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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Vorsprung herum und sah die beiden auf einem winzigen Vorsprung
stehen, von dem aus man den Eingang ins Zwergenreich hätte sehen können, wäre
er nicht viele Meilen entfernt gewesen.
    Â»Hierher!«,
rief Simīn.
    Famenia
hatte das Gefühl, dass jeder Schritt in dieser Höhe ihr letzter war. Der Wind
riss an ihrer Kleidung, Böen brachten sie mehrmals aus dem Gleichgewicht,
weswegen sie sich an der Wand abstützte. Es erschien ihr unendlich lange, bis
sie den Rand erreichte.
    Â»Jetzt
schau zum Eingang und berichte mir, was sich zugetragen hat.« Der Magus zeigte
nach vorn.
    Â»Aber
wie soll ich denn …« Sie spürte seinen Finger an ihrer rechten Schläfe, und mit
dem nächsten Lidschlag schien der Eingang zum Greifen nah. »Bei den Göttern!«,
entfuhr es ihr. Sie sah den Wehrgang, das Tor, den Weg …
    Â»Ein
kleiner Zauber, der die Augen wie die eines Raubvogels schärft, nichts
weiter.« Simīns Stimme verriet keinerlei Anstrengung. »Wir sehen so gut wie du.
Erzähle uns, was vorgefallen ist.«
    Famenia
berichtete erneut von ihrer Flucht, von den Óarcos, die sie entdeckt hatten,
von den falschen Elben und von den puppenhaften, ausgeweideten Zwergen, welche
die Angreifer auf den Mauern postiert hatten. Sie konnte die Nachbildungen auf
dem Wehrgang erkennen, die sich mechanisiert bewegten und nichts weiter als Hüllen
waren. Missbrauchte Tote.
    Â»Das
bedeutet, dass dieser Dämon seine Macht noch nicht entfaltet hat«, sagte
Ortina, als die Famula ihren Bericht beendet hatte. »Sonst bräuchten sie sich
die Mühe mit den Zwergenleichen nicht zu machen.«
    Â»Oder
es ist doch kein solcher Dämon.« Simīn nahm den
Finger von Famenias Schläfe, und sie sah nach einem Blinzeln wieder normal. Das
Tor war weit entfernt und klein. »Es gibt so viele Möglichkeiten.«
    Â»Ihr
wollt herausfinden, von welcher Art dieses Nebelwesen ist. Aus diesem Grund
sind wir hier!«, begriff die Famula. »Aber dazu müsstet Ihr ins Innere
vordringen und dort nach ihm suchen. Ich kann Euch nicht mit Gewissheit sagen,
wo es sich befindet …«
    Â»Du
hast uns gesagt, dass die Zwerge, mit denen du sprachst, von merkwürdigen
Begebenheiten berichteten, Kindchen«, fiel ihr Ortina in die Rede. »Wo genau
haben sich diese Dinge zugetragen?«
    Ist es das, was sie dermaßen beunruhigt hat? Diese
Gruselgeschichte? Famenia musste nachdenken, um sich an die genauen
Worte zu entsinnen. »Am Steinernen Torweg. Die Toten hätten sich erhoben, wenn
man ihnen nicht den Kopf von den Schultern abgetrennt hätte. Aber dieses
widernatürliche Geschehen habe sich zu ihrer Erleichterung auf den Bereich am
Durchgang des Torwegs beschränkt und sich nicht auf das gesamte Zwergenreich
ausgeweitet. Doch ob das stimmt, wage ich zu bezweifeln.« Sie versuchte sich zu
erinnern. »Ach ja, das Moos an den Wänden sei abgestorben und grau geworden.«
    Der
Magus und die Maga sahen sich an, als würden sie sich mittels ihrer Gedanken
miteinander verständigen, damit Famenia nichts davon mitbekam.
    SimÄ«n
zog den Schal um seinen Hals fester. »Demnach hat sich der Dämon nicht am
Vormarsch beteiligt. Sollte er das tun und diese unheilige Kraft im Geborgenen
Land entfalten wie am Torweg, hätten wir es mit Feinden zu schaffen, die erst
dann überwunden sind, wenn wir sie verbrennen.«
    Â»Oder
köpfen«, fügte Ortina hinzu.
    Â»Dann
… haben die Zwerge die Wahrheit gesagt? Ihr meint, der Dämon erweckt die Toten
tatsächlich wieder zum Leben?« Famenia erschrak zutiefst.
    Â»Mehr
oder weniger«, erklärte Simīn. »Er verändert das Land, die Eigenschaft der Erde
und der Wesen, die darauf leben. Nehme ich an. Ich müsste ihn näher erforschen.
Mit magischen Mitteln.«
    Famenia
tat sich schwer damit. »Solche fürchterlichen Wesen gibt es?« Ortina und Simīn
lachten. Es war nicht hämisch gemeint, aber es kränkte die Famula dennoch.»Ich kann nichts dafür, dass sich Jujulo nur wenig mit den
finsteren Mächten beschäftigte. Er war …«
    Â»â€¦
mehr von heiterem Gemüt, ich weiß«, sagte Ortina beschwichtigend und legte ihr
eine Hand an die Wange. »Ich weiß, Kindchen. Wir werden ihn in guter Erinnerung
behalten.«
    Â»Die
Frage, die sich uns stellt, ist: Wer kennt sich mit Dämonen aus?« Simīn machte
einen Schritt zurück

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