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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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hatte.
    Davon
stand nichts mehr. Ein Brand hatte die Befestigungen vernichtet. Die bunten
Farben, mit denen die Wesen das Holz bemalt hatte, waren schnell entflammt. Ein
verheerender Fehler der Baumeister.
    Ebenso
ausgelöscht waren die gnomenhaften Wesen, die Alchemikanten.
    Arganaï
und seine sechs Alb starke Truppe aus Jungkriegern hatten den Auftrag, sich in
der vom Benàmoi zugeteilten Region umzusehen und jegliche Veränderung des
Landes erstens in einer umfassenden Beschreibung festzuhalten und zweitens
genauestens zu kartografieren.
    So
ganz wusste Arganaï nicht, was der Benàmoi mit »jegliche Veränderung« meinte.
Also achteten sie auch auf Kleinigkeiten.
    Sie
ritten über die verkohlten Reste der Palisaden hinweg auf den Boden des einstigen
Fflecx-Reichs. Bei aller Lächerlichkeit war das kleine Volk gefürchtet gewesen.
Wegen der Gifte, die es zu brauen verstand. Lange hatte es als unbesiegt
gegolten, doch nun schien es vergangen, das Gros besiegt durch den Nebeldämon
und der Rest von Caphalors Hand.
    Es
war heiß. Die Sonne stand hoch am Himmel, und die Luft flirrte. Ein paar
weißliche Flugsamen schwebten umher. Die Stiere blieben ruhig, zeigten
keinerlei Anzeichen von Erregung.
    Man
hatte den Jungkriegern noch keine Nachtmahre anvertraut, sie mussten sich die
kostbaren Tiere erst verdienen. Aber Arganaï machte es nichts aus. Worbîn, sein
Stier, hatte ihm bislang gute Dienste geleistet. Auch wenn er sich nicht
schnell und elegant wie ein Nachtmahr bewegte, konnte ihn nichts aufhalten. Die
langen Hörner, auf denen Eisenhüllen mit Klingen angebracht waren, räumten
jegliches Hindernis aus dem Weg oder vernichteten es. Das Fell war schwarz, an
der Brust und den Flanken entlang leicht rötlich, was den Anschein von Flammen
erweckte. Für den Kampf geboren.
    Â»Sieht
jemand etwas Ungewöhnliches?« Arganaï langweilte sich. Schweiß tränkte sein
Untergewand, die gehärtete Lederrüstung staute die Hitze zusätzlich. Wäre es
nach ihm gegangen, er hätte sie abgelegt, aber wenn sie der Benàmoi ohne
Panzerung erwischte, bekämen sie alle eine Abreibung. Warum
muss es hier nur wie in einem Backofen sein? In der rechten Hand hielt
er seine Lanze; das untere Ende steckte in der kleinen Lasche am Steigbügel,
damit er sie nicht die ganze Zeit über heben musste.
    Seine
Albae verneinten die Frage nacheinander und ohne echten Antrieb, überhaupt
etwas entdecken zu wollen – bis auf Tiláris. Sie schaute sich immer wieder um,
sog die Luft ein, reckte sich im Sattel.
    Â»Was
ist?« Arganaï nahm den Wasserschlauch, öffnete ihn und benetzte sich die Stirn.
Auch wenn das Nass darin wärmer als er selbst war, konnte er so wenigstens den
Schweiß wegspülen. Er freute sich auf den Abend und ein Bad.
    Â»Merkt
ihr es nicht?« Tiláris machte ein angespanntes Gesicht. »Es gibt keine
Insekten.«
    Â»Es
wird ihnen zu heiß sein«, brummte Zirlarnor und lenkte seinen Feuerstier in den
Schutz eines Baumes, um den herum das vertrocknete Laub lag, sodass lediglich
der Stamm Schatten spendete. »Ich verstehe die Bienen.«
    Arganaï
sah sich um. Er konnte weder eine Fliege noch einen Käfer entdecken, weder am
Boden noch in der Luft. Bei den Infamen! »Zirlarnor,
schreib das auf. Sie hat recht, es ist ungewöhnlich.«
Er gab Anweisung, dass die Truppe ausschwärmen sollte. »Sucht Insekten oder
andere Tiere.«
    Das
zähe Nachforschen begann.
    Jede
Bewegung verursachte einen weiteren Schweißausbruch, und so vermieden die Albae
zu viel Anstrengung. Die Nachmittagshitze wurde nicht weniger, und sie machte
den Stieren gleichermaßen zu schaffen.
    Arganaï
hatte seinen Wasserschlauch bald geleert und blickte sich nach einer Quelle um.
Da sie sich in der Nähe eines Grenzpostens befanden, musste es sicherlich
irgendwo Wasser geben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass
die Fflecx ihre Trinkvorräte in Amphoren angelegt haben.
    Sein
Feuerstier schnaufte tief und drehte den Kopf so schnell zur Seite, dass die
langen, mit eisernen und geschliffenen Spitzen versehenen Hörner dabei ein
Surren erzeugten.
    Â»Hast
du etwas entdeckt?« Arganaï lenkte das Tier durch blattloses Strauchwerk, das
eher an Herbst als an Sommer gemahnte, und stand nach wenigen Schritten am Rand
einer Quelle. Das Wasser war jedoch pechschwarz und stank brackig.
    Angeekelt
verzog der Alb das Gesicht. »Das ist

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