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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Zeigefinger einen Kreis, »kümmern uns um den Dämon.«
    Famenia
freute sich, dass er sie mit einbezog, auch wenn sie es nicht nach außen
zeigte. Damit mache ich Jujulo Ehre!
    Â»Ein
großes Heer werden sie niemals auf die Beine stellen, dafür hassen sich manche
der Könige zu sehr.« Ortina wirkte skeptisch. »Wir kennen die Denkweise der
Menschen: Der Süden des Geborgenen Landes wird sagen, dass ihn die Gefahr nicht
betrifft; das Seereich Wayeern hält sich ohnehin aus allem raus.«
    Â»Ãœbertragt
mir diese Aufgabe, ich bitte Euch«, bat Famenia. »Ich vermag am besten zu
schildern, was im Grauen Gebirge geschehen ist, und welche Ansammlung von
Monstrositäten sich dort versammelt hat, um gegen unsere Heimat zu ziehen. Und
von der Macht des Dämons kann ich ihnen eindringlich berichten.«
    SimÄ«n
nickte kurz entschlossen. »Dann ist es entschieden: Ich halte den Dämon auf,
Ortina sammelt die Unsrigen, und Famenia zieht los, um die Völker zu warnen und
sie dazu zu bringen, den gemeinsamen Kampf aufzunehmen, bevor es zu spät ist.
Mögen die Götter uns schützen!«
    Sie
reichten einander die Hände.
    Famenia
glaubte, so etwas wie ein Kribbeln durch das Leder ihrer Handschuhe zu spüren,
als würde Kraft durch sie fließen. Es war ein erhabener, unvergesslicher Moment
in ihrem Leben. Hoch oben, auf der Flanke des Gespaltenen Amboss, fühlte sie
sich zum ersten Mal als Maga. Noch ohne Beinamen. Aber den
erarbeite ich mir bald.
    Der
Wind blies kälter, biss eisig in die ungeschützten Stellen im Gesicht und
schien sie einfrieren zu wollen.
    Â»Zögern
wir nicht länger!«, sagte Ortina. »Das Böse wartet nicht auf uns. Jeder weiß,
was er zu …« Sie hustete, machte einen kleinen Schritt nach vorn und runzelte
die Stirn. Bei ihrem zweiten Husten sprühte ihr Blut aus dem Mund, dann fielen
die Lider herab.
    Zwischen
Simīn und Famenia sank sie nieder – ein langer, schwarzer Pfeilschaft ragt aus
ihrem Rücken! Ein zweites Geschoss sirrte heran, durchstieß von hinten ihren
Schädel, die lange Spitze trat an der Wange aus. Warm flog ihr Lebenssaft gegen
Famenia.
    Â»In
Deckung!« Simīn versetzte der wie gelähmten Famula einen Stoß gegen die Brust,
sodass sie rückwärtsstolperte. Ein dritter Pfeil sirrte knapp an ihrem Hals
vorbei und brach am Felsen.
    Von wo …? Sie sah zur anderen Hälfte des geteilten Bergs
und entdeckte einen Alb mit einem langen Bogen in der Hand. Im nächsten Moment
sprangen etliche Orks um ihn herum, die zu ihnen herüberglotzen, und vier davon
begannen sogleich mit dem Abstieg. Sie werden versuchen, uns
den Weg abzuschneiden!
    Der
Alb schoss erneut. Der Pfeil jagte trotz des starken Windes zielgenau heran.
    Famenia
versuchte, Simīn zu warnen, doch er hatte die Hände zu einem Zauber erhoben und
konnte nicht mitten in der Beschwörung abbrechen.
    Das
Geschoss schlug in seinen Hals, gleichzeitig erschien eine blauflammige Kugel
von der Größe eines Kuhkopfes zwischen Simīns Fingern und rauschte fauchend
hinüber zu den Feinden.
    Â»Meister!«
Famenia sprang zu ihm und fing den Fallenden auf, sodass er nicht noch in die
Tiefe stürzte. Der Pfeil hatte sich durch seine Kehle gebohrt, ohne die
Nackenwirbel zu durchschlagen. Die Augen des Magus waren weit aufgerissen, er
versuchte zu sprechen, aber der Pfeilschaft in seinem Hals machte es ihm
unmöglich.
    Von
der anderen Seite des Bergs her erklang ein lautes Donnern, wie vom Einschlag
eines Blitzes.
    Ein
hastiger Blick über die Schulter zeigte Famenia, dass dort, wo sich der Alb und
die Orks befunden hatten, blaues Feuer loderte. Es tanzte über den Stein und
schien von ihm zu zehren; die Gegner vergingen darin zu Asche oder rutschten
brennend in die Tiefe. Die tun uns nichts mehr.
    Sie
zog zuerst die blutige aufgesteckte Spitze vom Pfeilschaft und dann sehr
vorsichtig den Pfeil aus dem Hals des Magus. Danach konzentrierte sie sich auf
den einzigen Heilzauber, den ihr Jujulo beigebracht hatte. Simīns Lebenssaft
rann warm und heftig aus seiner Kehle.
    Das
Amulett auf ihrer Brust erwärmte sich und gab Energie frei. Das war eine
Besonderheit, denn magische Kraft ließ sich normalerweise nicht speichern, es
sei denn vom Körper eines Magus oder einer Maga selbst. Jujulo hatte sein Leben
lang geforscht, wie er sie in Legierungen bannen und bergen konnte. Sein Erfolg
kam Simīn

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