferkeit, Ehre und
    Zusammenhalt.
    Das zeichnete die Zehn aus.
    Ihr Edelmut
    ließ sie sich opfern,
    einer für den anderen,
    damit der Bessere überlebte.
    Um den Feind zu stellen,
    und töteten furchtlos
    jegliches Scheusal.
    Nichts vermochte
    die Zehn zu entzweien.
    Ihr Lohn w ar
    der Tod, der ihren Namen trug.
    Elb um Elb fiel,
    ihr Blut tränkte den Schnee.
    D ie Zehn er rangen
    einen großen Sieg,
    und verloren dabei nicht ein Leben.
    Und als …
    Wahrlich, ich bin auch nicht zufrieden mit der bisherigen Ode.
    Ihr fehlt es an allem!
    Ich hätte zu gerne vollendet, was ich begann, oder umgeschrieben, um die Ode dem anzupassen, was man mir berichtete, aber ich konnte den Weg der Zehn nur bis nach Güldenwand aufdecken.
    Danach ist es, nun, meiner dichterischen Freiheit anheimgestellt, ihre Taten zu besingen, die sie für die Dsôn Aklán vollbrachten.
    Ich nehme an, dass es sich so zutrug, bis ich anderes höre …

    »Hinauf, in die Welt des Eises,
    wider Felsgestein und Bergesmacht.
    Zogen sie los, dem Feinde nach,
    mit Tions schwarzhartem Herz
    und Inàstes tödlicher Anmut.«
    Tark Draan (Geborgenes Land), nordwestlich von Dsôn Bhará, 5434. Teil der Unendlichkeit (6310. Sonnenzyklus), Frühling
    »Da drüben ist ein Gehöft«, rief Artâgon nach hinten über die Schulter. »Da finden wir, was wir brauchen.« Er lenkte den Nachtmahr hinunter von dem steinigen Pfad, auf dem er und seine Truppe mit einigem Abstand hintereinander ritten. Der Atem der Rappen ging schwer, sie waren die Höhe nicht gewohnt, und auch den Albae bereitete das Luftholen allmählich Schwierigkeiten. Dabei sind wir noch weit vom Gipfel entfernt.
    Die neun Kriegerinnen und Krieger folgten ihm über die Wiese mit dem langen Gras, das im eisigen Wind wogte wie ein fahlgrünes Meer.
    Keine hundert Schritte oberhalb lag Schnee, und er türmte sich weiter auf, je länger sie dem Pfad folgten, wie Artâgon bemerkte.
    Nützen uns die Nachtmahre dann noch? Die Tiere ernährten sich überwiegend von Fleisch, sehr viel Fleisch, und das würden sie in den nächsten Momenten der Unendlichkeit sicherlich nicht erjagen. Hungrige Nachtmahre konnten durchaus zur Gefahr werden.
    »Was fertigen Barbaren an, das uns diente?«, rätselte Ôdaras laut.
    »Sie haben Fleisch an den Knochen«, erwiderte Artâgon. »Das dient schon mal unseren Nachtmahren.«
    Die Veteraninnen und Veteranen lachten leise.
    Der Benàmoi beabsichtigte, die Truppe mit Fellen, Pelzen, Seilen und weiteren Ausrüstungsgegenständen einzudecken, die man benötigte, wenn man hoch in die Berge stieg.
    Er gehörte neben Modôia und Phasâlor zu denjenigen, welche in Dsôn Sòmran gelebt hatten und ein wenig um die Tücken der Gebirge wussten, was sie aber nicht zu erfahrenen Kletterern machte.
    Mit seinen einundvierzig Teilen der Unendlichkeit war Artâgon der Älteste der Einheit, die sich auf Geheiß der Dsôn Aklán Firûsha auf den Weg gemacht hatte. Sie hatten die Barbarenstadt Güldenwand lange hinter sich gelassen und ritten den Pfad zur Spitze der Zackenkrone hinauf, der voller Geröll war und tückische Abbruchkanten aufwies.
    Ihre Mission hatte zwei Ziele: die Gruppe Elben zu verfolgen und zu töten sowie

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