Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass
in den Windschatten. »Grok-Tmai der Grüblerische wäre für
mich die erste Wahl. Er spricht nie über seine Forschungen. Wer weiÃ, mit
welchen Mächten er herumexperimentiert.«
»Er
wäre der Falsche«, war Ortina überzeugt. »Er sinniert nur über sich und die
Welt und ist menschenscheu, aber er ist niemand, der die Gefahr sucht. Wir
sollten Hianna die Vollendete fragen. Sie tut so, als kümmerte sie sich allein
um ihre Schönheit, aber das nehme ich ihr nicht ab. Die allzu hübsche Maga
verbirgt ein Geheimnis.«
»Was
ist mit Fensa der Einfallsreichen?«, fragte Famenia. »Jujulo hielt groÃe Stücke
auf sie, obwohl sie sich mit der Aura des Mysteriösen umgibt â¦Â«
»Er
meinte ihre Fahne, Kindchen«, bemerkte Ortina trocken. »Sie hebt gern einen.
Man sagt, dass ihre Zauber am besten wirken, wenn sie zuvor eine Flasche Wein
geleert hat.«
Simīn
lachte leise.
»Oh«,
machte Famenia. Eine Säuferin. Na, wunderbar. »Dann
scheidet sie wohl eher aus.«
Der
Magus richtete den Blick erneut auf den weit entfernten Eingang. »Wie gehen wir
vor, Allgegenwärtige?«, fragte er leise. »Wir müssen verhindern, dass der Dämon
das Gebirge verlässt und zu den Truppen des Bösen stöÃt, sonst gibt es kaum
mehr ein Mittel, mit dem man die Unholde aufhalten kann.«
»Wir
brauchen die Zauberkunst aller, um ihn aufzuhalten. Daran, ihn zu vernichten,
wage ich nicht einmal zu denken.« Ortina sah Famenia an. »Es ist dein
Verdienst, dass wir von dieser Bedrohung überhaupt erfahren haben, Kindchen.«
Die
Famula schüttelte den Kopf. »Nein. Es war Jujulo, der mich zu den Zwergen
sandte.«
»Es
spricht für dich, dass du die Ehre nicht annehmen willst.« Simīn schenkte ihr
ein flüchtiges Lächeln. »Wir stellen dir frei, in wessen Lehre du dich begeben
möchtest. Jede Maga und jeder Magus des Geborgenen Landes wird dich bei sich
ohne Prüfung aufnehmen und dich zu Ende ausbilden. Du hast es mehr als
verdient.«
Jujulo hätte das nicht gewollt. Famenia verneigte sich.
»Mit Verlaub, ich möchte in die FuÃstapfen meines Meisters treten. Ich war
seine oberste Famula und stand kurz vor dem Abschluss.« Sie zog das Amulett
unter dem dicken Mantel hervor und hielt es ihnen hin. Darin war magische Kraft
gespeichert, die sie auch gegen den Alb eingesetzt hatte, um ihm zu entkommen.
»Er hat mich zu seiner Nachfolgerin bestimmt. Dass ich dieses Amt so früh würde
antreten müssen, damit konnte ich nicht rechnen.«
Simīn
und Ortina sahen sich verwundert an. »Das ist eine groÃe Bürde, die du auf dich
nimmst«, sagte die Maga bedächtig. »Du bist noch sehr jung.«
»Und
noch hat sich bei dir keine Charaktereigenschaft besonders herausgebildet, um
dir einen Zaubernamen zu verleihen«, fügte Simīn hinzu. »Aber etwas sagt mir,
dass dies in nicht allzu ferner Zukunft geschehen wird. Vielleicht wirst du die
Tapfere oder die Beherzte. Aber sicherlich nicht die Heitere oder die Lustige.«
Er zwinkerte ihr zu. »Wir werden das bei einer Versammlung besprechen.«
»So
lange wirst du hinnehmen müssen, dass ich dich Kindchen nenne.« Ortina lachte.
»Diese
Bezeichnung möchte ich lieber nicht als Beinamen«, gestand Famenia erleichtert.
Sie hatte befürchtet, aufgrund ihrer Jugend nicht als JujulosNachfolgerin akzeptiert zu werden. Ich
bin auf die Versammlung gespannt. »Was ist zu tun?«
Simīn
stellte einen Fuà auf einen kopfgroÃen Stein. »Ich gehe rein«, verkündete er.
»Ich werde einen Weg finden, ungesehen an den Scheusalen vorbeizukommen, und
meine Magie wird mir dabei helfen. Ich sichere den Ausgang und werde den Dämon
hoffentlich aufhalten können, wenn er sich entschlieÃt, im Geborgenen Land
einzufallen.« Er bemerkte die sorgenvollen Blicke der beiden Frauen. »Oh, ich
bin der Unterschätzte, nicht der Ãberschätzte. Mir ist bewusst, was ich zu
leisten vermag und was nicht. Ist der Dämon zu stark, ziehe ich mich zurück und
stoÃe wieder zu euch.« Er sah Ortina an. »Ihr beide benachrichtigt die anderen
und bringt sie am nördlichsten Punkt von Hiannorum zusammen. Sendet Boten zu
den Königen und Mächtigen des Geborgenen Landes. Sie müssen ein gemeinsames
Heer aufstellen und dafür jeden wehrfähigen Mann rekrutieren. Wir«, er
beschrieb mit dem
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