Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
nicht der Sinn nach einer festen Bindung.« Leïóva nickte ihr zu und ging zur Tür. »Ich richte ihr die Grüße aus.«
    »Meinen Dank.« Modôia stützte die Ellbogen auf den Tisch und verschränkte die Finger, sah zu, wie ihre Freundin hinausschritt, dann wandte sie den Kopf zum Fenster.
    Ihre Überlegungen kehrten zu Shôtoràs und den beiden Nachrichten zurück, während sie die Wellen und deren schäumende Kronen beobachtete. Das Rätsel wird sich lösen lassen.

    Tark Draan, Dsôn Bhará (einstiges Elbenreich Lesinteïl), Dsôn, 5452.   Teil der Unendlichkeit (6491.   Sonnenzyklus), Frühsommer
    Carmondai erwachte und fand seine Hände in Eisenschellen. Schon wieder zum Gefangenen geworden. Er setzte sich auf.
    Man hatte ihm Rüstung und Kleider bis auf den Unterleibswickel ausgezogen, vom Fußring führte eine Kette zu einer zerstörten Skulptur mitten im Krater, an welche er angebunden war. Die Sonne brannte auf ihn nieder, seine Gesichtshaut spannte und fühlte sich heiß an. Durst war sein vordringlichstes Gefühl.
    Das ist die einfachste Art der Folter.
    »Schwarze Augen und rote Haut. Das sieht lustig aus.« Im Schatten eines Zeltes, mit einer Trinkflasche in der Hand, saß der schwarz gerüstete Unterirdische, der ihm das Leben gerettet hatte. »Du warst wirklich schon lange nicht mehr im Freien, so schnell, wie du verbrannt bist.«
    »Danke«, entgegnete Carmondai und kratzte sich getrocknetes Blut aus den Augenwinkeln.
    »Dafür, dass ich dich in der Sonne schmoren lasse?«
    »Für mein Leben.« Er konnte seine Haltung verändern, wie er wollte, er entkam den sengenden Strahlen nicht. Die rudimentären Reste des Kunstwerks halfen nicht.
    »Du hast ja gehört, was ich dafür verlange.« Der rätselhafte Zwerg nahm einen Schluck Wasser, und der Mund des Albs wurde beim Zusehen schlagartig noch trockener. »Wirst du es tun?«
    »Du bist ein Zhadár, der die Seiten wechselte«, stellte Carmondai fest und schirmte die Augen mit der Hand ab. Zwischen seinen Zähnen knirschte Staub. »Taten das alle von euch?«
    »Wir dienten den Drillingen niemals mit den Herzen. Auch die Begehrer warteten auf den Umlauf, an dem sie die Maske fallen lassen konnten wie alle Dritten, um die Albae zu vernichten.« Er trank erneut. »Ich nannte mich bis vor Kurzem Balodil. Und ja, ich bin der letzte Zhadár, erschaffen von den Albae. Und genau euch werde ich jagen, bis ich den Letzten aus seinem Versteck getrieben habe. Ich kenne sämtliche Geheimnisse, die ihr zu hüten glaubtet.«
    »Wie nennst du dich nun?«
    Der Unterirdische lachte böse. »Wie würdest du mich nennen?«
    »Es wäre wohl ein albischer Name.«
    »Er wäre wohl passend, zumal« – er sah an sich hinab – »ich noch meine alte Rüstung trage, wenn auch ohne die Runen der Aklán.« Er goss sich etwas Wasser über das zerfurchte, schwarze Gesicht. Die Tropfen perlten von dem dichten Bart ab und rannen auf den Harnisch. »Denke nach, Schreiber. Ich erzähle dir derweil, was du verpasst hast, als du da unten saßt und die Zeit ohne dich verstrich.«
    »Ihr habt meine Aufzeichnungen gerettet?«
    »Einiges, ja. Das Feuer hatte sich schon ausgebreitet. Die Funken, fürchte ich, tragen Schuld daran. Aber eine gute Idee, sich auf diese Weise aus der Zelle zu befreien.« Der Unterirdische sah zum Palast hinauf, von wo ein lautes Bersten ertönte. Kurz darauf erbebte die Erde leicht unter ihnen. »Das war der Turm«, erklärte er. »Reingekracht, mittenrein. Das war es.«
    Carmondai schluckte und hatte das Gefühl, dass seine Zunge anschwoll. »Was habt ihr vor?«
    Der Zhadár vollführte eine beschwichtigende Geste. »Eines nach dem anderen. Grob zusammengefasst verhält es sich so, dass das Geborgene Land von allen niederträchtigen Gefahren befreit ist, angefangen von euch bis zu Lot-Ionan, dem Kordrion und dem Drachen Lohasbrand. Zerschlagen und zertreten.« Er stampfte einmal auf. »Als die Aufstände gegen die Albae losbrachen, erschienen Ilahín und seine Gemahlin Fiëa, die sich tief in den Wäldern vor Aiphatòns Hatz verborgen hatten. Unter ihrer Führung marschierte ein Heer aus Menschen und Zwergen und Magiern, vernichtete weite Teile von Dsôn Bhará und ließ Phôseon Dwhamant ebenso nicht ungeschont, um ihm seinen alten, elbischen Namen Âlandur zurückzugeben. Die Menschen in diesen Gebieten sorgen dafür, dass nichts mehr an die Existenz der Albae erinnert.« Der Unterirdische schüttelte lockend die Wasserflasche, es plätscherte. »Habe ich noch

Weitere Kostenlose Bücher