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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Städte, um die letzten Albae auszumerzen.
    Beinahe hätte ihn das schlechte Gewissen gepackt, scheinbar harmlos gewordene Reiche auszulöschen. Aber das Verhalten, die Intrigen, die Schnelligkeit, mit der in den Krieg gezogen wurde, brachten die beruhigende Erkenntnis, dass sich die Albae in Ishím Voróo nicht in dem Maße veränderten, dass es Gnade rechtfertigte. Vor allem nicht in Hinblick auf ihre magische Macht.
    Die zehnköpfige Truppe eilte unter Aiphatòns Führung durch das Dickicht.
    Es roch nach Fäulnis, wenn der Wind vom Sumpf her zu ihnen wehte. Lediglich entlang des Flusses war die Luft atembar, ohne dass sich der Magen hob.
    Mückenschwärme wurden zu ihren steten Begleitern, ließen sich auf der Haut nieder und stachen sie, um an ihr Blut zu gelangen. Es schmerzte, als sonderten sie Gift ab. Die Stichstellen schwollen an und färbten sich rot.
    Wir müssten bald an der ersten Biegung sein. Aiphatòn dachte gar nicht daran, seine Geschwindigkeit zu drosseln, so sehr er Ávoleï aus den Augenwinkeln auch gestikulieren sah.
    Er genoss es, dass das schmerzhafte Kribbeln nachließ. Tatsächlich schienen Magiefelder der Grund für seine Qualen zu sein, die auch die Herrscherin und alle anderen Albae aus Tark Draan erduldeten. Seit zweihundert Zyklen. Er kam nicht umhin, ihre Beherrschung zu bewundern.
    »Die Kommandantin will, dass wir zugleich dort ankommen«, flüsterte ein Soldat hinter ihm wütend. »Macht langsamer, hört Ihr nicht?«
    Ansatzlos blieb er stehen, packte den aufmüpfigen Krieger mit dem Panzerhandschuh an der Kehle, um ihn anzuheben und auf den Boden zu drücken.
    »Ich«, raunte er gefährlich, »führe euch an. Und ihr tut, was ich euch sage. Wage es noch einmal, mich belehren zu wollen, und du landest im Treibsand.« Er zog ihn am Hals auf die Beine, gab ihn frei und wandte sich um.
    Aiphatòn nahm das Laufen wieder auf, schneller als zuvor, um die verlorene Zeit aufzuholen, welche die Maßregelung gekostet hatte.
    Dieses Mal gab es kein Murren, nur das röchelnde Husten des Soldaten.
    Die Biegung erschien vor ihnen.
    Das Petroleumlager war geschickt verborgen. Aiphatòn sah weder die Fässer noch die Truppen aus Dâkiòn, die darauf achtgaben, um sie bei Sichtung der Flotte zu zerschlagen und den Fluss in Brand zu stecken.
    Er befahl seinen Kriegern zu kriechen, um sich ungesehen und ungehört zu nähern. »Ich gehe voraus.«
    Aiphatòn wählte jedoch einen anderen Weg: Lautlos glitt er ins Wasser und hangelte sich an Wurzeln den Strom hinauf, der angenehm warm war und das Jucken der Stiche linderte. Seine Panzerplatten waren leicht genug, dass er nicht Gefahr lief, steingleich auf den Grund zu sinken.
    Erst in dieser Position, mit den Augen flach über dem dahinfließenden Tronjor, machte er auf der gegenüberliegenden Seite im steilen Ufer die kleine Einbuchtung aus, die unter herabhängenden Farnen, Wurzeln und Büschen verborgen lag. Sie haben einen alten Wasserrattenbau ausgegraben und erweitert.
    Darin erkannte er deutliche Bewegungen.
    Aiphatòn ließ seine Blicke die Böschung entlangwandern, um Ávoleï zu entdecken.
    Die Elbin bewegte sich zwar auf das Versteck zu, würde es aber oberhalb passieren.
    Sie wird sie verfehlen und warnen! Er musste handeln. Aiphatòn tat einen langen Atemzug, dann ließ er sich absinken und stieß sich nach vorne ab.
    Er glitt unter der Oberfläche dahin. Das Tauchen gelang aufgrund des erhöhten Gewichts durch das Metall an seinem Leib recht einfach.
    Die Strömung erfasste ihn, doch er behauptete sich gegen den Druck und das gefährliche Ziehen und erreichte die andere Seite des Tronjor.
    Behutsam hob er den Kopf aus dem Wasser.
    Die Einbuchtung lag nur zehn Schritt aufwärts, der Fluss hatte ihn leicht abgetrieben.
    Schnell hangelte er sich am Böschungsbewuchs voran, kam der Höhle immer näher, aus der er eine leise Unterhaltung vernahm, die sich um die verzögerte Ablösung drehte.
    Dann verstummten die Krieger aus Dâkiòn, während sich Aiphatòn geschickt bis an die Öffnung herantastete. Dass sich das Wasser leise plätschernd an seiner Brust brach, weckte keinerlei Aufmerksamkeit.
    Das sanfte Klirren, das aus der Einbuchtung drang, hingegen schon.
    Aiphatòn spähte hinein und sah zehn Gerüstete lauschend in der geräumigen Höhle sitzen; vor ihnen baumelten vier Schnürchen mit Glöckchen aus der abgestützten Decke, die allesamt tanzten. Stolperfäden. Ávoleï und ihre Gruppe hatten den Alarm ausgelöst.
    Aiphatòn verfolgte,

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