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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und Kometen ihre Beratschlagung abgeschlossen hatten und sich
bereits beim Essen befanden. Die Reihen hatten sich nicht gelichtet.
    Polòtain
sah es als gutes Zeichen. »Verzeiht mir. Ich habe verpasst, zu welchem Ergebnis
ihr gelangt seid.« Er begab sich wieder ans Kopfende und erwartete stehend die
Entscheidung. »Also?«

    Tark Draan (Geborgenes
Land), im Grauen Gebirge, 4371. Teil der Unendlichkeit (5199. Sonnenzyklus),
Frühherbst
    Keuchend
arbeitete sich das Trio die Flanke des Gespaltenen Amboss hinauf, ein hoch
aufragender Berg, welcher den schier unendlichen Felsketten des Grauen Gebirges
westlich des Eingangs in das Reich der Fünften eine halbe Meile vorgelagert
war.
    Â»Vraccas,
so sagen die Zwerge, habe auf diesem Amboss die Berge in Form geschlagen und
ihn danach zerstört, damit kein anderer Gott ihn benutzen kann«, sagte die dick
eingepackte Frau. Die Worte kamen mit weißen Wölkchen aus ihrem Mund. »Er
scheint mir den Wanderern Warnung und Gruß zugleich sein zu wollen: Hier
beginnt das Reich der Zwerge, und wenn du nicht weißt, wohin du treten sollst,
dann kehre um und bleib auf dem Weg, den man dir durch das Gebirge zeigt.«
    Famenia
beugte sich nach vorn, die Arme in die Seiten gestützt, und schaute nach unten.
Durch den recht plattgestaltigen Berg verlief ein senkrechter Riss bis zu
seinem Grund, der ein schmales Tal schuf, durch das ein Pfad führte. Sie hatten
den kleinen Weg verlassen und erklommen die Wand, um einen besseren Überblick
zu haben. Famenias Lunge schmerzte ebenso wie ihre Beine, aber sie wollte sich
keine Blöße geben. Der Mann und die Frau, die sie begleiteten, waren wesentlich
älter und hielten sich besser als sie. »Das erscheint mir ebenso, ehrenwerte
Maga.«
    Nach
ihrer Flucht aus dem untergegangenen Reich der Fünften und vor dem Alb, der sie
in Halmengard angegriffen hatte, war sie zu Simīn dem Unterschätzten gereist,
einem guten Freund ihres Meisters. Simīn wiederum hatte unverzüglich bei Ortina
der Allgegenwärtigen vorgesprochen. Gemeinsam hatten sie beschlossen, sich
zuerst selbst ein Bild von der Lage zu machen, ehe sie die Könige
zusammenriefen.
    Famenia
hatte den Eindruck gehabt, dass eine besondere Sache in ihrem Bericht alle
außerordentlich aufgeschreckt hatte. Sie dagegen fand ihre Erlebnisse im
Gebirge und in Halmengard generell furchtbar. Sie musste Simīn und Ortina
begleiten, auch wenn sie das Unterfangen für Unfug hielt. Was
sollen zwei Magi und eine Famula allein gegen die Horden ausrichten? Wir
brauchen ein Heer! Wir sollten bei den Königen vorsprechen und sie aufrütteln.
    Schon
gar nicht verstand Famenia, warum sie sich den Gespaltenen Amboss
hinaufarbeiteten, auf dem es nichts gab außer schroffen Vorsprüngen und
zahlreichen Möglichkeiten, den Tod zu finden. Nicht einmal die Zwerge hatten
auf dem Berg einen Spähposten errichtet, weil er auch ihnen zu ungastlich
gewesen war.
    Â»Wir
haben es bald.« Simīn hielt sich an einem Stein fest und sah zurück. »Welch
schöner Anblick! Wir sind bestimmt achthundert Schritte über der Erde!«
    Famenia
verzichtete darauf, erneut nach unten zu schauen. Die Ungeduld brannte in ihr.
»Verzeiht, ehrenwerter Magus, aber was tun wir hier?« Sie schnaufte. »Ich bin
kein Steinbock und nicht dazu geboren, von Stein zu Stein zu hüpfen.«
    Ortina
lachte fröhlich. »Gleich wirst du es sehen.« Sie hangelte sich an einem
Felsvorsprung entlang und verschwand um die Ecke, Simīn folgte ihr.
    Â»Ihr
Götter«, murmelte Famenia und gab sich Mühe, den Anschluss nicht zu verlieren.
Dabei überlegte sie, was sie von dem Magus und der Maga wusste.
    Die
beiden zählten mehr als einhundert Zyklen und hatten einen guten Ruf bei den
Untertanen ihrer aneinandergrenzenden Zauberreiche Simīnia und Ortinaland. Er
widmete sich der Erforschung der menschlichen Sinne und wie man sie verbessern
konnte, wobei es vor allem darum ging, die Fähigkeiten der Menschen bei der
Jagd und den bäuerlichen Tätigkeiten zu optimieren. Simīn wollte ihnen das
Leben einfacher machen. Ortina hingegen experimentierte mit Geschwindigkeit,
damit schnelle Reisen auch ohne Pferd möglich waren. Angeblich vermochte sie,
Gegenstände zum Fliegen zu bringen, von Teppichen über Besen bis hin zu ganzen
Bänken und Kutschen.
    Wenn das wahr ist, warum laufen und klettern wir dann? Famenia
kam um den

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