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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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zu seiner Verwunderung nicht gegen seine Zärtlichkeit, sie atmete schneller.
    Aiphatòn gab sie frei.
    Sie blitzte ihn wütend und verwirrt an. »Was sollte das?«
    »Nur ein Vorgeschmack auf den Gefallen, den ich von dir einfordern werde.« Er ging an die Böschung und winkte seinen Kriegern auf der anderen Seite. »Du erinnerst dich? Wer zuerst Dâkiòn erreicht?«
    Die staunenden Blicke, die ihm die Truppe zuwarf, sagten ihm deutlich, dass sie den Kuss verfolgt hatten.
    Ausgezeichnet. Es wird Gerede geben, und dann dauert es nicht mehr lange, bis man ihr nicht mehr vertraut. Das sorgt für eine Schwächung des Heeres. Und Ôdaiòn darf mich noch mehr hassen, da ich scheinbar zum Nebenbuhler werde. »Eine Ablösung ist auf dem Weg hierher«, sagte er zu Ávoleï und drehte sich zur verwunderten Elbin um. »Wir sollten uns beeilen und sie abfangen.«
    Sie schien ihre Überraschung noch nicht überwunden zu haben. Stumm nickte sie.
    »Stoßen wir zu meiner Abteilung.« Er nahm Anlauf und sprang bis in die Mitte des Tronjor, um die restlichen Schritte zum Ufer zu schwimmen.
    Auch wenn Aiphatòn den Kuss zunächst nicht besonders genossen hatte, fühlte er Ávoleïs Lippen noch immer auf seinem Mund.
    Von der Abneigung war nichts, aber auch gar nichts mehr zu spüren.
    Das war wiederum nicht vorherzusehen gewesen.

    Tark Draan, Menschenreich Gauragar, Aichenburg, 5452.   Teil der Unendlichkeit (6491.   Sonnenzyklus), Herbst
    Wenn ich ein Assassine wäre, würde ich mich dort auf die Lauer legen. Carmondai kauerte sich auf das Dach, auf das ihn Carâhnios in der Nacht gejagt hatte, und sah zum Elria-Tempel, auf den die breite Straße zuführte, bevor sie einen Knick nach Westen machte. Die Schussbahn ist frei, die Entfernung nicht zu groß. Er könnte viermal schießen, bevor ein Leibwächter zu reagieren vermag.
    Die junge Königin würde diesen Weg für ihren Einzug nach Aichenburg wählen, wenn er die Vielzahl der aufgeschlagenen Stände entlang des Weges richtig deutete.
    Die kleine Stadt sah aus wie viele andere, mit ihren allerhöchstens dreigeschossigen Fachwerkhäusern – mit Ausnahme des Gebäudes des Bürgermeisters und der Tempel – und bunt bemalten Fassaden, den meist braunen oder weißen Fensterläden und den einfachen roten Tondachziegeln.
    Beschaulich war das Wort, das Carmondai in den Sinn kam, was beschönigend für langweilig stand. Die Barbaren lassen die Kunst nach wie vor nicht in ihre Leben, ihre Straßen und auf die Plätze.
    Wo sich der Zhadár herumtrieb, wusste er einmal mehr nicht.
    Carâhnios hatte sich bei ihrer Ankunft sogleich abgesetzt und ihm befohlen, sich in den Schatten auf den Dächern aufzuhalten, um den Überblick zu behalten. Der Unterirdische würde schon beizeiten auf sich aufmerksam machen. Niemand sollte etwas von ihrer Ankunft in Aichenburg wissen, denn das würde Votòlor aufschrecken und davon abhalten, seine Mission fortzuführen.
    Dass der sichere Tod in jeder Ecke lauern konnte, ahnten die vorfreudigen Bewohner nicht. Leinen waren über die Straßen gespannt worden, Banner mit Begrüßungssprüchen zu Ehren der Ido prangten in großen Lettern darauf. Die Stimmung in den Gassen und Straßen war gut, die Wimpel mit dem Banner von Gauragar wehten im kühlen Herbstwind. Die Farbenpracht der Wälder schien sich in Aichenburg widerzuspiegeln.
    Carmondai robbte an den Kamin heran, aus dem weißgrauer Rauch quoll und ihn zusätzlich verbarg. Das Husten unterdrückte er, das Zeichnen gelang trotz geröteter Augen recht anständig. Dafür hatte ihm Carâhnios sogar die Fesseln abgenommen, natürlich verbunden mit der Drohung, ihn jederzeit aufspüren zu können. Wenigstens sieht sein Plan dieses Mal nicht vor, dass ich diese Flasche halten muss. Zuschauen, abwarten, aufzeichnen.
    Er war gespannt, welche Vorstellung Carâhnios vor den Augen der Gauragarer ablieferte. Die Kunde von der Existenz der Zhadár hatte die Runde gemacht. Aber es förderte nicht unbedingt den guten Ruf, von Albaezauber und Tränken zum Schlechten verändert worden zu sein. Da würde alle Aufopferung nichts helfen.
    Carmondai schaute sich unentwegt um, erfasste Kleinigkeiten und brachte sie zu Papier, von den Zeltbuden über die Händler mit den Bauchläden bis hin zu den Garküchen.
    Musikanten probten auf dem kleinen Platz zum fünften Male ihre Melodie, die in seinen Ohren mit gestimmten Instrumenten besser geklungen hätte. Kleine Kinder erhielten Körbe, in denen buntes Laub und die letzten

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