Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
schützt dich, sei er aus Stahl oder Magie.« Aiphatòn setzte seine Magie ein, zog den Speer eine halbe Armlänge zurück und rammte die runengleißende Waffe gegen ihren ungeschützten Hals. Dieses Mal gehst du in die Endlichkeit.
    Irïanora bewegte sich nicht und sah der Waffe unerwartet aufrecht entgegen.
    Wieder kam die rasiermesserscharfe und sonst zuverlässige Klinge nicht weiter als bis an ihre verdreckte Haut. So sehr Aiphatòn Magie wirkte, sich mit beiden Füßen in den Boden stemmte, um die Spitze in sie zu zwingen, es bewirkte nichts.
    »Nimm deine Waffe runter«, sprach die Albin schließlich freundlich zu ihm. »Du kannst mich nicht töten. Dein Unterbewusstsein weigert sich.«
    Aiphatòn senkte den Speer. Wie kann das sein? Das Kribbeln in ihm nahm zu und wurde schmerzhaft wie auf Elhàtor und Dâkiòn. Die Pein fraß sich von der Stelle, wo ihn der Cîanoi berührte hatte, seinen Arm die Schulter hinauf. Aber die Botoikerin, er wandte den Kopf zu ihrer Leiche, ist doch tot.
    »Du bist so leicht zu täuschen«, wiederholte Irïanora die Worte, die Fa’losôi vor ihrem Sterben gehaucht hatte. »Und was schließt du daraus?«
    »Sie lehrte dich ihre Macht.« Aiphatòn hätte gerne etwas gegen das Brennen unternommen, das seinen Hals und den Nacken hinaufkroch. »Du hast mir gerade doppelt bewiesen, dass kein Alb am Leben bleiben sollte.« Was kann ich tun? Sobald er auf seine Magie zugriff, wurden die Qualen schlimmer. Der Speer schien schwer wie tausend Steine, sobald er daran dachte, die Albin zu töten.
    »Das wäre eine Erklärung.« Irïanora lächelte nachsichtig. »Dass du nicht auf die andere kommst, spricht für mich.«
    Nodûcor sah nach wie vor auf die Leiche des Cîanoi, als gäbe es die übrigen zwei Albae nicht.
    Das Ghaist mit dem eingekerbten Kupferhelm ging langsam nach vorne und blieb neben der Albin stehen.
    »Dann ist es kein Ghaist?« Aiphatòn rechnete damit, dass es den Kopfschutz abzog und darunter ein weiterer Botoiker zum Vorschein kam.
    Aber es blieb stehen, während der weiße Dunst sachte aus den Schlitzen drang und nach oben stieg.
    »Erkläre es mir.« Seine Sicht wurde unscharf.
    Irïanora hob den rechten Arm, der Zeigefinger deutete auf das Wesen. » Ich bin Fa’losôi Nhatai. Das, was du und Kôr’losôi und Saî’losôi für ein Ghaist gehalten habt, ist in Wahrheit die Puppenspielerin. Und ich kontrolliere die Albin sowie die Windstimme.«
    Aiphatòn wurde übel, Schwindel erfasste ihn. »Aber ich … Wieso hast du mich die Botoikerin töten lassen?« Seine Augen spielten ihm neuerliche Streiche. Das Antlitz von Ávoleï flackerte unvermittelt über Irïanoras Zügen auf, als versuchte die junge Elbin, aus der Endlichkeit gegen die Magie anzukämpfen.
    »Zum einen war sie keine echte Botoikerin, sondern lediglich eine Frau, die mir ähnelte, als ich noch als Mensch lebte. Zum anderen ging der Einsturz des Turmes nicht spurlos an ihr vorüber. Sie wäre ohnehin bald gestorben. Ich brauchte sie nicht mehr. Als ich merkte, dass du resistenter gegen meine Beeinflussungszauber bist als jeder Alb und sogar deutlich mehr als die Elbinnen, wollte ich herausfinden, wie weit diese Freiheit geht.« Irïanora senkte den Arm. » Nun weiß ich es. Und ich traf Vorsorge.«
    Das Brennen hatte Aiphatòns Nacken vollständig erklommen und sickerte in seinen Schädel, von dort in seinen Verstand – und wandelte sich allmählich zu einem warmen, schönen Gefühl. Er schauderte.
    Er fand Irïanora zusehends ansprechender und hinreißender. Wieso fiel mir ihre Unvergleichlichkeit nicht früher auf? Als er die Lider seiner brennenden Augen schloss und nach zwei Herzschlägen hob, stand sie dicht vor ihm. »Wieso bist du zum Ghaist geworden?«
    »Das ist wirklich die Schuld von Sinthoras und Caphalor. Sie sorgten dafür, dass mir die Erschaffung eines Ghaist misslang. Mein Körper verging und meine Seele landete mit Tausenden anderen in diesem Geschöpf.« Irïanora lachte. »Meine eigene Familie warf mich ins Moor, weil sie mit diesem scheinbar fehlerhaften Ghaist nichts anfangen konnten. Mir gelang es, die Kontrolle über diese tobenden Seelen zu übernehmen und mich zu befreien. Aber das ist keine Geschichte, an die ich gerne erinnert werde.« Sie legte ihm den Unterarm auf die Schulter, ihre Finger berührten seinen Nacken und streichelten ihn zärtlich. »Zeit kann so lang sein und doch rasch vergehen, wenn man Triumphe feiert.«
    Wundervoll! Er blickte auf ihren sanft

Weitere Kostenlose Bücher