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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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nichts für uns«, murmelte er und wollte
seinen Stier wenden – als er sah, wie sich ein wolfsähnliches Tier aus dem
verdorrten Gras erhob. Es knurrte ihn an und kroch zum Wasser, trank davon,
würgte und verkrampfte sich, aber es hörte nicht auf, die schwarze Flüssigkeit
in sich aufzunehmen.
    Â»Ein
Sotgrîn.« Arganaï fand das Verhalten befremdlich. Er muss
krank sein.
    Der
Blick der tückischen schwarzen Augen des Raubtiers richtete sich abrupt auf
ihn, dann auf den Feuerstier. Wie Tinte rann das schwarze Wasser von den Lefzen
und tropfte ins Gras. Ein dunkles Grollen entstieg der Kehle, der kräftige
Körper spannte sich zum Angriff.
    Â»Ah,
da möchte jemand unser Fleisch kosten.« Arganaï klopfte dem Stier auf den
breiten Nacken. »Obacht, Worbîn. Gleich hat die Langeweile ein Ende.«
    Der
Sotgrîn spurtete los, drückte sich ab und warf sich mit einem lauten Knurren
gegen sie.
    Arganaï
lenkte seinen Stier durch leichten Schenkeldruck. Eine knappe Bewegung, und der
Bulle versetzte dem heranfliegenden Raubtier einen Stoß von oben mit einem Horn
und schmetterte es hart auf den Boden. Als der Sotgrîn benommen aufstand und
wieder mit weit geöffnetem Rachen angreifen wollte, sorgte Arganaï dafür, dass
ihm sein Stier mit einer blitzschnellen Kopfdrehung eines seiner Hörner
unterhalb des Halses in den Leib bohrte. Röchelnd, jaulend hing der Sotgrîn
über dem Boden, zappelte aufgespießt, während das Blut dunkelrot über sein Fell
sprudelte.
    Â»Fein
getan, Worbîn.« Der Alb hatte sich nicht einmal viel bewegt, sondern war
entspannt im Sattel sitzen geblieben. Neugierig betrachtete er den Todeskampf
des leidenden Räubers, dessen Widerstand mehr und mehr erlahmte; schließlich
hing er tot am Horn des Bullen, an dem sein Lebenssaft hinabrann.
    Arganaï
fand, dass das Blut an die brackige Brühe im Tümpel erinnerte. Er lehnte sich
nach vorn und roch. »Tatsächlich«, murmelte er überrascht. Das Fell sah nicht
aus, als hätte sich der Sotgrîn zuvor in der großen Lache gesuhlt, also konnte
der Geruch daher nicht rühren. Das muss dringend notiert
werden. »Zirlarnor!«, rief er. »Ich habe etwas entdeckt. Nimm dir Papier
und …«
    Der
Sotgrîn riss die Augen auf, und er grollte angriffslustig, obwohl er nach wie
vor auf dem Horn stak! Er strampelte, um sich zu befreien, was ihm allerdings
nicht gelang.
    Â»Bei
den Infamen!«, stieß Arganaï überrascht hervor. »Hast mich glauben machen
wollen, du wärst tot?« Er hob den Speer und rammte ihn der Kreatur quer durch
den Leib.
    Doch
der Sotgrîn gebärdete sich daraufhin noch wütender, schnappte nach dem Schaft
und verbiss sich daran!
    Â»Was
ist denn …?«
    Mit
einem hörbaren Ratschen riss das Fleisch am Hals des Sotgrîn, und er landete
auf seinen vier Pfoten, während aus dem klaffenden Loch der Rest seines Blutes
schoss. Ohne lange zu überlegen, griff er erneut an.
    Wie ist das möglich? Arganaï hatte den Spieß bereits wieder
auf den Sotgrîn gerichtet und stach auf das Tier ein, doch die Wunden störten
es anscheinend nicht. Im Gegenteil, es wurde rasend und schnappte nach den Beinen
des Bullen.
    Der
Stier passte jedoch auf und entzog sich den scharfen Zähnen, auch wenn er dabei
wild springen musste, was wiederum Arganaï in Bedrängnis brachte. Der Sotgrîn
war nicht aufzuhalten – bis ihm die Speerspitze durch das linke Ohr und auf der
anderen Seite wieder aus dem Kopf getrieben wurde.
    Augenblicklich
wich sämtliche Kraft aus ihm, und er fiel regungslos nieder und rührte sich
nicht mehr.
    Noch einmal gelingt dir das nicht. Arganaï pinnte die
Kreatur mit dem Speer am Boden fest, bevor er sich von Worbîns Rücken schwang.
Er zog sein Schwert und ging vorsichtig auf den Sotgrîn zu, weil er mit einem
weiteren Angriff rechnete. Der Feuerstier senkte derweil drohend den Kopf, um
mit seinen beiden langen, metallverstärkten Hörnern wenn nötig eingreifen zu
können.
    Â»He«,
machte Arganaï und versetzte dem Sotgrîn einen Tritt. »Welches Geheimnis …«
Dann sah er zum Tümpel. »Du hast von diesem Wasser gesoffen! Sollte es dich
dazu befähigt haben, die ganzen Verletzungen zu überstehen?« Sicher ist sicher. Ein harter Hieb trennte den Schädel des
Raubtiers vom Hals, und das letzte bisschen Blut quoll aus

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