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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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ihre Gnade zeigte, indem sie den Berg entstehen ließ«,
schlug Caphalor vor. »Dann musst du nicht zu viel an deiner Ode ändern. Aber
lass uns aus dem Lied verschwinden. Darum bitte ich dich.«
    Carmondais
Miene hellte sich auf. »Nun, damit gebe ich mich zufrieden!« Er stellte den
Becher ab und erhob sich. »Dann beeile ich mich, um Dsôn mit der Nachricht über
das Wunder zu beglücken.« Er nickte ihnen zu und schritt hinaus.
    Imàndaris
sah ihm durch das Fenster nach, dann zum Berg. »Ich hätte nicht gedacht, dass
es uns in Tark Draan so ergehen würde«, sprach sie leise. »Welch Glück!«
    Caphalor
erkannte an ihrem Unterton, dass sich ihre Worte nicht nur auf militärische
Angelegenheiten bezogen. »Was bedrückt dich?«
    Â»Es
bedrückt mich nichts, im Gegenteil. Das Schicksal hat mich einer schweren
Aufgabe entbunden. Einer Aufgabe, die mir meine Mutter auftrug.« Imàndaris
senkte den Blick. »Ich sollte alles tun, um Sinthoras zu vernichten. Seinen
Ruf, sein Ansehen, seine Verdienste.«
    Caphalor
wusste genau, warum die mächtige Albin ihre Tochter darum gebeten hatte.
»Yantarai hat Sinthoras nicht verziehen, dass er sich für Timānris und nicht
für sie entschied.«
    Imàndaris
deutete ein Nicken an. »Die Verletzung sitzt tief. Es ist eine verkehrte Welt:
Ich, die Kriegerin, die sie ablehnte und verleugnete, bin das einzige ihrer
Kinder, das ihrem Seelenwunsch hätte entsprechen können. Ich wusste nicht, wie
ich es angehen sollte. Er ist ein Held, war ein Nostàroi. Doch dann wurde er
dieses Amtes enthoben und muss sich nun in Dsôn dieser Anhörung stellen. Ich
bin sehr erleichtert!« Sie schritt auf ihn zu, legte ihm eine Hand an die
Wange. »Stattdessen habe ich dich gefunden. Meinen besten Freund, meinen
Geliebten, meinen Ratgeber.«
    Ich bin unendlich froh, dass ich sie habe. Er küsste sie
sanft und schloss sie in die Arme. So verharrten sie eine Weile.
    Â»Es
war nicht klug, mir vom Auftrag deiner Mutter zu berichten«, sagte er
vorsichtig. »Sinthoras ist … so etwas wie ein Freund. Zugegeben, gelegentlich
fällt es mir schwer, ihn zu mögen, wenn er mit seiner großspurigen Art tut, als
würde ihm ganz Tark Draan gehören und als ob er sich alles erlauben könnte.
Doch auch wenn er mich zur Weißglut bringt, betrachte ich ihn mit Respekt. Was
wirst du tun, wenn er zurückkehrt?«
    Imàndaris
sah ihm in die Augen. »Ich … weiß es nicht.«
    Ich auch nicht. Caphalor zog sie an sich und küsste ihr
helles Haar. Dann fiel ihm plötzlich der Dämon ein. Wo
steckt er nur? Diese Frage galt es schnellstens zu klären.
    Ein
weiteres Mal wurde die Tür aufgerissen, und wieder stand Carmondai auf der
Schwelle. Er atmete schnell und schien gerannt zu sein. »Verzeiht mir, wenn ich
erneut störe, aber … Sinthoras wurde verbannt!« Er hob einen neuen Schrieb.
    Â»Was?«
Imàndaris zog die Brauen zusammen. »Aber ich dachte …«
    Â»Du
musst aufhören, Nachrichten, die für andere bestimmt sind, zu lesen.« Caphalor
nahm ihm das Schreiben ab. Sie haben ihn zu Fall gebracht.
Mit welchen Intrigen auch immer, aber sicherlich nicht mit der Wahrheit. Die
Albin begab sich an seine Seite, um mit ihm die Zeilen zu überfliegen.
    Â»Es
ist keine Nachricht an dich oder die Nostàroi, sondern eine Bekanntmachung«,
verteidigte sich Carmondai und schien noch immer fassungslos. »Polòtain hat ihn
des Mordes überführt. An einer Künstlerin, die Polòtain mit dem Anfertigen
einer Statue beauftragt hatte. Ist das zu fassen? Ein versteinerter Robonor
sorgte dafür, dass er alles Erreichte verlor!«
    Dieser Idiot! Caphalor konnte kaum glauben, wie töricht
sein Freund gewesen sein sollte. Sein Stolz war von jeher
sein größter Feind. Er blickte Imàndaris an. »Es sieht nicht danach aus,
als würdest du das Amt wieder loswerden können.«
    Carmondai
sank auf einen Stuhl. »Welch Schicksal! Vom Helden zum verurteilten Mörder! Und
dazu noch unter solchen Umständen.« Er schlug sich auf den Schenkel. »Samusin
erlaubt sich einen Scherz nach dem anderen.«
    Caphalor
senkte die Bekanntmachung, die in den eroberten Gebieten von Tark Draan zu
verkünden war, wie die Anweisung der Unauslöschlichen lautete. Vielleicht ist es wirklich so geschehen, wie man es Sinthoras
vorwirft. Es mag aber auch

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