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Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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wahre Bücherhorte!
    Es mag Euch unvorstellbar erscheinen, aber sie versuchen sich in Philosophie, in Poesie und Gesang.
    Ich glaube, es ist eine von uns unterschätzte Rasse.
    Wir sollten versuchen, sie besser kennen zu lernen, um sie auf unsere Seite zu ziehen. Wir würden Zeit und Leben sparen.
              
    Geschätzte Morana,
    zu Tark Draan ist alles gesagt: Wir werden es unterwerfen.
    Mit allem, was darin lebt.
    Die Pakte mit den Barbaren dienen alleine strategischen Zwecken und sind nicht von Dauer.
    Für unser Volk standen die Barbaren stets auf der gleichen Stufe wie die übrigen Bestien und Scheusale.
    Sie mögen weniger stinken, und ihr Anblick mag erträglicher als der eines Óarcos sein, doch niemals werden sie sich aus dem Sklaventum herausbegeben, in dem wir sie zu Recht halten.
    Es ist nicht erwiesen, dass sie etwas Vergleichbares wie eine Seele besitzen.
    Sicherlich vermag der Dämon ihre Toten zurückzuholen wie einen Unterirdischen oder einen Óarco, aber auch wenn wir den Begriff Seele benutzen, bedeutet dies nicht, dass sie eine haben.
    Mein Bruder und ich sind der gleichen Auffassung: dass wir mit den Barbaren nichts anderes anfangen sollten, als sie zu nutzen, um Schnitzereien oder Knochenperlen daraus zu machen.
    Nun eile und diene den Unauslöschlichen, damit dir unser Segen sicher ist.
              
    Verehrte göttliche Nagsar Inàste,
    erneut erreichen Euch meine Aufzeichnungen. Verzeiht, dass es dieses Mal länger dauerte, doch ich reiste lange umher.
    Was die Barbaren angeht: Ihr liegt falsch.
    Es geht mir nicht einmal darum, ob sie eine Seele haben oder nicht.
    Es ist einerlei.
    Ich beschäftigte mich eingehend mit mehreren von ihnen, bis sie mein Vertrauen fassten. Ich lebte eine Zeit lang in ihrer Mitte, studierte sie und stellte fest, dass ihre Denkweise wesentlich umfassender sein kann als vermutet.
    Das trifft nicht auf alle Barbaren zu, doch die Schlausten von ihnen können es an Verstand mit uns aufnehmen. Das sollten wir bedenken.
    Sie sind sehr auf ihre Familien bedacht, sie handeln überwiegend aus dem Gefühl heraus und weniger mit dem Verstand, was anfangs die Vermutung nahelegte, sie seien dumm.
    Das sind sie nicht.
    Bitte lasst mich sie näher in Augenschein nehmen.
              
    Morana,
    Deine Worte irritieren und erzürnen mich!
    Mein Bruder und ich verlangen Deine sofortige Anwesenheit in Dsôn, damit wir über Deine Anmaßung sprechen und entscheiden, welche Strafe Dich trifft.
    Du wirst Deine Reise sofort einstellen und zurückkehren.
    Auch ist es Dir untersagt, Dich weiterhin den Barbaren zu nähern.
              
    Verehrte göttliche Nagsar Inàste,
    verzeiht mir, doch ich werde nicht in die Hauptstadt kommen.
    Es widerstrebt mir, mich für etwas bestrafen zu lassen, was in meinen Augen kein Vergehen ist. Ich sehe mich als Erkunderin, so wie Carmondai in Tark Draan umherreist und zeichnet und seine Eindrücke festhält.
    Dass ich meinen Schwerpunkt auf die von Euch zu Unrecht im falschen Licht betrachteten Barbaren setze, lasse ich mir nicht vorwerfen.
              
    Morana,
    mein Bruder und ich geben Dir die Gelegenheit, die allerletzte Gelegenheit, zu uns nach Dsôn zu kommen und Dich vor uns auf den Boden zu werfen, damit Du um Verzeihung bitten kannst.
    All Deine Verdienste, all das Erreichte werden zu Staub zerfallen, solltest Du Dich widersetzen. Carmondai wird Deinen Namen aus allen Aufzeichnungen tilgen, es wird Dich niemals gegeben haben, und somit bist Du in die Endlichkeit gegangen.
    Soll dies Dein Schicksal sein?
              
    Verehrte göttliche Nagsar Inàste,
    so tilgt mich.
              
    Ab diesem Splitter der Unendlichkeit besitzt Du keinen Namen mehr.
    Es gab Dich niemals und wird Dich niemals geben.
    Sollten unsere Krieger auf Dich treffen, werden sie Dich als Barbarin betrachten und töten.
    Hiermit verfluchen wir Dich, Namenlose!
    Mögest Du an einer Krankheit jämmerlich eingehen, die Dir Deine geliebten Barbaren gaben, und möge Deine Unendlichkeit vergeudet sein.

Die Unverstandene
    Manch einer mag sich an die Schlussworte meines Epos’ »Die Helden von Tark Draan« erinnern: Ich umriss darin etliche Schicksale, ohne auf die Besonderheiten und Feinheiten jener Persönlichkeiten einzugehen, doch holte ich dieses Versäumnis mit Geschichten in den Vergessenen Schriften nach, von Arviû bis Horgàta.
    Doch bei keiner Albin tat ich mir so schwer wie bei ihr.
    Ich nenne sie »die

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